Rafael Nadal jagt weiterhin Roger Federer. Der Spanier erkämpfte sich am Sonntag seinen vierten US-Open-Sieg in seiner Karriere und damit seinen 19. Grand-Slam-Titel. Die Zukunft könnte aber einem 23 Jahre alten Russen gehören.

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Rafael Nadal hat zum vierten Mal in seiner Karriere die US Open gewonnen. Der spanische Tennisprofi setzte sich in New York am Sonntag (Ortszeit) in einem hochklassigen und dramatischen Finale gegen den Russen Daniil Medwedew mit 7:5, 6:3, 5:7, 4:6, 6:4 durch und feierte damit seinen 19. Grand-Slam-Titel.

Nur der Schweizer Roger Federer hat bislang einmal mehr bei einem der vier wichtigsten Turniere der Welt gewonnen. Gegen Medwedew nutzte Nadal nach 4:50 Stunden seinen dritten Matchball.

Für den 33 Jahre alten Spanier war es der zweiten Grand-Slam-Triumph in diesem Jahr. Zuvor hatte er im Juni bereits die French Open in Paris gewonnen.

Wende nach zweieinhalb Sätzen

Gegen Medwedew hatte Nadal zweieinhalb Sätze lang alles im Griff. Doch dann drehte der Russe mit dem Rücken zur Wand stehend auf und zwang den Favoriten in den fünften Satz.

Es war das erste Mal seit sieben Jahren, dass ein Endspiel in New York wieder über die volle Distanz ging. Medwedew zeigte im ersten Grand-Slam-Finale seiner Karriere eine beeindruckende Leistung, musste sich dem großen Kämpfer Nadal am Ende aber doch geschlagen geben.

Medwedew hatte den Spanier vor dem Spiel als "Biest und Maschine auf dem Platz" beschrieben. In dem Fünfsatz-Krimi von Flushing Meadows erlebte er, dass seine Worte treffender nicht hätten sein können.

Generationenwechsel bei den Damen

Bei den Damen hatte am Samstag die 19 Jahre alte Kanadierin Bianca Andreescu ihren ersten Grand-Slam-Titel gefeiert. Im Endspiel hatte sie die 37 Jahre alte Serena Williams mit 6:3, 7:5 besiegt und der Amerikanerin damit den 24. Grand-Slam-Sieg und die Einstellung des Rekordes der Australierin Margaret Court verwehrt.

Andreescu ist die erste in diesem Jahrtausend geborene Spielerin, die bei einem Grand-Slam-Turnier gewinnen konnten.

Bei den Damen stößt die junge Generation die Etablierten also immer mehr vom Thron, bei den Männern muss die Wachablösung dagegen noch ein bisschen warten, auch wenn Medwedew ganz nah dran war.

Die letzten zwölf Grand-Slam-Turniere hieß der Sieger immer entweder Novak Djokovic, Rafael Nadal oder Roger Federer. Der letzte Champion, der nicht aus dem Kreis der großen Drei kam, war der Schweizer Stan Wawrinka bei den US Open 2016. Fast hätte er nun Medwedew geheißen.

Der Russe schaffte es immerhin erstmals in ein Grand-Slam-Finale. Die anderen Spieler der sogenannten Next Generation wie Alexander Zverev oder der Grieche Stefanos Tsisipas waren allesamt bereits frühzeitig gescheitert.

Kräfteraubendes Finale

Medwedew hatte sich dagegen durchs Turnier gekämpft und damit seine starke Form in diesem Sommer bestätigt. Bei den Turnieren in Washington und Montreal hatte er jeweils das Finale erreicht, die Generalprobe für die US Open in Cincinnati sogar gewonnen. 50 Siege hatte der Russe vor dem Endspiel in diesem Jahr bereits errungen.

In Nadal fand er nun trotz einer bärenstarken Leistung seinen Meister. Zwei Sätze lang hielt Medwedew gut mit, Nadal gewann aber beide Durchgänge. Doch kampflos wollte Medwedew die große Bühne nicht verlassen.

Als er auch im dritten Satz ein Break hinten lag und alle mit einem schnellen Ende rechneten, begann er plötzlich Alles oder Nichts zu spielen - und hatte damit Erfolg. Es entwickelte sich ein packender Fight, in dem Medwedew den dritten und vierten Satz gewann.

Das Publikum im mit knapp 24 000 Zuschauern ausverkauften Arthur Ashe Stadium tobte. Nadal wackelte, bekam mehrmals eine Bestrafung wegen Zeitspiels, aber er fiel nicht.

Zwei Matchbälle ließ er ungenutzt, hatte dann sogar noch einmal einen Breakball gegen sich, doch im dritten Versuch machte er den Sieg perfekt - und ließ sich völlig erschöpft auf den Boden fallen. (dpa/thp)

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