• GNTM-Kandidatin Alex ist als Junge zur Welt gekommen.
  • In der 16. Staffel ist sie die einzige Transgender-Kandidatin.
  • Ihr Motto: Sie will sich selbst und anderen beweisen, dass die Vergangenheit einen nicht aufhalten sollte.

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Diversität ist das Motto bei Heidi Klum - selten war der Model-Cast so unterschiedlich wie im Pandemie-Jahr 2021. Eine der GNTM-Kandidatinnen ist die 23-jährige Alex Mariah Peter aus Köln.

Alex kam als Junge zur Welt und ist das einzige Transgender-Model dieser Staffel. "Ein Mensch, der sich seinem Geschlecht zugehörig fühlt, kann gar nicht nachvollziehen, wie das ist, sich nicht im geborenen Geschlecht zu identifizieren", erzählte Alex in der dritten GNTM-Folge. "Ich hatte einen biologisch männlichen Körper, mit dem ich geboren worden bin, hab' aber selbst als Kind gedacht, ich bin ein Mädchen."

Nachdem sie bislang gezögert hatte, ihre Geschichte mit ihren Konkurrentinnen zu teilen, war es der 23-Jährige dann schlussendlich doch ein Bedürfnis. "Man wacht nicht morgens auf und merkt: Ich fühle mich meinem biologischen Geschlecht nicht zugehörig", erzählte sie den Kandidatinnen.

Angst vor Ausgrenzung

Lange habe sie ihr Gefühl verdrängt. "Das stereotype Bild transsexueller Menschen ist, dass sie extrem viel Ausgrenzung erfahren, sowohl im beruflichen, als auch im privaten Leben. Familiär. In allen Bereichen", führte sie weiter aus. Zwar habe sie gewusst, dass ihr Umfeld so nicht ist - dennoch hemmte sie die Angst davor, sie könnte doch Ablehnung erfahren.

Sie selbst habe zunächst das Gefühl gehabt, mit ihr stimme etwas nicht. "Und das ist ein Problem in sich selber, das ich nur dadurch bekämpfen kann, indem ich dazu stehe, wer ich bin." Vor gut zwei Jahren hatte sie dann ihr Coming-out - was folgte, waren harte Monate. "Ich konnte drei, vier Monate diesen Satz 'Ich bin transsexuell' nicht aussprechen, ohne dabei in Tränen auszubrechen", erzählte sie.

GNTM-Alex: "Mein Outing war das beste, was mir hätte passieren können"

Zur Teilnahme an GNTM habe sie sich dann entschieden, um zu zeigen, "dass es eben nicht immer dieser schmerzhafte Weg sein muss. Für mich war mein Outing das beste, was mir hätte passieren können."

Ein starkes Zeichen der jungen Frau, das auch ihre Konkurrentinnen mit lobenden Worten und Tränen der Rührung honorierten. "Ich hab in meinem Leben noch nie so eine starke Persönlichkeit getroffen", resümierte Nana.

GNTM-Kandidatin Alex: Jennifer-Lawrence-Doppelgängerin

Schon vor zwei Jahren, als Alex gerade ihren Prozess zur Geschlechtsangleichung gestartet hatte, hatte RTL das angehende Model auf den Christopher Street Day in Köln begleitet. Damals erzählte sie, dass sie schon immer anders gewesen ist als andere Jungs, sich lieber Hotpants und Croptops als weite Hosen angezogen hat und kurz nach dem Abitur dann merkte, dass sie sich in Frauenklamotten insgesamt sehr viel wohler fühlt. Das sei auch der Zeitpunkt gewesen, an dem sie zum ersten Mal mit einem Kleid nach draußen gegangen sei: "Ich habe es einfach gemacht, ich habe es gefühlt und angezogen!"

Irgendwann sei ihr dann auch klar gewesen, dass sie nicht nur Frauenkleider tragen möchte, sondern auch eine Frau sein. Ihr soziales Umfeld habe gut darauf reagiert, auch ihre Eltern hätten viel Verständnis gehabt. Dennoch habe sie das Gespräch Überwindung gekostet - ihre Mutter kommt aus Südkorea, ihr Vater aus Südafrika, beide seien konservativ. "Es war eine Erleichterung, als es dann raus war", sagte Alex vor zwei Jahren zu RTL.

Jetzt ist sie im Rennen um den Sieg bei GNTM und die Fans feiern die 23-Jährige bereits als Lookalike von US-Schauspielerin Jennifer Lawrence - und haben das bereits unter ihr erstes offizielles Instagram-Foto kommentiert.

Und auch von Heidi Klum hat Alex bislang ausschließlich positive Kritik bekommen. Wenn das Thema Diversity weiterhin so großgeschrieben wird im Klumiversum, müsste Alex demzufolge eigentlich weit kommen. Fotograf Rankin sah sie jedenfalls in Folge 2 schon im Finale.

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Unsere bisherigen GNTM-Ticker in der Nachlese

GNTM-Ticker Folge 1

GNTM-Ticker Folge 2





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