Die nächsten Tage und Wochen werden für Fans der Fantasy-Serie "The Witcher" bittersüß. Am Donnerstag, 29. Juni stellt Netflix die ersten fünf Folgen der dritten Staffel online, die finalen drei Episoden folgen am 27. Juli. Während die Geschichte um den Monsterjäger Geralt von Riva nach mehr als eineinhalb Jahren also endlich weitergeht, heißt es Abschied nehmen von Henry Cavill. Der britische Schauspieler wird Geralt in der dritten Staffel zum letzten Mal verkörpern. In der bereits bestätigten vierten Staffel wird dann Liam Hemsworth die Hauptrolle übernehmen.
Anya Chalotra, die Geralts große Liebe Yennefer von Vengerberg spielt, und Joey Batey, der in der Rolle des Barden Rittersporn der beste Freund des Monsterjägers ist, sprechen im Interview mit unserer Redaktion über die dritte Staffel von "The Witcher" und den Abschied von
Joey Batey, was können wir von der dritten Staffel von "The Witcher" erwarten?
Joey Batey: Meiner Meinung nach ist die Staffel so nah wie noch nie an der Buchvorlage dran. Die Serie wird immer ausgereifter, die dritte Staffel ist in Bezug auf den Umfang die größte. Und obwohl "The Witcher" immer größer und epischer wird, legen wir sehr viel Wert auf die Entwicklung der Charaktere und die Dynamiken zwischen den Figuren. Und das ist für mich das Schönste: Wir haben diese riesigen Sets und diese epischen Momente, aber trotzdem verlieben wir uns mehr und mehr in die Figuren. Wir sehen, wie verletzlich sie sind. Wie sie sich verändern.
Anya Chalotra, zu Beginn der dritten Staffel sind Yennefer, Geralt und Ciri vereint und leben beinahe wie eine Familie zusammen. Wie geht es für Ihre Figur Yennefer von Vengerberg weiter?
Anya Chalotra: Yennefer unterrichtet Ciri in Magie. Zwischen Geralt, Ciri und Yennefer gibt es eine besondere Dynamik. Vor allem Ciri und Geralt versuchen herauszufinden, ob sie Yennefer überhaupt vertrauen können. Yennefer selbst versucht schon die ganze Serie hindurch herauszufinden, wo ihre Kraft herkommt. In dieser Staffel trifft sie auf die ihr ebenbürtige Ciri. Das verändert für sie alles. Wie sie darüber denkt, was es mit ihrer Kraft auf sich hat und was ihre Aufgabe ist. Die beiden lernen eine Menge voneinander.
"Amazing Devil": Neue Lieder vom Barden Rittersporn
Joey, Sie spielen den Barden Rittersporn, Geralts besten Freund. Was erwartet ihn in der dritten Staffel?
Batey: Rittersporn ist gerade dabei, seinen Platz auf dem Kontinent und in seiner neuen Wahl-Familie zu finden. Er übernimmt eine Art Onkelrolle, er ist jemand, der die anderen unterstützen will. Er gibt immer sein Bestes, um zu helfen. Allerdings funktioniert das nicht immer. Rittersporn trifft nicht immer die besten Entscheidungen, aber er gibt sich sehr viel Mühe, um alles für seine Familie und seine neue Nichte Cirilla zu tun. Dabei findet er sehr schnell heraus, wie besonders und speziell diese junge Frau ist.
In der ersten Staffel haben Sie mit dem Song "Toss a Coin to your Witcher" einen echten Hit gelandet, der Song ging viral und stieg in mehreren Ländern in die Charts ein. Wie oft werden Sie von Fans gebeten, den Song zu singen?
Batey: Glücklicherweise nicht so oft. Aber viele Menschen singen mir den Song vor. Oft auch unbeabsichtigt. Neulich saß ich einer Bar und jemand hat den Song gesummt. Dann hat er mich erkannt und realisiert, was er da tut. Daraufhin hat er sich entschuldigt. So etwas ist immer sehr lustig (lacht).
