Eigentlich wollte RTL die kirchliche Hochzeit von Michael Wendler und seiner Frau Laura im Fernsehen übertragen - doch nach der Kontroverse um die kruden Corona-Aussagen des Schlagersängers nimmt der Sender von diesen Plänen nun Abstand.

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Nach dem Eklat um krude Corona-Thesen von Schlagersänger Michael Wendler sagt RTL die ursprünglich geplante Übertragung seiner kirchlichen Hochzeit endgültig ab. "Die Live-Hochzeit findet definitiv nicht statt bei RTL", erklärte RTL-Geschäftsführer Jörg Graf am Freitag.

Wendler habe eigenständig und ohne Rücksprache den gemeinsamen Vertrag gekündigt und verunglimpfe RTL, führte er weiter aus. "Wir werden alle uns zur Verfügung stehenden rechtlichen Mittel prüfen und ausschöpfen."

Der Schlagersänger hatte am Donnerstag überraschend seinen Rückzug aus der RTL-Show "Deutschland sucht den Superstar" erklärt. Für Aufsehen sorgte seine Begründung: Er wirft der Bundesregierung in der Coronakrise "grobe und schwere Verstöße gegen die Verfassung und das Grundgesetz vor", wie er erklärte.

Weiter beschuldigte er die Fernsehsender - darunter RTL - "gleichgeschaltet" zu sein. RTL hatte eigentlich geplant, Wendlers kirchliche Trauung mit seiner Laura Müller live im Fernsehen zu übertragen.

Der Termin war allerdings aufgrund der Corona-Pandemie mehrmals verschoben worden. Zuletzt hatte man das Jahr 2021 angepeilt.

RTL: Lassen uns DSDS nicht "vermiesen"

Wie RTL-Geschäftsführer Jörg Graf am Freitag in Bezug auf DSDS erklärte, wolle man sich "eine erfolgreiche Show, die Millionen Menschen gerne sehen, sicher nicht von einem Verschwörungstheoretiker vermiesen" lassen.

Derzeit befinde man sich mitten in der Produktion der Show und habe drei tolle Juroren. Wie es mit der Jury weitergehe, werde nun besprochen. RTL erklärte zudem, sich in den kommenden Wochen journalistisch vermehrt dem Phänomen Verschwörungstheorien widmen zu wollen.

"Der aktuelle Fall zeigt erneut, dass die Unterhaltungsindustrie besonders anfällig zu sein scheint. Gerade weil wir mit unseren Angeboten sehr viele Menschen erreichen, tragen wir eine besondere Verantwortung und wollen mit Fakten zur Aufklärung beitragen", erklärte Graf.  © dpa

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