Am Abend der großen DFB-Abschiede wird vor allem ZDF-Experte Christoph Kramer emotional und adelt Thomas Müller im Interview. Der reagiert daraufhin in typischer Müller-Manier.

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Es war der Abend der großen Abschiede. Thomas Müller, Ilkay Gündogan, Manuel Neuer und Toni Kroos, der nicht persönlich vor Ort in der Münchner Allianz Arena dabei sein konnte, wurden am Montagabend nach ihren Rücktritten aus der Nationalmannschaft für ihre außergewöhnlichen Karrieren beim DFB gewürdigt.

Müller begab sich noch vor dem Nations-League-Spiel gegen die Niederlande (1:0) zum ZDF-Interview mit Moderator Jochen Breyer und den Experten und ehemaligen Mannschaftskollegen Christoph Kramer und Per Mertesacker. Müller war, wie man es von ihm kennt, gut gelaunt und auch nicht um den ein oder anderen lockeren Spruch verlegen.

Müller lockert Runde mit Kramer, Mertesacker und Breyer auf

Angesprochen auf seine 14 erfolgreichen Jahre im Kreise der Nationalmannschaft verteilte Müller gleich einen scherzhaften Seitenhieb gegen seine beiden ehemaligen Mitspieler. "14 Jahre vergingen auf jeden Fall wahnsinnig schnell. Du kannst die beiden fragen, bei denen verging die Zeit wahrscheinlich noch ein bisschen schneller. Die stehen ja schon seit fünf Jahren hier", sagte Müller lachend zu Breyer. Alle konnten sich anschließend zumindest ein Schmunzeln nicht verkneifen.

Müller, der mit 131 Partien auf Platz drei der ewigen Liste der Spieler mit den meisten Länderspielen steht, erinnerte an weitere große Spieler, mit denen er zusammengespielt hat. Dabei nannte er auch Mats Hummels, Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger. "Das sind natürlich alles Welt-Karrieren. Da will man sich natürlich nicht selbst allzu hoch hängen – da waren andere auch nicht ganz schlecht, ohne die man es selbst auch gar nicht so ins Rampenlicht geschafft hätte", erklärte der 35-Jährige demütig.

Kramer wird emotional und adelt Müller

Bei aller Scherzhaftigkeit wurde Kramer dann doch noch emotional, als er auf Müller zu sprechen kam: "Thomas Müller ist 14 Jahre DFB-Geschichte, er hat die drittmeisten Länderspiele in einem großen Fußball-Land gemacht. Er war keinen Tag in seiner Karriere mal schlecht drauf".

Müller habe Spuren hinterlassen in Deutschland. Schließlich fügte er noch hinzu: "Für mich wird es gleich emotional, weil ich mit den beiden (Müller und Mertesacker, d. Red.) groß geworden bin und den Fußball lieben gelernt habe. Ich finde es immer schade und auch ein bisschen traurig, wenn die ganz Großen aufhören".

Noch bevor Kramer den Satz beendet hatte, fiel ihm der Bayern-Star in typischer Müller-Manier ins Wort: "Ach komm, jetzt jammer hier doch nicht rum", sagte er und erinnerte daran, dass die nächste Generation bereits in den Startlöchern stehe. Kramer gab Müller recht, räumte aber ein, "einfach nicht so gut mit Abschieden" zu sein. Müller hingegen sah die Entwicklung ganz sachlich: "Die, die nachkommen, müssen schieben. Das ist der ganz normale Lauf der Dinge".

Und so passt es ganz gut, dass rund um die Nationalmannschaft aktuell ein großer Stimmungswandel festzustellen ist. Ein Umstand, der auch Müller nicht entgangen ist: "Ich weiß nicht, wann das Pendel umgeschlagen hat von 'alles ist schwarz' zu 'alles ist sehr, sehr gut'." Müller finde, "dass wir auf einem positiven Trend sind. Man sieht Spieler, die sich ins Rampenlicht spielen wollen, weil sie es geil finden, für Deutschland zu spielen".

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