Diese anerkennenden Worte gleichen einem Ritterschlag: Ex-Beatle Paul McCartney lobt Kollegin Beyoncé für ihr Cover seines Hits "Blackbird" in den höchsten Tönen. Der Anti-Rassismus-Song stammt vom berühmten "White Album" von 1968 - und sogar Johann Sebastian Bach hatte seine Finger im Spiel.
Ex-Beatle
Graziler Song mit politischem Hintergrund
"Blackbird" ist ein leiser, dafür umso eindrücklicherer Song. Er passt perfekt in Beyoncés neues Album im Country- und Folk-Stil und erklingt deshalb auch an zweiter Stelle des Longplayers. Der Hintergrund des eingängigen Stücks ist dagegen ernster als seine grazile äußere Form. Der damals 26-jährige Paul McCartney war von den politischen Ereignissen des Jahres 1968 so bewegt, dass er das Lied zu Ehren der Bürgerrechtsbewegung in den USA schrieb und wenige Wochen nach der Ermordung der Bürgerrechtsikone Martin Luther King (1929-1968) veröffentlichte. "Blackbird" ist nicht nur die englische Übersetzung von "Amsel", sondern auch ein Slang-Ausdruck für "Schwarzes Mädchen". Die Amsel mit gebrochenen Flügeln und der Sehnsucht nach Freiheit steht dabei symbolisch für die nach persönlicher Freiheit strebenden Frauen des Revolutions-Jahrzehnts der 60er-Jahre.
"Ihr werdet es lieben!"
McCartney sei so glücklich mit Beyoncés Version, weil sie mit ihrem Cover "die Botschaft der Bürgerrechte verstärkt, die mich inspiriert hat, den Song überhaupt zu schreiben." Er empfiehlt "jedem, der das Lied noch nicht gehört hat, es sich anzuhören. Ihr werdet es lieben!" Seine Begeisterung über ihre Version habe er
Bach als musikalische Vorlage
Beyoncé, Beatles, Bach - so lautet der vollständige musikalische Stammbaum von "Blackbird". Auf dem "White Album" spielt und singt McCartney den Song allein. Dabei diente ihm ein musikhistorisches Fingerspiel als Vorlage zu seinem Hit: die sogenannte "Lautensuite" in e-Moll, Bach-Werke-Verzeichnis 966, von Johann Sebastian Bach (1658-1750). Mit dieser traten McCartney und sein Beatles-Kollege George Harrison (1943-2001) früher regelmäßig auf Partys auf. Mit ihrem historischen Gitarrenspiel hielten die beiden vermutlich nicht nur ihre Finger warm, sondern erwärmten auch das Herz so mancher Zuhörerin. Dass sein Bach-Cover im Jahr 2024 erneut in den Charts einschlagen würde, hätte McCartney damals sicher nicht geahnt. (jök/spot) © spot on news
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