Sandra Hüller engagiert sich auch politisch. In einem Interview bezieht die oscarnominierte Schauspielerin Stellung gegen rechte Haltungen in der Gesellschaft. Auch zu Regisseur Woody Allen hat sie eine klare Meinung.

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Die Schauspielerin Sandra Hüller hat über ihr politisches Engagement gegen Rechtsextremismus gesprochen. "Es ist gefährlich für die Demokratie, wenn sich viele Menschen vom rauen Ton der Rechten, von der Ungenauigkeit und Gewalt in ihrer Sprache anstecken lassen", sagte die 46-Jährige im Interview mit dem "Stern" (Bezahlinhalt).

Hüller, die aus Suhl stammt, hatte im Juni vor der Europawahl auf einer Kundgebung gegen Rechtsextremismus in Leipzig gesprochen. Die Reaktionen, die sie danach erreichten, seien durchweg positiv gewesen, sagte sie.

"Aber das war nicht der Grund, weshalb ich es getan habe. Ich habe mit allem gerechnet und wusste, dass es auch riskant sein könnte. Leider leben wir inzwischen in einem Land, in dem es ein Risiko sein kann, sich für die Demokratie und gegen Rechtsextremismus auszusprechen."

Sandra Hüller: "Für mich haben diese Leute schon verloren, wenn sie zu solchen Methoden greifen"

Im Interview wurde Hüller darauf angesprochen, dass die AfD verstärkt die Kultur ins Visier nehme. Sie höre von befreundeten Kollegen aus der Kulturszene, dass es immer wieder Einschüchterungsversuche gebe, sagte Hüller. "Für mich haben diese Leute schon verloren, wenn sie zu solchen Methoden greifen."

Vor Kurzem habe sie sich gefragt, wie wohl die Filme aussähen, die AfD-Politiker bevorzugen würden, so Hüller. "Da fehlt mir jedoch die Vorstellungskraft."

In dem Gespräch äußerte sich die 46-Jährige auch kritisch über Regisseur Woody Allen. "Ich sehe die Filme von Woody Allen heute anders, da ich mehr über die kontroversen Aspekte seines Privatlebens erfahren habe."

Die Schauspielerin, die für ihre Rolle in "Anatomie eines Falls" für den Oscar nominiert wurde, sagt über die Haltung des amerikanischen Filmemachers, wonach Schauspieler besonders gut seien, wenn sie wenig über sich selbst wüssten: "Ich halte das für eine überholte patriarchalische Scheißhaltung", die heutzutage glücklicherweise nicht mehr von vielen Regisseuren vertreten werde. (vit)

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