Die nächste Konsolengeneration verspricht bahnbrechende neue Technologien. Aber welche neuen Verfahren sind besonders vielversprechend? Mit welchem System liebäugeln die Entwickler im Vorfeld mehr - PS5 oder Xbox Series X? Insider plaudern aus, Umfragen liefern Erstaunliches.
Zu den größten technischen Sprüngen der nächsten Konsolen-Generation soll das sogenannte "Raytracing" gehören - also die Simulation des Einflusses, den verschiedene Objekte und ihre Oberflächen auf die Streuung und Brechung des Lichts haben. Klingt kompliziert? Ist es - und äußerst rechenintensiv obendrein. Theoretisch sind durch diese Technologie jedoch bald fotorealistische Echtzeit-Grafiken möglich.
Trotzdem ist Jonathan Cooper der Meinung, dass sich die Branche zu stark auf das Raytracing-Feature stürzt und darüber hinaus andere Möglichkeiten vergisst, die mit der PlayStation5 und Xbox Series X hoffentlich Standard werden. Damit meint der Animations-Spezialist hinter Marken wie "The Last of Us" oder "Assassin's Creed" zum Beispiel die Möglichkeit, den Figuren endlich eine sich realistisch verhaltende Haarpracht zu verpassen - etwas, womit sich die meisten Entwickler trotz teils stattlicher Budgets und eindrucksvoller Technologie nach wie vor schwertun.
Spiele mit "Next-Gen-Charakteren"
Dafür verweist der Grafik-Spezialist auf einen Video-Clip, der die entsprechende Lösung der "Unreal Engine 4" von Epic verdeutlicht. Obwohl der Videoschnipsel nicht mit Konsolen-, sondern PC-Hardware erstellt wurde, dürfte die entsprechende System-Konfiguration den Möglichkeiten der Next-Gen-Systeme zumindest ziemlich nahe kommen. Zu sehen ist eine umher tanzende Dame, deren Haar sich der Körperbewegung und den Gesetzen der Physik entsprechend verhält.
"Ich freue mich darauf, so etwas in Fighting-Spielen zu sehen", schreibt Cooper weiter. "Die sind für gewöhnlich die ersten mit Next-Gen-Charakteren, weil sie nur zwei Figuren gleichzeitig auf dem Bildschirm darstellen. Stellt euch einfach vor, Kens Haare in 'Street Fighter' würden so aussehen."
Für diese Systeme interessieren sich Entwickler besonders
Welche von beiden Konsolen - PS5 oder Series X - am Ende mehr Hardware-Pferdestärken unter dem Chassis hat und damit die meisten bahnbrechenden Effekte ermöglicht, bleibt abzuwarten. Allerdings sprechen sich die meisten Entwickler schon jetzt für die PS5 aus: Das ergab zumindest eine Umfrage unter knapp 4.000 Kreativen aus der Branche, die im Vorfeld der nächsten Game Developers Conference im März durchgeführt wurde. Demnach halten satte 38 Prozent der Befragten die PS5 aktuell für die "spannendste" Plattform, Nintendos Switch kommt knapp dahinter mit 37 Prozent. Microsofts nächste Xbox schafft es dagegen nur auf 25 Prozent - vergleichsweise enttäuschend. Spitzenreiter ist jedoch der PC mit 50 Prozent.
Trotzdem müssen sich Xbox-Fans wohl keine Sorgen über mangelnden Support machen. Auf die Frage, für welches System das nächste Games-Projekt entstehen wird, antworteten die Entwickler etwas ausgeglichener: 23 Prozent wollen ein Spiel für die PS5 veröffentlichen, 19 Prozent für die Switch, 17 Prozent für die Xbox Series X. Auch hier ist der PC mit 52 Prozent die am meisten unterstützte Plattform, gefolgt vom Mobile-Bereich (39 Prozent).
Gleichzeitig gaben 34 Prozent der befragten Games-Kreativen an, ihr nächstes Spiel sowohl für die bestehende als auch die nächste Konsolengeneration zu veröffentlichen. Nur 5 Prozent gibt an, sich vollends auf PS5 und Xbox Series X fokussieren zu wollen. (tsch/rb) © 1&1 Mail & Media/teleschau
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