Da ist er wieder. 16 Tage war Sänger Daniele Negroni mit anderen Promis im Dschungelcamp eingesperrt. Doch weder seine Mitbewohner noch die Dschungelprüfungen konnten ihm etwas anhaben, im Gegenteil. Im Interview spricht er über die Langeweile im Camp, seinen neuen "Bro" und darüber, was ihm jetzt noch zum Glück fehlt.

Ein Interview

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Es ist Sonntagmorgen, kurz vor zehn Uhr deutscher Zeit. Daniele Negroni ist erst seit wenigen Stunden wieder aus dem Dschungelcamp draußen. Wir haben nur ein paar Minuten, die Interviews sind eng getaktet. Trotzdem ist Negroni am Telefon hörbar bester Dinge und ganz schnell beim Du.

Daniele, wie geht’s dir?

Daniele Negroni: Ich bin top motiviert und sehr glücklich mittlerweile. Ich hab' schon wieder sehr viel Spaß hier und bin froh, dass ich wieder in der normalen Welt angekommen bin. Außerdem bin ich sehr froh, dass ich bis zum Schluss durchgehalten habe und unter den letzten Zwei war. Es war eine so geile Zeit, ein Mega-Abenteuer.

Was hast du bislang gemacht seit du wieder draußen bist?

Meinen Bruder begrüßt und Interviews gegeben. Aber das Allerkrasseste war: Ich hatte am Anfang gesagt, ich möchte als Erstes mein Handy anmachen, aber ich hab' es immer noch aus. Ich will noch ein bisschen dieses "Bei mir selbst sein" genießen. Wenn ich das Handy jetzt anmache, dann ist WhatsApp zugeballert, bei Instagram wird so viel los sein – das wollte ich jetzt noch nicht, das wäre mir zu viel Stress gewesen.

Ich mache jetzt noch die Interviews fertig und danach setzte ich mich mit meinem Bruder und allen anderen Kandidaten und ihren Begleitern in ein Restaurant und wir feiern ein bisschen und essen. Stimmt, das habe ich auch noch gemacht: viel gegessen. Ich habe bis jetzt zwei Burger, vier Steaks, Gemüse als Beilage, zwei Obstplatten, zweimal Panna cotta und zum Schluss noch ein Eis gegessen. Ich hatte zwar richtige Magenschmerzen, aber ich hab schon wieder Hunger.

Du hast im Finale gesagt, du hättest so viel gelernt. Was hast du für dich aus dem "Dschungelcamp" mitgenommen?

Ich habe mitgenommen, dass es in vielen Situationen nicht hilfreich ist, sich aufzuregen, sondern dass man einfach mal einen Gang runterschalten sollte – egal, wie nervig eine Situation gerade ist. Ich habe außerdem gelernt, wo meine Grenzen sind und dass man, wenn man es wirklich will, diese Grenzen überwinden kann.

Das Wichtigste aber ist, dass ich noch viel mehr zu schätzen gelernt habe, dass vermeintlich kleine Dinge im Leben der wahre Luxus sind: klares Wasser, eine Toilettenspülung, ein Fön – ganz normale Dinge. Man braucht nicht viel, um glücklich zu sein.

Ich stelle mir die Situation im Dschungel so vor: 23 Stunden absolute Langeweile und dann ist für vielleicht eine Stunde absoluter Stress bei einer Dschungelprüfung. Stimmt der Eindruck?

Das Ding ist ja, dass nicht jeder in die Prüfung muss. Es kann ja auch sein, dass du drei oder vier Tage überhaupt keine Prüfung hast, wie zum Beispiel am Anfang, als eine Woche lang nur Matthias Prüfungen hatte. Da saßen wir teilweise neun, zehn Stunden nur herum. Natürlich haben wir miteinander geredet, aber irgendwann ist es passiert, dass man Themen wiederholt hat.

Die größte Herausforderung im Dschungel ist die Langeweile. Mit der Zeit war das wirklich schlimm. Ich habe zwar versucht, mich abzulenken, zum Beispiel, als ich einen Basketballkorb aus Blättern gebaut habe. Aber dann hast du mal zwanzig Minuten Spaß, danach ist es wieder vorbei. Es war viel sitzen und reden.

Du hast im Finale gesagt, du hättest es dir nicht so vorgestellt. Was war denn anders?

Ich hätte nicht gedacht, dass es so anstrengend ist und dass so ein Druck auf dir lastet. Aber auch, dass nach ein paar Tagen der Lagerkoller einsetzt. Ich bin kein Freund von Langeweile. Ich muss immer was tun und das konntest du im Camp einfach nicht. Ich bin froh, dass das alles wieder weg ist.

Wer war dann derjenige, mit dem du dich am besten verstanden hast?

Mein absoluter Bro ist der David geworden. Ich hab' mich heute so gefreut, als ich ihn wiedergesehen habe. David ist genau das Gegenteil von mir, ein ganz krasser Ruhepol. Er hat mich im Camp immer wieder auf den Boden geholt, gerade in Situationen, in denen ich angeeckt bin. Wir haben viele private Gespräche geführt. Ich weiß, David wird ein Kumpel sein, den ich für immer haben werde.

Und wen aus dem Camp musst du nicht noch einmal wiedersehen?

Niemanden. Ich glaube, wir waren ein sehr gutes Team. Wir haben funktioniert und uns gegenseitig unterstützt. Es gab niemanden, bei dem ich sage, dass ich mit ihm gar nicht klarkam.

Wirst du dir die Folgen noch einmal angucken?

Ja, ganz altmodisch: Ich gucke mir jeden Tag eine Folge an. So richtig mit Fastfood und Pizza. Ich habe bestimmt viel zu lachen.

Was glaubst du, wie du rübergekommen bist, wie RTL das Ganze zusammengeschnitten hat?

Ich glaube, dass man mich oft gesehen hat, wie ich an die Decke gegangen bin. Aber das ist auch gut so. Mir war wichtig, dass ich ich selbst bleibe und den Leuten auch meine Macken zeige, denn die habe ich eben, das ist menschlich.

Aber ich glaube nicht, dass das alles nur negativ dargestellt wird. Ich habe ja auch meine guten Seiten gezeigt wie bei den Prüfungen, beim Kochen oder bei den Gesprächen. Aber es gehört natürlich zu so einer Show, dass man die kleinen Diskussionen dramatisiert. Damit habe ich aber kein Problem, das wusste ich von Anfang an.

Du bist Zweiter geworden. Bist du enttäuscht?

Am Anfang war ich schon ein bisschen enttäuscht. Ich hatte so ein Déjà-vu-Erlebnis mit "Deutschland sucht den Superstar", wo ich auch nur Zweiter geworden bin. Aber es muss nicht immer der König sein. Ich bin Dschungelprinz geworden, was will ich mehr. Jetzt fehlt nur noch die passende Prinzessin, dann ist alles gut.

Vielleicht gibt es ja jetzt die eine oder andere Interessentin.

Daniele (lacht): Die Frage ist nur, ob mich die Frauen noch küssen wollen, nachdem ich den ganzen Scheiß gegessen habe.

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