1.000 Folgen "Tatort" - da ist natürlich eine Menge passiert. Dass die Musik von Klaus Doldinger stammt, wissen wahrscheinlich selbst "Tatort"-Verweigerer. Auch den Kurzauftritt von Berti Vogts dürften viele noch im Kopf haben. Hier sind ein paar Fakten, die Sie noch nicht kannten.
"Tatort" ist in. Immer noch. Wo anderen Serien, TV-Shows und Krimis angesichts der enormen Konkurrenz aus dem Internet schon lange die Puste ausgegangen ist, ist der "Tatort" immer noch wie ein Magnet am Sonntagabend.
Das liegt mit Sicherheit zum einen am Festhalten von Bewährtem, wie dem regionalen Konzept, und zum anderen an der unglaublichen erzählerischen Wandlungsfähigkeit.
"Tatort", das bedeutet immer noch die obligatorische Frage am nächsten Morgen im Büro: "Und, wie fandst du gestern den 'Tatort'?" - Und schon geht sie los, die Diskussion.
Mit diesen Fakten sind Sie für die heutige "Tatort"-Debatte gerüstet.
Damals und heute
"Taxi nach Leipzig", so hieß die gestrige Jubiläumsfolge - und so hieß auch der allererste "Tatort", der am 29. November 1970 zum ersten Mal über die bundesrepublikanischen Bildschirme flimmerte.
Für die Produzenten Grund genug, sich bei der 1000. Folge ein paar alte Bekannte einzuladen. Haben Sie sie gestern Abend entdeckt?
Wie schon vor 46 Jahren hatten die Schauspieler Günter Lamprecht und Hans Peter Hallwachs jeweils einen Kurzauftritt. Und auch dem Drehbuchautoren der ersten Stunde, Friedhelm Werremeier, hat der NDR eine ganz kurze Szene im Jubiläums-"Tatort" gegönnt.
Außerdem war Karin Anselm kurz zu sehen, die von 1981 bis 1988 als Kommissarin Hanne Wiegand beim "Tatort" aktiv war.
52:2
Als die niedergeschossene Nicki in den Armen ihres Ex-Freundes Rainald stirbt, hat der gestrige "Tatort" seine zweite Leiche. Das ist für eine "Tatort"-Folge keine ungewöhnliche Anzahl an Todesopfern.
Wesentlich blutiger ging es da 2014 im "Tatort: Im Schmerz geboren" zu: Sage und schreibe 52 Leichen musste Kommissar Felix Murot (Ulrich Tukur) damals beklagen – bis heute trauriger Rekord.
Starke Frauen, aber wenige
Gestern Abend saß mit
In den Anfangsjahren suchte man Kommissarinnen allerdings vergeblich. Erst 1978 wurde mit Nicole Heesters als Marianne Buchmüller eine Frau in den TV-Polizeidienst aufgenommen.
Von einer gerechten Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau kann aber auch 2016 noch immer keine Rede sein: 28 männlichen Kommissaren stehen derzeit nur 19 Ermittlerinnen gegenüber.
Dafür kann sich eine Dame immerhin die Auszeichnung des dienstältesten "Tatort"-Ermittlers ans Revers heften: Ulrike Folkerts ermittelt seit 1989 als Lena Odenthal in Ludwigshafen. Ihr Kollege Kopper (Andreas Hoppe) stieß erst sieben Jahre später zu ihr.
Auf Platz zwei folgen die Kommissare Batic (Miroslav Nemec) und Leitmayr (Udo Wachtveitl). Das Münchener Ermittler-Duo ist seit 1991 im Dienst.
Teamarbeit
Apropos Ermittler-Duo: Im gestrigen "Tatort" kam es, wenn auch eher unfreiwillig, zu einer der wenigen Kooperationen zwischen den verschiedenen "Tatort"-Teams.
Dass zwei oder mehr Kommissare auf dem Bildschirm zusammenarbeiten, haben wir übrigens Horst Schimanski alias Götz George zu verdanken. Er war der erste Kommissar, dem man 1981 einen dauerhaften Partner an die Seite stellte.
Von den aktuellen Ermittlern gehen nur die Kommissare Lindholm (Hannover), Berlinger (Freiburg) und Murot (Wiesbaden) alleine auf Verbrecherjagd.
Teamarbeit ist also auch im "Tatort" eher die Regel als die Ausnahme – und hat sich bewährt. Schließlich bringt ein Ermittler-Duo oder gar eine ganze Ermittler-Gruppe eine ganz andere Dynamik in einen "Tatort".
Beste Beispiele sind die Frotzeleien zwischen Gerichtsmediziner Boerne und Kommissar Thiel aus Münster, die eine ganz neue Art von Humor in den "Tatort" gebracht haben oder die vierköpfige Truppe von Kommissar Faber aus Dortmund, bei der es intern immer wieder kracht.
Hör mal, wer da trommelt
Und zum Schluss doch noch der Herr
1978 wurde eine neuere Version der "Tatort"-Titelmelodie eingespielt. Die Erstversion bleibt aber immer etwas Besonderes. Denn: Am Schlagzeug saß damals niemand Geringeres als: Udo Lindenberg.
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