- "Diablo Immortal" soll am 2. Juni weltweit für PC, iOS und Android erscheinen - mit Ausnahme dieser beiden europäischen Länder.
- Blizzard bestätigte offiziell, dass der Free-2-Play-Titel nicht in den Niederlanden und Belgien verfügbar sein wird.
- Der Grund: Die enthaltene Lootbox-Mechanik verstoße gegen die Gesetzgebung im Bereich Glücksspiel.
"Am 2. Juni ist die Hölle überall", schreibt Blizzard auf dem Twitter-Kanal seines kommenden Action-Rollenspiels "Diablo Immortal". Überall? Sowohl in Belgien als auch in den Niederlanden wird der iOS-, Android- und PC vorerst nicht veröffentlicht. Das bestätigte Blizzard nach ersten Meldungen nun offiziell.
In einer Stellungnahme schreibt ein Blizzard-Gamemaster auf Anfrage: "Die Lootboxen im Spiel verstoßen gegen das geltende Recht in den Ländern, weshalb das Spiel in den Niederlanden und Belgien nicht erscheinen wird, sofern sich diese Beschränkungen nicht ändern."
Zudem wäre es illegal, das Spiel in einem anderen Land herunterzuladen (etwa Frankreich) und dann in Belgien oder den Niederlanden zu zocken.
Blizzard hat den Titel in den Ländern aus dem firmeneigenen Battle.net und aus dem Google-Play-Store entfernt. Eine Vorabregistrierung ist ebenfalls nicht mehr möglich.
Glücksspiel mit virtuellen Kisten?
Im Kern dreht sich alles um die Frage, ob "Diablo Immortal" mit sogenannten Lootboxen virtuelles Glücksspiel betreibt. Diese "Beutekisten" werden mit echtem Geld bezahlt. Allerdings weiß der Käufer nicht, was er bekommt, da die Inhalte nach dem Zufallsprinzip zusammengewürfelt werden.
Die Regeln für simuliertes Glücksspiel wurden unlängst europaweit verschärft und entsprechende Spiele mit einer Altersbeschränkung versehen. Dennoch gibt es Unterschiede in den jeweiligen Ländern. In Deutschland beispielsweise prüft die USK Spiele im Einzelfall. Die belgische Glücksspiel-Kommission gilt indes als besonders rigoros. Hier sind Spiele mit Lootbox-Mechanismus komplett verboten.
In den Niederlanden ist man nicht ganz so streng, dort gelten Lootbox-Inhalte nur als illegales Glücksspiel, wenn die Inhalte der "Beutekisten" weiter gehandelt werden können. Zuletzt scheiterte die niederländische Glücksspielbehörde mit einer Klage gegen EA hinsichtlich der Lootboxen im "FIFA"-Modus "Ultimate Team".
Dennoch gehen Experten davon aus, dass Blizzard das Risiko von juristischen Sanktionen auch in den Niederlanden schon im Vorfeld ausschließen will und daher Spieler aus genau diesen beiden Ländern außen vor bleiben.
Free-2-Play - aber auch Pay-2-Win?
Darüber hinaus fürchtet die Community auch eine Pay-2-Win-Mechanik bei "Diablo Immortal". Blizzard betont zwar, dass Spieler ohne Geld auszugaben Zugriff auf alle Inhalte von "Diablo Immortal" erhalten - also sämtliche Klassen, die komplette Story sowie die gesamte Spielwelt und Ausrüstung. Auch den Battle Pass soll es in einer kostenlosen Version geben. Es wird, so Blizzard, kein Loot im Shop angeboten.
Trotzdem gibt es optionale Mikrotransaktionen, die Erfolge beschleunigen könnten. Zum einen lässt sich mit echtem Geld die virtuelle Prämium-Währung Eternal Orbs kaufen, mit der man dann im Shop digitale Inhalte erstehen kann. Die zweite Spielwährung, Platinum, lässt sich im Verlauf des Abenteuers erspielen oder wiederum mit Eternal Orbs kaufen.
Auch in "Legendäre Crests", spezialisierte Reforge Stones und kosmetische Gegenstände kann man Realgeld investieren. Wer den Battle Pass kauft, bekommt zudem zusätzliche Belohnungen wie Crests, Edelsteine und Materialien zur Verbesserung der Ausrüstung. Der Battle Pass in der Premium-Variante soll Spieler außerdem direkt auf Stufe 12 hieven.
Die Vorwürfe gegen Blizzard hinsichtlich der Pay-2-Win-Vorwürfe beziehen sich vornehmlich auf die legendären Edelsteine. Sie lassen sich zwar ohne Echtgeld erspielen, doch muss ein Gamer hierfür viel Geduld mitbringen. Es gibt YouTuber, die behaupten, man müsste Jahre damit verbringen, diese in ausreichender Menge zu erspielen. Im Shop dagegen käme man schnell auf rund 50.000 Euro Investition, da die Edelsteine nicht direkt erworben werden, sondern lediglich eine Drop-Garantie für Elden-Rift-Raids erkauft würden. © 1&1 Mail & Media/teleschau
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