Eine Streamingdienst-Analyse offenbart, dass regionale Musikgeschmack deutlich variiert. Während in Berlin eher Hip Hop gehört wird, zieht man in Bonn Schlagermusik vor.
Momentan ist Deutschrap wieder schwer angesagt. Und es stimmt – in Dreiviertel der deutschen Städte liegt Hip-Hop bei den Musik-Fans vorne. Aber es gibt auch genug Orte, deren Bewohner sich weniger dafür begeistert können.
Um sich ein genaueres Bild davon machen zu können, welche Stadt welches Musik-Genre vorzieht, hat "Spiegel Online" beim Streaming-Dienst "Spotify" die "Sound of"-Playlisten von über 170 deutschen Städten untersucht.
Diese Listen offenbaren nicht nur, welche Songs in letzter Zeit besonders oft gestreamt wurde, sondern auch, welchem Genre der jeweilige Hit zuzuordnen ist. Übrigens: Die absoluten Lieblings-Genres der Deutschen sind Schlager, Pop, Hip-Hop/Rap.
Das sind Deutschlands Rap-Hochburgen
Spitzenreiter in Sachen Beats ist das Hessische Lampertheim: Ganze 98 Prozent aller Songs der jeweiligen "Sound of"-Playlist gehörten dem Rap-/Hip-Hop-Genre an. Dicht gefolgt von Fellbach bei Stuttgart (91 Prozent) und Fürth (86 Prozent).
Dass Deutschrap momentan besonders Hessen sowie Baden und Baden Württemberg dominiert, mag damit zu tun haben, dass die neuen Rap-Idole Shindy, Bausa, RIN oder Capo aus dieser Ecke stammen.
Dortmund und Bonn sind dem Schlager treu
Schlager wird vor allem in Nordrhein-Westfalen gehört. Die Playlisten von Bonn und Dortmund sind weit über die Hälfte mit der guter alter Schlagermusik gefüllt. Als ähnlich fröhlich (43 Prozent Schlager) entpuppt sich der Kölner Musikgeschmack.
Studentenstädte hören Popmusik
Als das solideste Musik-Genre überhaupt, wird Pop natürlich überall gerne gehört, schafft es aber überraschend häufig auf Platz 1 in Städten mit einer oder mehreren Universitäten. Ganz vorne dabei: Münster, Braunschweig und Karlsruhe. Ob es wohl daran liegt, dass es sich zu Rihanna, Justin Bieber, Taylor Swift und Co. einfach besser lernen (oder feiern) lässt?
Apropos Mainstream: In Hannover hört man vor allem gerne Chart-Hits und Radio-Dauerbrenner, in Berlin lieber unbekanntere Songs. (fos) © 1&1 Mail & Media/spot on news
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