"She is back". Judith Williams brachte die Geschichte der jüngsten Folge von "Dancing on Ice" auf den Punkt. Nach ihrem Trainingsunfall kehrte Sarah Lombardi aufs Eis zurück und holte sich gleich einmal den Jury-Sieg. Désirée Nick bleibt dagegen weiterhin draußen – durfte aber trotzdem noch einmal auftreten.

Christian Vock
Eine Kritik

Mehr TV- & Streaming-News finden Sie hier

Mehr News über TV-Shows

Da steht er also, in seinem schlichten schwarzen Kostüm. Die Brust geschwellt, aber nur innerlich. Still genießt er den Triumph. Über den Geist, den Körper, das Eis, aber am meisten über sich selbst.

Detlef D. Soost hat soeben nicht nur die gefürchtete Todesspirale bezwungen, sondern auch gleich gezeigt, was "Dancing on Ice" wirklich bedeutet.

"Dancing on Ice" muss man wissen, hat trotz der Ähnlichkeit des Namens nämlich nicht zwangsläufig etwas mit Eistanzen, wie man es als Disziplin zum Beispiel von den Olympischen Spielen kennt, zu tun. Was dort von Profisportlern gezeigt wird, ist Ice Dancing und eben nicht "Dancing on Ice". Ein kleiner, aber feiner Unterschied.

Während es beim echten Eistanzen nämlich auf Präzision und Anmut ankommt, spielt das beim Tanzen auf dem Eis nur eine untergeordnete Rolle. Was hier zählt, ist alleine der Unterhaltungswert.

Deswegen ist das eine Sport und das andere Fernsehen. Und hier liefert Detlef D. Soost wie ein übertrieben ehrgeiziger Pizza-Bote: pünktlich und immer noch heiß.

"Dancing on Ice": Detlef D. Soost "zerfleischt es echt"

Wir erinnern uns: In der vergangenen Folge von "Dancing on Ice" packte sich der Tanz-Coach während seiner Vorstellung bei eben dieser Todesspirale aufs Eis. Ausgerechnet Soost.

Der Eisenbieger, das Mental-Monster, der Trainingsweltmeiser. Ein Fehler, der ihn noch verfolgen sollte: "Mich zerfleischt es echt."

Doch einen Detlef D. Soost zerfleischt es nicht einfach so, im Gegenteil: "Wir werden die Todesspirale wieder machen", kündigt er vor der jüngsten Show an. Der Ausgang ist bekannt.

Dass die Jury um Katarina Witt und Cale Kalay seine gestandene Todesspirale zwar honoriert, aber gleichzeitig einen höheren Schwierigkeitsgrad fordert, scheint der Tanzhüne dann zumindest äußerlich völlig gelassen hinzunehmen. Er hatte seinen Kampf schon gewonnen.

Sarah Lombardi zurück auf dem Eis

Einen Kampf, oder zumindest so etwas Ähnliches, hat auch Sarah Lombardi hinter sich. Als hätte es in einem Sat.1-Drehbuch gestanden, hat auch die Lombardi für eine Geschichte gesorgt.

Und die geht so: Lombardi zeigt überdurchschnittliche Leistungen auf dem Eis. So überdurchschnittlich, dass die bereits ausgeschiedene Konkurrentin Désirée Nick den Verdacht äußert, Lombardi habe schon vor der Show eislaufen können.

Lombardi dementiert und als sei das noch nicht genug Drama, verletzte sich die Sängerin auch noch beim Training und musste die vergangene Show aussetzen. Offenbar ist "Dancing on Ice" der einzige Wettbewerb, bei dem man zwischendrin mal mit einer Verletzung pausieren kann. Fast so, als sei es gar kein Wettbewerb, sondern eine Sonntagabendunterhaltungsshow.

Doch damit ist die Geschichte noch nicht zu Ende. Nach dem Fall kommt natürlich die Auferstehung, die Wiedergenesung, nicht das kleine, nicht das mittlere, nein, das "große Comeback". Kurzum: "Die Eisprinzessin ist wieder da", wie der Off-Sprecher Lombardis Rückkehr ankündigt.

Hauptsache, Alessio ist dabei

Und die Inszenierung dieser Rückkehr lässt einen Phoenix mit seiner Asche wie ein Grillhähnchen aussehen. Zu Sarah Connors "Wie schön Du bist" dreht Lombardi ohne große Fehler ihre Runden, während Bilder ihres Sohns Alessio an die Hallenwand projiziert werden.

Die Jury überschlägt sich prompt vor Lob. "A Star is born", urteilt Daniel Weiss und Judith Williams fasst das Gesehene unter dem Motto "She is back" enthusiastisch zusammen. Punkte gibt es natürlich auch und mit 37,5 sogar die meisten, sodass man am Ende sagen kann, dass Lombardi Geschichte und Leistung an diesem Abend am besten miteinander verbunden hat.

So eine Comeback-Geschichte ist natürlich schwer zu toppen. Aleksandra Bechtel kann hier nur ihren selbstzweifelnden Ehrgeiz und ihre ehrgeizigen Selbstzweifel in den Ring werfen.

Weil das Sat.1 aber offenbar ein bisschen zu dünn ist, bekommt Désirée Nick trotz ihres Ausscheidens noch einmal eine Sprechrolle.

Als "Coach für Charme, Anmut und Ausstrahlung" soll sie Bechtel ein paar Tipps geben. Das ist aber derart plump inszeniert, dass man für Bechtel als Zuschauer echtes Mitleid verspürt.

Detlef D. Soost ist ausgeschieden

Das zweite Sorgenkind in puncto Entertainment ist Timur Bartels. Bartels konnte bislang keine eigene Story mitbringen, sein Unterhaltungswert ist die Leistung.

Auch nicht ganz verkehrt, wenn bei "Dancing on Ice" ein bisschen Dancing dabei ist, wo das Ice doch schon mal da ist. Seine "Wannabe"-Nerd-Version der Spice Girls belohnt die Jury nicht nur mit warmen Worten, sondern auch mit 32,5 Punkten.

Den Schlusspunkt dieses Abends setzen dann Detlef D. Soost und Aleksandra Bechtel. Die beiden müssen im "Skate Off" um den Einzug ins Halbfinale laufen. Es heißt also Todesspirale gegen Nick-Coaching-Opfer.

Die Jury findet beide Vorstellungen nicht so toll, am Ende darf Aleksandra Bechtel bleiben. Detlef "Todesspirale" Soost ist also raus, aber seinen eigentlichen Kampf hatte er ja schon gewonnen.

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.