Bei den Olympischen Spielen in Paris hat Europameisterin Gina Lückenkemper über die 100 Meter das Einzel-Finale verpasst. Vier Wochen später erzielt sie beim Istaf in Berlin persönliche Bestzeit. Sie nutzt den Moment auch für eine klare Ansage an ihre Kritiker.
Schneller als beim Istaf in Berlin war
Gina Lückenkempers Bestzeit von Berlin hätte für Platz bei Olympia gereicht
Mit der Istaf-Zeit - der schnellsten einer deutschen Sprinterin seit 1991 - hätte Lückenkemper das olympische 100-Meter-Finale in Paris am 3. August 2024 nicht nur erreicht. Sie hätte Platz vier belegt. Bronze in Paris ging mit einer Zeit von 10,92 Sekunden an Melissa Jefferson aus den USA. Lückenkemper hatte keine zwei Stunden zuvor ihren Halbfinal-Lauf in 11,09 Sekunden absolviert - zu langsam, um ins Feld der besten acht Sprinterinnen aufzusteigen.
Dank Bronze mit der 4x100-Meter-Staffel reiste Lückenkemper trotzdem mit einer Medaille nach Hause. Ihre Kritiker ignorierten das und bezeichneten sie als Auslaufmodell. Sie habe sich anhören dürfen, "ich solle doch aufhören mit dem Sport", sagte sie gegenüber dem "Tagesspiegel". Lückenkemper wurde noch deutlicher: "Das waren höchst unqualifizierte Kommentare von Menschen, die keine Ahnung davon haben, wie der Sprintsport funktioniert. Es gibt so viele Athletinnen, die mit über 30 noch persönliche Bestzeiten laufen." Insofern hat Lückenkemper als 27-Jährige noch reichlich Steigerungspotenzial.
Verwendete Quellen
- dpa
- spiegel.de: 10,93 Sekunden: Lückenkemper sprintet so schnell wie sonst keine Deutsche seit 1991
- sportschau.de: So lief das Istaf für die Leichtathletik-Stars
- tagesspiegel.de: Gina Lückenkemper im Interview: "Ich durfte mir anhören, ich sei ein Auslaufmodell"
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