Es ist der finale Beatles-Song: Dank Künstlicher Intelligenz und viel Engagement von Paul McCartney wurde "Now and Then" Anfang November veröffentlicht und erobert seitdem die Charts. Hinter diesem Erfolg steht ein jahrzehntelanger Kraftakt der noch lebenden Band-Mitglieder.
Es ist der endgültig letzte Song der legendären Band The Beatles - mehr als 50 Jahre nach deren Trennung, mehr als 40 Jahre nach dem Tod von
Doch hinter dem finalen Beatles-Akt steckt ein enormer Kraftakt, der für das Realisieren eines einzigen Songs seinesgleichen sucht. Und natürlich - in heutigen Zeiten schon fast normal geworden - hat auch die Künstliche Intelligenz einen nicht ganz unerheblichen Beitrag geleistet. Ein Überblick.
1995 fanden sich die noch lebenden Beatles im Studio ein, um ihre Best-of-Alben "Anthology" auch mit bislang unveröffentlichten Songs zu garnieren. Ausgerechnet die streitbare Lennon-Witwe Yoko Ono (90) übergab zwei Kassetten in den 1990er-Jahren mit der Erlaubnis, die Songs fertigzustellen.
Bereits 1995 wurden John-Lennon-Demos zu Songs finalisiert
Die noch lebenden Mitglieder
Es gab jedoch einen weiteren Song, der wieder in den Schubladen verschwand: "Now and Then". Das Lied wurde ursprünglich von Lennon in den späten 1970er-Jahren komponiert, 1979 nahm er in seiner New-Yorker-Wohnung im Dakota Building auf seinem legendären Flügel eine unvollendete Version auf. Leider überließ Lennon nur einen skizzenhaften Entwurf: Zwar gab es einen nahezu fertigen Refrain, allerdings fehlten weite Teile der Strophen.
Der Grund für die Rolle rückwärts in den 90ern: ein technischer Makel machte die Fertigstellung unmöglich. Auf der Originalspur war ein sehr lautes Brummen zu hören, das mit den damaligen Möglichkeiten nicht gänzlich eliminiert werden konnte. Zwar schraubten
Paul McCartney wollte "Now and Then" schon damals veröffentlichen
1997 erklärte McCartney, dass er "Now and Then" eigentlich trotzdem veröffentlichten wollte, allerdings habe Harrison das verhindert. Die Band sei immer eine Demokratie gewesen, so McCartney, "deswegen haben wir es nicht gemacht". Nach dem Tod von Harrison im Jahr 2001 kamen jedoch immer wieder Gerüchte auf, wonach McCartney und Starr das Projekt irgendwann doch noch vollenden wollen.
2012 gab McCartney dann in einer BBC-Dokumentation sein Vorhaben bekannt: "Der (Song, Anm.d.Red.) liegt immer noch herum, also werde ich [...] ihn machen. Eines Tages werde ich es zu Ende bringen." McCartney bestätigte dann erst in diesem Jahr, dass man die alten Demo-Aufnahmen sowie die Aufnahmen aus den 90er-Jahren zusammengebracht hätte. Der Song sei außerdem mit der Hilfe von Künstlicher Intelligenz zu Ende gebracht worden.
Ebenfalls der BBC erklärte McCartney, dass die KI in der Lage war, Lennons Gesang herauszufiltern: "Es ist beängstigend, aber auch aufregend." Paul und Ringo nahmen Johns Gesang aus den 70er-Jahren und Georges Gitarrenklänge aus den 90er-Jahren und spielten dazu Bass, Klavier, Schlagzeug und ein von Harrison inspiriertes Gitarrensolo ein. Beide sind obendrein als Background-Sänger im Refrain zu hören.
Peter Jackson schuf das Video zum Beatles-Song "Now and Then"
Das ganze Prozedere wurde auch visuell begleitet: Parallel zum Song veröffentlichten die Beatles Anfang November einen rund zwölf Minuten langen Kurzfilm, in dem sie die Entstehungsgeschichte von "Now and Then" beleuchten. Abgerundet wird die Veröffentlichung des Songs von einem von "Herr der Ringe"-Schöpfer Peter Jackson (62) inszeniertem Video, das ebenfalls alle ehemaligen Beatles-Mitglieder mit allerlei technischen Spielereien für den Song wieder zusammenbringt.
Nur wenige Tage nach der Veröffentlichung von "Now and Then" kündigte zudem die Plattenfirma Universal an, die Kompilation-Meilensteine "1962-1966 (The Red Album)" und "1967-1970 (The Blue Album)" überarbeitet auf den Markt zu bringen. Die Editionen würden auch den "neuen" Beatles-Song "Now and Then" und insgesamt 21 zusätzlich Songs beinhalten, die in der Ur-Ausgabe der Best-of-Alben nicht zu hören gewesen seien. © 1&1 Mail & Media/spot on news
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.