Sie sind Schauspieler und Sänger der Folk-Band "Amazing Devil", in der neuen Staffel werden Sie als Rittersporn mit "The Ride of the Witcher" wieder einen Song mit Ohrwurm-Potenzial singen. Denken Sie, auch der neue Rittersporn-Song könnte viral gehen?
Batey: Komponist Joe Trapanese, ich und die polnische Band "Percival", die an dem Song beteiligt sind, haben jedenfalls nicht die Absicht verfolgt. Das wäre auch ungesund, einen Song zu schreiben, damit er viral geht. Unser Job ist es, Songs zu schreiben, die zur Entwicklung der Charaktere beitragen. Lieder, die die Geschichte der Welt des Witchers erzählen und die Menschen inspirieren. Der Song ist fast wie ein Teil eines Triptychons. In der ersten Staffel war Rittersporns Musik sehr poppig, in der zweiten Staffel wurde sie düsterer, ein bisschen mehr wie Folk. In der dritten Staffel wird es nun sehr hymnisch, sehr hoffnungsvoll. Für mich als Schauspieler, der Rittersporn spielt, ist das sehr erfüllend.
Anya, die Witcher-Serie beruht auf den Büchern des polnischen Schriftstellers Andrzej Sapkowski, die Videospiele machten die Geschichten um Monsterjäger Geralt weltbekannt. Haben Sie die Bücher gelesen und die Videospiele gespielt?
Chalotra: Ich muss zugeben, dass ich nicht das ganze Spiel gespielt habe. Als ich die Rolle bekommen habe, habe ich als Erstes mit meinem Mitbewohner das Spiel gespielt und ihm dabei zugeschaut. Ich war nicht gut darin. Aber ich habe alle Bücher gelesen. Ich habe dann aufgehört, die Bücher zu lesen, als es die Drehbücher gab. Sie wurden dann zu meiner wichtigsten Informationsquelle. In der Serie ist Yennefers Charakter ein bisschen anders, sie bekommt beispielsweise mehr Zeit, herauszufinden, wer sie wirklich ist.
Abschied bei "The Witcher": "Werden Henry Cavill sehr vermissen"
Henry Cavill wird in der dritten Staffel zum letzten Mal die Rolle des Geralt spielen. Während eines Netflix-Events in Brasilien standen Sie beide und Ciri-Darstellerin Freya Allen mit ihm auf der Bühne. Cavill hat sich sehr emotional von Ihnen verabschiedet und Ihre Arbeit an den Rollen gelobt. Wie war es, sich von ihm verabschieden zu müssen?
Batey: Henry ist für so lange Zeit ein wichtiger Bestandteil der Show gewesen. Natürlich werden wir ihn vermissen. Ich persönlich werde seinen tollen Humor vermissen. Er hat einen hervorragenden schwarzen Humor, an schlechten Tagen war er immer der Erste, der gelacht hat. Er war der Erste, der an solchen schwierigen Tagen Witze gemacht hat. Das ist genau das, was für mich seinen Charakter ausmacht. Er wird schrecklich vermisst werden, von der ganzen Crew, vom Stuntteam, einfach von jedem.
Chalotra: Ja, absolut. Wir werden ihn wirklich alle sehr vermissen und alle diesen Verlust spüren. Wir arbeiten jetzt seit fünf Jahren an der Serie und er war so wichtig für die Show. Ich wünsche Henry nur das Beste! Aber ehrlicherweise freue ich mich auch schon auf alles, was in der Zukunft kommt.
Chalotra: Ja, wir hatten schon Kontakt. Leider konnten wir uns noch nicht persönlich treffen. Aber ich freue mich schon darauf, wenn es so weit ist.
Batey: Wir haben schon ein paar Mails geschrieben. Er verschlingt gerade die Bücher und arbeitet sich in die Rolle hinein. Sein Trainingsplan ist so hart, dass ich noch nicht mal darüber nachdenken möchte (lacht). Er wird alles geben, was er hat.
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