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(cze) - "They never come back - Sie kommen niemals wieder" lautet eine alte Boxerweisheit. Doch nicht nur entthronte Boxweltmeister wie Muhammad Ali haben mit erfolgreichen Comebacks diese Regel widerlegt. Auch andere Sportler kehrten nach Rücktritten triumphal zurück - manche sogar dreimal.

Es ist das jüngste Beispiel in einer Reihe von spektakulären Sportler-Comebacks: Michael Schumacher steigt zur Freude seiner Fans wieder ins Cockpit. Der siebenmalige Formel-1-Weltmeister wird ab der kommenden Saison für das neue Mercedes-Werks-Team an den Start gehen. Die spannende Frage: Was hat der "Rennopa" noch auf dem kasten?

Hier einige Beispiele für Comebacks, die erfolgreich verlaufen sind:

Da griff ein Michael Jordan wieder zum Basketball, ein Henry Maske schnürte noch einmal die Boxhandschuhe und eine Monica Seles jagte wieder stöhnend Tennisbälle übers Netz. Aber sehen Sie selbst - auf den folgenden Seiten.

Michael Jordan gilt als der beste Basketballspieler aller Zeiten. Vielleicht konnte er sich deshalb nicht so richtig von dem Sport trennen, der ihn groß gemacht hatte - und den er im Gegenzug auf der ganzen Welt populär machte. Jordan feierte in der US-Profiliga nämlich nicht nur ein Comeback, sondern deren gleich zwei.

Seinen ersten Rücktritt verkündete er überraschend im Jahr 1993 auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Er war zum wiederholten Male der Topscorer der NBA gewesen, hatte mit den Chicago Bulls den dritten Meistertitel in Folge und mit dem so genannten "Dream Team" die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona gewonnen. Nichtsdestotrotz kehrte er dem Basketball den Rücken und versuchte sein Glück als Profi-Baseballer.

Wahrscheinlich erfüllte er damit einen langgehegten Wunsch seines kurz zuvor ermordeten Vaters. Doch der Erfolg blieb aus, sodass er im März 1995 seine Rückkehr in die NBA verkündete. Nach einer (für Jordans Verhältnisse) bescheidenen ersten Saison folgte von 1996 bis 1998 der erneute dreifache Titelgewinn mit Chicago. Zeit für einen erneuten Rücktritt. Doch auch dieser war nicht von langer Dauer.

2001 kehrte er für die Washington Wizards aufs Parkett zurück. Zwei Jahre lang spielte er in einer mäßigen Mannschaft, bevor er sich im Alter von 40 Jahren wieder zurückzog. Bislang hat er noch kein drittes Comeback angekündigt.

Eigentlich hatte Lance Armstrong alles erreicht: Als siebenmaliger Tour-de-France-Gewinner musste er niemandem mehr etwas beweisen und sich auch um einen Eintrag in den Rekordbüchern des Sports nun wirklich keine Sorgen machen. Und doch kehrte er zurück.

Ob es nun die Dopinganschuldigungen waren, die ihn seit Jahren begleiten und die er von Anfang an zu entkräften versuchte, oder der fehlende Wettkampfdruck - fest steht, dass Armstrong 2009 nach mehr als dreijähriger Pause in den Radsport zurückkehrte. 2005 hatte er nach seinem siebten Toursieg in Folge seinen Rücktritt erklärt, die folgenden Jahre verbrachte er vor allem an der Seite von Showbiz-Schönheiten wie Sheryl Crow und Kate Hudson. Vielleicht reichte ihm auch das nicht.

Das Comeback verlief recht erfolgreich, nach einem schweren Sturz im Frühjahr 2009 wurde er rechtzeitig wieder fit und belegte Rang drei bei der Tour de France. Auch für 2010 hat er seinen Start in Frankreich schon angekündigt. Die Konkurrenz wird's freuen.

Im Übrigen war es auch für Armstrong schon das zweite Comeback - wegen einer Hodenkrebserkrankung musste er bereits von 1996 bis 1998 pausieren. Seine großen Erfolge feierte er allesamt danach.

DDR-Meister, Europameister, Olympiasieger, Weltmeister - Henry Maske hatte als Boxer alles erreicht, als er 1996 seinen Rücktritt erklärte. Und noch haftete seiner Karriere seiner Meinung ein Makel an, den es auszulöschen galt: Seinen letzten Kampf gegen Virgil Hill am 23. November 1996 hatte er nämlich verloren. Es war seine einzige Niederlage in 31 Profikämpfen.

