• "Wonder Woman 1984" startet nun endlich auch in Deutschland – zwar (noch) nicht im Kino, aber ab dem 18. Februar beim Streamingdienst Sky.
  • Im Zoom-Interview erklären Hauptdarstellerin Gal Gadot und Regisseurin Patty Jenkins, warum sie mit dem Filmstart trotz der schwierigen Zeiten nicht weiter warten wollten.
Ein Interview

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Nachdem "Wonder Woman 1984" nach zahlreichen Startverschiebungen Weihnachten 2020 in den US-Kinos und auf HBO Max erschien, kommen nun auch die Fans in Deutschland endlich in den Genuss des zweiten Teils des Superheldinnen-Epos (eine weitere Fortsetzung von "Wonder Woman" wurde von Warner Bros. bereits bestätigt) mit Gal Gadot in der Titelrolle.

Am 18. Februar startet "WW84" beim Streamingdienst Sky – und in den Kinos, sobald dies die Vorschriften und Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie wieder zulassen.

Für die gesamte Filmbranche ist die aktuelle Situation katastrophal, baldige Besserung ist nicht in Sicht. Während der Start vieler großer Filme weiter verschoben wird, kam "WW84" doch noch kurz vor Jahreswechsel raus. Wie fühlt es sich an, seinen Film, das Projekt, an dem man so lange gearbeitet hat, in diesen ungewissen Zeiten zu veröffentlichen?

Gal Gadot: Wir sind sehr glücklich, diesen Film endlich mit der Welt teilen zu können. Er war seit einem Jahr fertig, und mit der Veröffentlichung zu diesem Zeitpunkt hofften wir natürlich, dass er für die Zuschauer eine größere Bedeutung hat und den Weg in ihre Herzen findet.

Als wir den Film im Jahr 2018 drehten, konnte sich einfach niemand vorstellen, was für eine Art Jahr 2020 werden würde. Aber unser Film ist von großer Relevanz für diese Zeit – und deswegen freue ich mich besonders, dass die Menschen ihn endlich sehen können.

Patty Jenkins: Natürlich fragt man sich, welchen Stellenwert so ein Film in den Zeiten einer Pandemie hat. Man macht einen Film sowieso immer für das Publikum – und gäbe es dann eine bessere Zeit als jetzt, um den Menschen Ablenkung und Hoffnung zu geben? Normalerweise würde ich natürlich auf die Besucherzahlen oder die Einspielergebnisse schauen – aber all das hat im Moment keine Bedeutung mehr. Wir wollten den Menschen etwas geben und nicht länger warten.

Gal Gadot: Mehr Macht, mehr Einfluss

Gal, für Sie ist "WW84" ja aber auch noch aus einem anderen Grund eine Herzensangelegenheit: Diesmal waren Sie nicht nur als Schauspielerin an dem Projekt beteiligt, sondern auch als Produzentin.

Gadot: Es ist nun das vierte Mal, dass ich die Rolle gespielt habe, und so bin ich mit Diana und ihrer Welt natürlich sehr vertraut. Patty und ich haben von Anfang an sehr eng zusammengearbeitet (auch bei "Wonder Woman" führte Jenkins Regie, Anm.d.Red.), und so konnte ich - auch ohne Produzentin zu sein - die Darstellung der Figur beeinflussen. Aber jetzt als Produzentin hatte ich natürlich mehr Macht und Einfluss - und das war wunderbar. Denn abgesehen davon, dass der Dreh eine große Herausforderung war, hat die Tatsache, dass ich sprichwörtlich den Hut aufhatte, mir viele Möglichkeiten eröffnet. Unter anderem konnte ich mit Charles Roven zusammenarbeiten (Roven ist der "Pate" des DC Extended Universe und produzierte unter anderem die "Dark Knight"-Trilogie, "Suicide Squad" und den kommenden Snyder-Cut von "Justice League"; Anm.d.Red.), was mich sehr gestärkt und viel gelehrt hat.

Zu den Highlights des Films zählen ganz sicher Kristen Wiig als Barbara Ann Minerva alias Cheetah und Pedro Pascal als Maxwell "Max Lord" Lorenzano, wobei vor allem die Verpflichtung Ersterer - Wiig kennt man eher für ihr komödiantisches Talent - eine echte Überraschung war. Stand für Sie die Besetzung von Dianas Gegenspielern früh fest?

Jenkins: Auf jeden Fall! Beide waren meine erste Wahl für die Rollen, und für mich war es keine Frage, dass sie perfekt passen würden. Aber man muss bedenken: Ich kannte ja das Script und hatte eine Vorstellung von den Figuren – im Gegensatz zu Kristen und Pedro. Aber ich kannte die bisherige großartige Arbeit der beiden und war mir sicher, dass sie großartig sein würden und konnte es kaum erwarten, die finale Verwandlung zu sehen.

Mit dabei ist auch diesmal Chris Pine als Steve Trevor – wie hat sich denn dieser Mix aus "alten Hasen" und neuen Co-Stars auf die Stimmung und Zusammenarbeit am Set ausgewirkt?

Gadot: An so einem Film arbeitet man acht Monate – das kann manchmal durchaus mühsam und herausfordernd sein. Aber wir sind alle vom ersten Moment an wunderbar miteinander ausgekommen und haben, nachdem wir die ganze Woche zusammen arbeiteten, sogar die Wochenenden miteinander verbracht. Jede freie Minute zwischen den Aufnahmen hingen wir zusammen ab - das ist wirklich ein Geschenk.

Patty Jenkins: "Natürlich kann man nicht alles haben"

Wir wollen nicht zu viel verraten, aber das große Thema in "WW84" ist ja die Frage, was es mit uns macht, würden sich all unsere Wünsche und Sehnsüchte erfüllen. Gerade Frauen jagen oft einem Ideal hinterher und reiben sich im Alltag daran auf. Diana hat es da nicht leichter – wie sollen wir Normalsterbliche dann Hoffnung haben?

Jenkins: Der Mythos "Du kannst alles haben" inspiriert sicher viele Menschen, führt sie aber auch auf den Holzweg. Denn die Wahrheit ist doch: Natürlich kann man nicht alles haben. Stattdessen muss man Entscheidungen treffen, und dafür braucht es manchmal Mut. Man muss also den Helden in sich finden, der diese Entscheidungen trifft und dann das Richtige tun. Wahres Heldentum ist es, zu erkennen, wer man ist und was man hat - und dass genau das wunderschön ist. Und dann zu versuchen, ein besserer Mensch zu sein. Für all das steht Diana – und dafür liebe ich sie.

Anmerkung: Wir haben mit Gal Gadot und Patty Jenkins zum US-Start via Zoom gesprochen.
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