Am Rande der Spobis Conference in Hamburg spricht Ex-BVB-Torwart Roman Weidenfeller unter anderem über die deutsche Nationalmannschaft, seine Rolle als EM-Botschafter – und das Liverpool-Aus von Jürgen Klopp, das für den 43-Jährigen nicht komplett überraschend kam.

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Roman Weidenfeller schließt nicht aus, dass Jürgen Klopp in mittlerer Zukunft Bundestrainer wird. "Ich kann mir jetzt nicht vorstellen, dass er seine Karriere als Trainer komplett beendet", sagte der ehemalige Torwart von Borussia Dortmund (2002 bis 2018) am Rande der Spobis Conference in Hamburg im Gespräch mit unserer Redaktion.

Der Trainerjob beim DFB sei "vielleicht naheliegend", erklärte Weidenfeller weiter. Jedoch müsse man dafür nun erstmal die Konstellation abwarten. "Julian Nagelsmann will ja auch das Thema Nationalmannschaft im Sommer nach der Euro beenden und dann wird man sehen, was auf uns zukommt. Ich kann es mir aber sehr gut vorstellen", sagte der 43-Jährige.

Weidenfeller über Liverpool-Job: "Ist natürlich sehr kräftezehrend"

Die Nachricht von Klopp, zum Ende der Saison als Trainer des FC Liverpool aufzuhören, kam für Weidenfeller, der mit dem Coach bei Borussia Dortmund jahrelang zusammengearbeitet hat, jedoch nicht komplett überraschend - "weil der Job natürlich auch sehr kräftezehrend ist und war" und Klopp den Job in England schon "seit geraumer Zeit" mache.

Weidenfeller rechnet es seinem ehemaligen Trainer hoch an, den Entschluss zum Rücktritt selbst gefasst zu haben. Eine Tatsache, die laut Weidenfeller auch für den Charakter Klopps spricht. Der Ex-BVB-Torwart ist sich sicher, dass sich Klopp mit mindestens einem Titel bei den "Reds" verabschieden wird: "Er wird dieses Jahr bestimmt noch einen Titel gewinnen", sagte Weidenfeller, der laut eigener Aussage weiterhin einen sehr engen Draht zum 56-Jährigen hat: "Ich wünsche ihm nur das Allerbeste."

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Weidenfeller ist EM-Botschafter der Stadt Dortmund

Der 43-Jährige ist Botschafter für die EM-Stadt Dortmund - eine große Ehre, wie er sagte: "Mittlerweile lebe ich seit 22 Jahren in dieser Stadt und fühle mich dort sehr heimisch. Ich habe eine ganz tolle Karriere bei Borussia Dortmund verbracht, über 16 Jahre lang dort gespielt - von daher erfüllt es mich mit viel Stolz, dass ich Botschafter der Stadt Dortmund bin."

Als Botschafter wird Weidenfeller auch einige EM-Spiele besuchen, die Partien im Dortmunder Stadion sind für ihn dabei natürlich etwas Besonderes: "Bei der Euro wird es so sein, dass durch die enge und alte Bauweise des Stadions, ähnlich eines Tempels, der Funken überspringen wird", sagte der Ex-Torwart.

Weidenfellers großer Wunsch: Eine Revanche gegen die italienische Nationalmannschaft im Halbfinale, wovon eines ebenfalls in Dortmund stattfinden wird. "Dafür müssten sie in der Gruppe eigentlich Zweiter werden, um dann in Dortmund auflaufen zu dürfen", erklärte der 43-Jährige.

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Weidenfeller: "Deutschland war schon immer eine Turniermannschaft"

Weidenfeller plädiert im Hinblick auf das DFB-Team und die kommende EM für Optimismus - auch wenn die Ergebnisse zuletzt nicht ganz so waren wie gewünscht: "Wir sollten jetzt einfach mal das Ganze von der positiven Seite betrachten. (…) Letztlich sind wir uns, glaube ich, alle einig, dass die Qualität im Kader absolut vorhanden ist", sagte der Weltmeister von 2014.

Mit einer Prognose, wie weit die deutsche Nationalmannschaft bei der Heim-EM kommen wird, hält sich Weidenfeller zurück. Gleichzeitig stellt er aber klar: "Selbst wenn wir bei den letzten großen Turnieren vielleicht nicht ganz so aufgetreten sind, Deutschland war schon immer eine Turniermannschaft und ich glaube, dass wir das dann auch im Turnier in Deutschland zeigen werden."

Über den Gesprächspartner

  • Roman Weidenfeller hütete jahrelang das Tor des BVB und ist EM-Botschafter der Stadt Dortmund.

Verwendete Quellen

  • Gespräch mit Roman Weidenfeller
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