Zehn Jahre nach seinem emotionalen Abschied (man denke nur an "Time to say Goodbye" von Andrea Bocelli und Sarah Brightman) verkündete Maske daher seine Rückkehr in den Ring - für einen Revanchekampf gegen den gleichaltrigen, aber immer noch aktiven Hill.

Die Zweifel, ob Maske nach mehr als zehn Jahren Ringpause fit genug für den Kampf sein würde, zerstreuten sich am 31. März 2007 in der Münchner Olympiahalle.

In dem Kampf über zwölf Runden ließ er seinem Gegner keine Chance und gewann deutlich nach Punkten. Statt sich zu blamieren, was viele im Vorfeld befürchtet hatten, setzte Maske seiner Karriere im Nachhinein die Krone auf.

Dara Torres war ein Wunderkind des Schwimmsports - mit gerade einmal 14 schwamm sie ihren ersten Weltrekord. Das war Anfang der 80er Jahre. Sie ist aber auch die Wunderoma des Schwimmens - denn bei Olympia 2008 in Peking gewann sie mit 41 drei Silbermedaillen. Dazwischen lagen drei Rücktritte und drei Comebacks.

Bereits 1989 kehrte sie dem Schwimmsport nach Gold, Silber und Bronze bei den Olympischen Spielen 1984 und 1988 zum ersten Mal den Rücken. Da war sie Anfang 20. Nach einem Ausflug ins US-Fernsehen als Sportkommentatorin stand sie jedoch schon 1992 in Barcelona wieder auf dem Startblock. Und gewann erneut Gold. Mit 25 erklärte sie erneut ihren Rücktritt.

Sieben Jahre später schlug ein Freund der mittlerweile 32-Jährigen vor, erneut ein Comeback in Erwägung zu ziehen. Statt in für verrückt zu erklären, trainierte Torres für die Spiele 2000 in Sydney - die mit zweimal Gold und dreimal Bronze ihre erfolgreichsten wurden. Eigentlich ein guter Zeitpunkt, um zurückzutreten. Was Torres auch tat, um eine Familie zu gründen. 2006 wurde ihre Tochter geboren. Doch da war ja noch Olympia 2008.

Erneut konnte es Torres nicht lassen und trainierte für ihre mittlerweile fünften Olympischen Spiele. Und auch im Alter von 41 gab es wenig Konkurrenz für sie: Dreimal Silber stand am Ende zu Buche. Ob sie auch 2012 in London antreten will, hat sie allerdings noch nicht angekündigt.

Es war der 30. April 1993, als eine vielversprechende Tenniskarriere jäh beendet wurde. Beim Turnier am Hamburger Rothenbaum stieß ein psychisch verwirrter Fan von Steffi Graf deren großer Konkurrentin Monica Seles ein Messer in den Rücken. Das Duell Graf-Seles, das die Tenniswelt bis dato beherrscht hatte, entschied er so auf heimtückische Weise.

Vor dem Attentat hatte Seles in nur drei Jahren acht Grand-Slam-Turniere gewonnen und war zur großen Herausforderin der bis dato beinahe uneingeschränkt herrschenden Weltranglisten-Ersten Steffi Graf aufgestiegen. Nach dem Attentat dauerte es mehr als zwei Jahre, bis die gebürtige Jugoslawin, die in der Zwischenzeit die US-Staatsbürgerschaft angenommen hatte, die psychischen Nachwirkungen überwunden hatte und sich ein Comeback zutraute.

Trotz Gewichtsproblemen (Essen wurde zu einem Ausweg aus der psychischen Sackgasse, wie sie in ihrer Biografie berichtet) kehrte sie im August 1995 bei den Canadian Open zurück und gewann das Turnier ohne Satzverlust. Bei den darauffolgenden US Open konnte sie erst im Finale in einem engen Match bezwungen werden - von Steffi Graf. Als sie Anfang 1996 dann noch die Australian Open gewinnen konnte, schien sie endgültig wieder da zu sein.

Doch Verletzungen und der Tod ihres Vaters 1998 sorgten dafür, dass Monica Seles nie wieder zu alter Stärke fand.

Zwar konnte sie noch zahlreiche Turniersiege feiern, ein Erfolg bei einem Grand-Slam-Turnier gelang ihr jedoch nicht mehr. Bei den French Open 2003 spielte sie ihr letztes Match. Jahrelang kämpfte sie für ein erneutes Comeback, um am 15. Februar 2008 dann doch ihren endgültigen Rücktritt verkünden zu müssen.

