Auf dem Papier las sich die aktuelle Dschungelcamp-Besetzung gar nicht so verkehrt: ein Ex-Bundesminister, eine Reality-TV-Star-Witwe und ein Kuppel-Show-Sternchen mit Krawall-Image. Damit kann man arbeiten, wird sich der Mann vom Schnitt gedacht haben. Doch zur Halbzeit sind die Trash-TV-Kandidaten aus dem Dschungel noch ein bisschen in der Bringschuld.
Im Grunde ist es ein Dschungelcamp wie jedes andere: Zwei Handvoll leidlich Prominenter stellt mit Blick auf das eigene Bankkonto und/oder auf die eigene Karriere fest, dass es wohl Zeit für einen Auftritt im Dschungelcamp ist. Und da RTL mit Blick auf Zuschauerzahlen und Werbeeinnahmen derselben Meinung ist, trifft man sich eben zum fröhlichen Tiergenitalienessen in Down Under.
Doch in diesem Jahr ist eben nicht alles wie sonst, denn Australien brennt. Millionen Hektar Land sind verbrannt, Millionen Tiere sind gestorben, Dutzende Menschen tot oder verletzt und die Brände haben bereits mehr CO2-Emmissionen verursacht, als die australische Wirtschaft in einem halben Jahr ausstößt.
Da darf man durchaus einmal fragen, wie angebracht es ist, eine Show wie "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!" in einem so gebeutelten Land stattfinden zu lassen. RTL hat sich das auch gefragt und die Antwort lautet: durchaus angebracht.
Jeder Dschungelcamper soll zur maximalen Eskalation betragen können
Das ist als Argumentation natürlich maximal dürftig, zumal die australische Version wie viele andere auch in Südafrika und nicht in Australien aufgezeichnet wird. Den Großteil der Fernsehzuschauer scheinen die Brände ebenfalls nicht zu stören, die Quoten unterscheiden sich jedenfalls nicht deutlich von denen anderer Staffeln, im Gegenteil.
Und da sich auch die Kandidaten durch die Lage in Australien nicht von einer Teilnahme haben abschrecken lassen, ist auch die 14. Staffel dann doch wieder eine wie jede andere auch. RTL hat auch in diesem Jahr wieder darauf geachtet, dass es eine Truppe wird, bei der jeder Teilnehmer in seiner eigenen Rolle zur maximalen Eskalation beitragen kann, den Rest erledigt der Mann vom Schnitt.
Nicht viel zu dieser Eskalation beitragen konnte der ehemalige Verkehrsminister
Ebenfalls nur in schwacher Erinnerung werden
Diesbezüglich war es eine gute Entscheidung,
Prince Damien auf dem Weg zur Dschungelkrone?
Natürlich hat sie sich diesen Ruf nicht alleine erarbeitet. Der Schnitt leistet ja einen nicht unerheblich Beitrag, wie man als Kandidat so beim Zuschauer ankommt. Dennoch sieht man Elena im Dschungelcamp deutlich weniger als personifizierten Fehdehandschuh durchs Dschungelcamp laufen. Stattdessen ist die Schweizerin im Camp emotional höchst vielfältig unterwegs.
Da wundert es nicht, dass das von Trash-TV-Fans erhoffte Giganten-Duell zwischen Elena und
Das schreit natürlich nach der Bildung einer Camp-Opposition, aber abgesehen von einigen kleinen Anfragen blieben ein Untersuchungsausschuss oder gar ein Misstrauensantrag bisher aus. Dennoch wäre es aus dramaturgischer Sicht tödlich für die Show, würden die Zuschauer eine der beiden hinaus wählen, denn vom Rest der Truppe kommt diesbezüglich eher wenig.
Richter, Reinecke, Avilova, Kirchberger und Norberg sind Trash-TV-Totalausfälle
Raúl Richter, Markus Reinecke, Anastasiya Avilova, Sonja Kirchberger und Claudia Norberg sind bislang Trash-TV-Totalausfälle und auch Sven Ottke hat seine wilde Vergangenheit ("Ich bin auch aus dem Kindergarten rausgeflogen") offenbar längst hinter sich gelassen.
Wenn sich Elena Miras und Danni Büchner also nicht bald ein bisschen am Riemen reißen und noch ein wenig aufdrehen, wird wohl auch Ausgabe 14 als ganz normale Dschungelcamp-Staffel in die TV-Geschichte eingehen – würde Australien nicht immer noch brennen.
Dschungelcamp 2020: So viel kassieren die Stars ab
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