Harald Schmidt ist seit über 15 Jahren als Kreuzfahrtdirektor Oskar Schifferle Teil der "Traumschiff"-Crew. Zuletzt kritisierten einige der Darsteller, dass Rollen verstärkt an Influencer vergeben werden. Dazu hat nun auch der 66-Jährige Stellung genommen.

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Bekannt wurde Harald Schmidt als Late-Night-Talker, der gebürtige Neu-Ulmer steht aber auch seit vielen Jahren auf verschiedenen Theaterbühnen und hatte mehrere Filmrollen. Mit Unterbrechungen ist er seit 2009 als Oskar Schifferle mit an Bord. In dieser Woche steht er wieder für die ZDF-Reihe vor der Kamera. Die Dreharbeiten finden in Tromsø am Polarkreis statt, wie er im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur erzählt.

Zuletzt wurden immer mehr Stimmen laut, die die Rollenvergabe an Influencerinnen und Influencer auf dem ZDF-Kreuzfahrtschiff oder anderen TV-Reihen kritisierten. Unter anderem sagte Daniel Morgenroth, der Staff-Kapitän Martin Grimm spielt, im Interview mit "bunte.de": "Für mich verletzt das die Ehre unseres Berufsstandes, weil man damit suggeriert, die Quote sei wichtiger als das schauspielerische Handwerk."

Katerina Jacob: "Traumschiff" wird in den Boden gestampft

Schauspielerin Katerina Jacob wurde noch deutlicher und sagte: "Wie kann es sein, dass ein Format wie das 'Traumschiff' so in den Boden gestampft wird? Sein Erfinder Wolfgang Rademann rotiert im Grabe ohne Ende. Früher war das die Crème de la Crème des deutschen Schauspiels. Und inzwischen sind es Influencer, Moderatoren und Models. Nur, weil man Quote machen möchte. Und es bringt gar nichts. Es bringt null."

Auch Harald Schmidt hat dazu eine klare Meinung, die jedoch im Vergleich zu den oben genannten Schauspielern etwas milder ausfällt. "Ja, die werden einem teilweise auch gar nicht mit Namen vorgestellt. Da fragt man: Wer ist das? Antwort: Hat drei Millionen Follower. Was okay ist", sagt er der dpa. "Die werden entsprechend ihren Fähigkeiten eingesetzt." Die Rollen würden vergeben, um für Aufmerksamkeit in den sozialen Netzwerken zu sorgen, "was sehr gut klappt, muss man sagen". Das "Traumschiff" sei, was die Klickzahlen beim ZDF angeht, mit dem "Bergdoktor" ganz weit vorn.

Harald Schmidt lobt Florian Silbereisen: "Absoluter Entertainment-Profi"

Über seinen Kollegen Florian Silbereisen, der seit 2019 als Kapitän Max Parger das "Traumschiff" steuert und kein ausgebildeter Schauspieler ist, sagt Schmidt, dass er "ein absoluter Entertainment-Profi" sei. "Seit er dabei ist, sind definitiv mehr junge Zuschauer dazugekommen, und mein Interesse ist natürlich, dass das Ganze möglichst lange im Programm bleibt."

Auch die Kritik an den oftmals skurrilen und flachen Handlungssträngen lässt den Entertainer weitestgehend kalt. "Ich wünschte, Sie könnten mal mit der Tarnkappe dabei sein, wie viele Leute mich aufs 'Traumschiff' ansprechen. Und das ist nicht das arme Muttchen, das sonst gar nichts mehr mitkriegt." Die ZDF-Reihe sei auch deshalb ein so großer Erfolg, "weil sich wahnsinnig viele Leute parallel in den Netzwerken darüber lustig machen. Wenn wir abends auf dem Schiff an der Bar sitzen, zeigen wir uns gegenseitig die besten Kommentare und schreien uns weg vor Lachen". Er sehe es als "mediales Rundum-Ereignis, und wenn sich das 20 Millionen angucken, um sich drüber lustig zu machen – ein Traum". (vit, mit Material der dpa)

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