Am 14. Dezember 2017 startet mit "Star Wars - Die letzten Jedi" der achte Teil der "Krieg der Sterne"-Saga weltweit in den Kinos. Wir konnten uns vorab mit Mark Hamill unterhalten, der auch im neuen Teil in die Rolle von Luke Skywalker schlüpfen wird. Und er verspricht im Exklusiv-Interview ein Feuerwerk der Emotionen.

Ein Interview

Mark, im letzten "Star Wars"-Film "Das Erwachen der Macht" sahen Sie fantastisch aus. Dieser mysteriöse Auftritt am Ende des Films mit dem Bart, der Robe und der Roboterhand. Was allerdings sehr schade war: Sie waren nur für 30 Sekunden im Bild! Bekommen wir jetzt in "Die letzten Jedi" mehr von Ihnen als Luke Skywalker zu sehen?

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Mark Hamill: Ich verspreche Ihnen, dass meine Rolle in diesem Film doppelt so groß sein wird.

Das bedeutet also 60 Sekunden?

(lacht) Schön, dass Ihnen das aufgefallen ist! Wenn ich mit Journalisten aus anderen Ländern rede, versuche ich manchmal kleine Witze einzubauen – aber Ihnen ist das gleich aufgefallen. Ihr Englisch ist viel besser als mein Deutsch.

Sie sprechen etwas Deutsch?

Ich muss kurz überlegen … (auf Deutsch) Wie geht’s?

Sehr gut!

(auf Deutsch) Sehr gut, ja. (wieder auf Englisch) Außerdem kann ich noch "Die letzten Jedi" auf Deutsch sagen. Das war der Satz, den ich mir auf Wunsch von Disney mehr als alles andere einprägen sollte.

Sprechen wir über den neuen "Star Wars"-Film: Am Ende von "Das Erwachen der Macht" sah Luke Skywalker ziemlich abgekämpft aus. Was können die Zuschauer nun in "Die letzten Jedi" erwarten?

Die Geschichte um Luke Skywalker ist ein großes Mysterium, weil wir ihn so lange nicht gesehen haben. Vor allem, nachdem er im Trailer schon sagt: "Die Zeit der Jedi ist zu Ende." Als ich das Drehbuch zu "Die letzten Jedi" gelesen habe, saß ich nur da und dachte: Was ist mit dem Kerl nur passiert? Was für ein Trauma hat er durchlebt? Luke war immer ein hoffnungsvoller und optimistischer Charakter, aber das ist er jetzt nicht mehr. Und in Episode 8 werden die Zuschauer sehr schnell erfahren, warum das so ist.

Sie haben die Rolle von Luke Skywalker 1977 das erste Mal gespielt – also vor 40 Jahren. Was ist in dieser Zeit denn im "Star Wars"-Universum passiert, das Luke so verändert haben könnte?

Das ist eine sehr interessante Frage, da ich mich damit in "Das Erwachen der Macht" nicht auseinandersetzen musste. Und J.J. Abrams (Regisseur von "Das Erwachen der Macht", Anm. d. Red.) hat mir dazu nicht viel Anleitung für meine Szene gegeben. Als er mein Close-up zum Ende des Films gedreht hat, habe ich versucht ihm verschiedenste Emotionen anzubieten: überrascht, verdächtigend, verärgert, einladend. So konnte er sich dann das passende Puzzlestück aussuchen.

Wie geht es jetzt weiter?

In "Die letzten Jedi" geht es nicht mehr um mich als Luke Skywalker, sondern um die nächste Generation von Protagonisten – Rey, Finn und Poe. Deswegen habe ich nachgedacht: Was wird von meinem Charakter verlangt, um die Geschichte bestmöglich zu erzählen? Für mich als Luke liegen Jahrzehnte unerzählter Geschichten hinter mir. Deswegen habe ich zu Rian Johnson (Regisseur von "Die letzten Jedi", Anm. d. Red.) gesagt, dass ich mir viel von Lukes Historie einfach selbst zusammenbasteln werde.

Wie sind Sie dabei vorgegangen?

In einer Szene in Episode 7 berührt Daisy Ridleys Charakter Rey ein Lichtschwert und hat die Vision einer zerstörten Akademie. Das gab mir beispielsweise einen Hinweis. Aber meist waren es die drängenden Fragen, die ich mir gestellt habe: Hat Luke geheiratet? Hatte Luke Kinder? Was ist mit ihm passiert? Vieles davon ist nur für mich als Schauspieler, damit ich den Charakter besser verstehe – davon bekommt das Kinopublikum nichts mit.

Eine kleine Nerd-Frage zum Schluss: "Die letzten Jedi" ist der zweite Teil einer "Star Wars"-Trilogie. Im zweiten Teil der Prequels, "Angriff der Klonkrieger" verliert Hayden Christensen als Anakin Skywalker eine Hand. Im zweiten Teil der Original-Trilogie, "Das Imperium schlägt zurück", verliert ihr Charakter Luke Skywalker eine Hand. Welcher Skywalker verliert also in "Die letzten Jedi" die Hand? Hoffentlich nicht schon wieder Sie?!

(lacht) Wissen Sie, einer der Gründe, wieso "Das Imperium schlägt zurück" so heraussticht, ist, dass der Film das Publikum viel tiefer packt und dunkler ist. Dass die Rebellen am Ende verlieren, die Offenbarung wer Darth Vader wirklich ist, als ich meine Hand verliere … Das ist überwältigend!

Deswegen habe ich zu George Lucas auch bei "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" gesagt: "Der Film ist viel zu heiter." (lacht) Im dritten Teil müssen die Guten immer gewinnen und alle Charakterbögen zum märchenhaften Ende abgeschlossen werden. Doch noch ist es nicht so weit: Wir sind jetzt im zweiten Teil und es ist definitiv alles möglich.

Für dieses Interview wurden die Reisekosten von Disney übernommen.
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