Erst die Pandemie, dann der große Streik: Fünf Jahre nach der Premiere und viele Turbulenzen später setzt der US-Sender FX seine Serie "The Old Man" mit Jeff Bridges in der Hauptrolle ab.
Dramatisches Ende für "The Old Man". Die FX-Serie wird nach zwei Staffeln abgesetzt, wie das US-Magazin "Deadline" berichtet. Damit verschwindet auch Titelheld Dan Chase, gespielt von Oscarpreisträger
Auftakterfolg trotz Corona-Pandemie
"The Old Man" wird nicht einfach Opfer schlechter Quoten. Vielmehr standen die Dreharbeiten zur Serie von Anfang an unter keinem guten Stern. 2019 standen Bridges und seine Kollegen John Lithgow (79), Amy Brenneman (60) und Alia Shawkat (35) erstmals gemeinsam vor der Kamera. Sieben Folgen waren geplant, als die Corona-Pandemie den Dreh jäh unterbrach. Im Oktober 2020 gab Jeff Bridges dann bekannt, unter Lymphdrüsenkrebs und einem riesigen Tumor im Magen zu leiden. "Ganze zwei Jahre mussten wir pausieren. Ich habe die Diagnose Lymphdrüsenkrebs bekommen und durch die Chemotherapie war mein Immunsystem so geschwächt, dass ich auch noch an Corona erkrankte", erinnerte sich Bridges im Interview mit spot on news zum Start der Serie.
Im Juni 2022 feierte die Serie schließlich doch noch Premiere - mit überraschendem Erfolg. "The Old Man" erzielte die meistgesehene Kabelserienpremiere seit Januar 2021. Schnell war klar, dass die Serie rund um den kauzigen, ehemaligen CIA-Agenten Dan Chase (Bridges) in eine zweite Staffel gehen wird. Doch auch hier kam es zu einem ausgedehnten Dreh-Stopp.
Über zwei Jahre Pause bis Staffel zwei
Ab Mai 2023 legte der Streik der Gewerkschaft WGA der US-Autorinnen und -Autoren das gesamte TV- und Film-Business in den USA lahm. So kam es, dass zwischen dem Ende von Staffel eins und der Ausstrahlung von Staffel zwei ganze zwei Jahre und drei Monate lagen. Die Vorfreude der Fans auf eine zweite Staffel über einen so langen Zeitraum aufrechtzuerhalten, gelang nicht. Die Quoten der zweiten Staffel reichten nicht an die erste heran. Und dennoch punktete "The Old Man" bei den Kritikern. Vor Kurzem erhielt die Serie drei Nominierungen bei den Critics Choice Awards als beste Dramaserie, für Jeff Bridges als besten Hauptdarsteller und für John Lithgow als besten Nebendarsteller.
"Das war eine verrückte Reise"
"Das ist herausragend", sagt Warren Littlefield (72), Produzent der Serie, gegenüber "Deadline" über die Nominierungen am Ende eines komplizierten Weges: "Wir haben 15 Episoden in fünf Jahren gedreht. Das war eine verrückte Reise", wird er ein wenig wehmütig. "Ich liebe alle, die an der Serie beteiligt sind", umarmt er verbal seinen ganzen Cast. Die Produktion der Serie spiegelt, wie kaum eine andere, die Welt- und Branchenereignisse der vergangenen fünf Jahre wider. Letztlich fiel sie auch den Umständen zum Opfer. (jök/spot) © spot on news
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