Am 1. August 1976 drohte die Karriere und vor allem das Leben von Niki Lauda in Flammen aufzugehen. Beim Grand Prix von Deutschland auf dem Nürburgring hatte der österreichische Formel-1-Fahrer, der in der Vorsaison Weltmeister geworden war, einen so schweren Unfall, dass sein Überleben an ein Wunder grenzte. Niemand rechnete mit einer Fortsetzung seiner bis dahin so erfolgreichen Laufbahn.

Doch der von Brandnarben gezeichnete Lauda saß nicht schon schon 42 Tage später wieder im Cockpit, sondern wurde im darauffolgenden Jahr in seinem Ferrari sogar erneut Weltmeister. Als sein darauffolgender Wechsel zu Brabham in der Saison 1978 nicht der erwünschte Erfolg war, entschied er sich mitten in der Saison 1979 während des Trainings zum Großen Preis von Kanada, zurückzutreten.

Doch der Rückzug war nicht von langer Dauer. 1982 kehrte er auf die Rennstrecke zurück, allerdings weniger aus Liebe zum Sport. Er brauchte schlicht und ergreifend Geld, um seine mittlerweile gegründete Fluglinie Lauda Air über Wasser zu halten.

Im McLaren zeigte er, dass er nichts verlernt hatte: 1984 konnte Niki Lauda seinen dritten WM-Titel feiern, bevor er 1985 endgültig zurücktrat. Lauda Air wurde im Übrigen 2002 von Austrian Airlines übernommen, Lauda gründete daraufhin 2003 eine neue Fluglinie namens NIKI. Ein Comeback zur finanziellen Unterstützung blieb bislang aus.

Wenn Vitali Klitschko in den Ring steigt, kann sich der Gegner schon einmal auf einen K.o. einstellen - in 36 von 37 Kämpfen beendete der Ukrainer das Duell vorzeitig. Kein Wunder, dass sich so jemand sein Karriereende nicht von einer Verletzung vorschreiben lässt.

Am 9. November 2005 sah es jedoch zunächst danach aus, als wäre die boxerische Laufbahn von "Dr. Ironfist" vorbei. Eine Rücken-OP, ein Meniskus- und ein Kreuzbandriss zwangen ihn, als amtierender WBC-Weltmeister im Schwergewicht zurückzutreten. Der Verband stattete ihn aber zumindest mit dem Status "Champion Emeritus" aus, der es ihm ermöglichte, bei einer eventuellen Rückkehr direkt wieder einen Titelkampf zu bekommen.

Seine Gegner hatten jedoch nur 1.400 Tage lang Ruhe. Nach einer ebenfalls von Verletzungen geprägten Vorbereitung kehrte er am 11. Oktober 2008 ohne jeden Aufbaukampf in den Ring zurück, um direkt um den Titel zu boxen.

Und alles war wieder wie immer: Klitschko besiegte den Nigerianer Samuel Peter durch Technischen K.o. Er war wieder Weltmeister. Und ist es auch heute noch.

Die Karriere des Jahrhundertschwimmers Mark Spitz könnte eigentlich als Paradebeispiel dafür dienen, wie man auf dem Höhepunkt seiner Karriere zurücktritt. Eigentlich.

Bei den Olympischen Spielen 1972 in München stellte Spitz einen Rekord auf, der 36 Jahre halten sollte: Er gewann sieben Goldmedaillen. Erst bei den Spielen 2008 in Peking konnte US-Schwimmer Michael Phelps diese Bestmarke überbieten, als er noch eine goldene Plakette mehr holte.

Nach seinem fulminanten Auftritt 1972 hatte Spitz aber offensichtlich genug vom Sport und trat im Alter von nur 22 Jahren zurück. Vielmehr wollte er seine Popularität nutzen, um im Showbusiness Fuß zu fassen. Das klappte mehr schlecht als recht, ein zweiter Johnny Weissmüller wurde nicht aus ihm.

Ebenso wenig konnte er dem Vorbild von Dara Torres nacheifern:

Während die nämlich im Alter von 41 in Peking 2008 drei Silbermedaillen gewinnen konnte, schaffte Spitz bei seinem Comeback-Versuch im selben Alter nicht einmal die Olympianorm für die Spiele 1992 in Barcelona. Manchmal sollte ein Rücktritt dann doch endgültig sein.

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