Lieselotte Reznicek wird am Donnerstag beim Shooting übel, für ihre Leistung auf dem Laufsteg wird sie hart kritisiert. In die nächste Runde schafft es das Senioren-Model trotzdem schon wieder. Während sich Kandidatin Inka um ihre Genitalien sorgt, hinterlässt ein riesiges Porträt von Heidi Klum bleibenden Eindruck.
Skurril. Grotesk. Sogar ein bisschen unheimlich. Es ist gar nicht so einfach, die richtigen Worte zu finden, um das Set für den finalen Walk der neunten Folge von "Germany's Next Topmodel" am Donnerstagabend zu beschreiben. Ein geschätzt etwa zehn Meter hohes Porträtfoto von
"Heute gibt es mich im XXL-Format", erklärte Klum: "Ich wusste ja, dass ich eine riesengroße Klappe habe. Aber so groß wie heute war sie noch nie." Eine rote Schleppe wurde an den Schultern der Models befestigt, so entstand der Eindruck einer "lebendigen Zunge", die aus Klums Mund zu kommen schien. Auf so eine Idee muss man erstmal kommen. Und man muss wohl schon ein international gefeiertes Top-Model sein, um sich bei einem solchen Grad der Selbstinszenierung nicht ein wenig unwohl zu fühlen.
Lieselotte erntet viel Kritik für ihren Walk
Während Heidi Klum den Ausblick auf ihr überdimensionales Abbild aber sichtlich genoss, geriet das eine oder andere Model ins Straucheln. Mal löste sich die Zungen-Schleppe zu früh, mal zu spät, mal nur auf der einen Seite. Die Walks der Models waren entsprechend mehr oder weniger gelungen.
Und dann war da noch Lieselotte. Nach ihrem verkorksten UFO-Walk in der vergangenen Woche lief das Senioren-Model diesmal quasi auf Bewährung, was sie aber nicht davon abhielt, den nächsten exzentrischen Auftritt auf die Bühne zu zaubern. Wie ein Storch im Salat mühte sich Lieselotte über den Catwalk, sie bewegte sich teilweise in Zeitlupe, dann streute sie wieder unpassende Yoga-Bewegungen ein.
Lieselotte wird beim Shooting schlecht
"Manchmal denke ich, sie will mich veräppeln", urteilte Heidi Klum. "Da waren sehr viele strange Momente dabei", pflichtete Gast-Jurorin Nikeata Thompson bei. Schon beim Shooting zuvor hatte Lieselotte kein gutes Bild abgegeben. Dabei wurden die Models in Kuscheltier-Kleidern in etwa zehn Meter Höhe als menschliches Mobile aufgehängt, um für Fotograf Marc Baptiste zu posieren.
Lieselottes Auftritt war allerdings schnell beendet, da es der 66-Jährigen in der Höhe schlecht wurde und sie über Schwindel klagte. "Es ist ein Wettbewerb. Sie muss abliefern", stellte ihr daraufhin auch Fotograf Baptiste ein schlechtes Zeugnis aus. Wirklich alles deutete daraufhin, dass Lieselotte diesmal nach Hause geschickt werden würde. Aber das Best-Ager-Model scheint unbesiegbar zu sein.
Annalotta bekommt kein Foto von Heidi Klum
Als am Ende zwischen ihr und Annalotta die Entscheidung fiel, war es die 20-jährige Studentin, die kein Foto erhielt. Lieselotte habe in der kommenden Woche von einem Kunden eine Einladung zu einem Casting bekommen, begründete Heidi Klum die Entscheidung. Wirklich nachvollziehbar ist das nicht. Zwar ist Lieselotte mit Sicherheit eine der unterhaltsamsten und sympathischsten Kandidatinnen der aktuellen Staffel, ihre Leistungen rechtfertigten aber schon letzte Woche das Weiterkommen nicht.
Während auch die nicht sonderlich guten Englisch-Kenntnisse Lieselottes einmal mehr thematisiert wurden, spricht Sophie eindeutig zu viel Englisch. "Ich find's so nice, dass ich Einhörner an mir ab. Das ist everything für mich", begeisterte sich die 18-Jährige über ihr Kuscheltierkleid für das Mobile-Shooting. "Einhörner an meinem Body. Ich find's iconic", jubelte sie weiter. Wenig später entdeckte sie auch noch, dass die Einhörner bei Berührung Geräusche machten, woraufhin sie sich in einem "Barbie Fairytopia" wähnte. Was auch immer das ist.
Inka und Sophie werden wohl keine Freunde mehr
Von Inka erntete die TikTokerin dafür eiskalte Blicke. Die 19-Jährige war sichtlich genervt von Sophie. Sophie war wiederum verärgert, als Inka einen Model-Job für Jeans-Hersteller Levi's ergatterte, obwohl beide gemeinsam ein Bewerbungsvideo gedreht hatten. Hier deutet sich ein Duell an, das in den kommenden Folgen für Unterhaltung sorgen könnte.
Schon mal Punkte sammeln konnte am Donnerstag Inka mit dem Spruch des Abends. "Meine Muschi ist fast gestorben und ich bin jetzt wahrscheinlich unfruchtbar", sagte sie, nachdem ihr die Sicherungsgurte beim Mobile-Shooting offenbar einige Probleme bereitet hatten. Trotzdem habe sie nur Lob erhalten. Wer Germany's Next Topmodel werden will, muss eben bereit sein, Opfer zu bringen.
Wieder keine Sendezeit für Viola
Was sonst noch so passierte, lässt sich mit zwei Wörtern umschreiben: ziemlich wenig. Anita zitterte mit versteinerter Miene bis zum Schluss, darf aber nächste Woche wiederkommen. Außer Annalotta schafften es alle anderen Kandidatinnen in die nächste Runde. Fan-Liebling Viola bekam einmal mehr praktisch keine Sendezeit.
Drag-Queen Pabllo Vittar hatte einen ziemlich uninspirierten Gastauftritt, Juliana und Noëlla sicherten sich einen Job für Levi's, obwohl ihr Video eigentlich das schlechteste war. Bei mehr als drei Stunden Sendezeit war der Unterhaltungswert der neunten Folge von GNTM überschaubar. Was vom Donnerstag allerdings in Erinnerung bleiben wird, ist das Bild der Models, die aus Heidi Klums Mund herausgelaufen kommen. Ob das nun gut oder schlecht ist, darf jede oder jeder für sich selbst entscheiden.
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