- Die WM 2022 wird derzeit von vielen Fans boykottiert. Sie wollen trotzdem Profifußball auf hohem Niveau sehen? Hier kommen einige Highlights aus dem Fußball der Frauen.
- In der Champions League gibt es in den kommenden Wochen mehrere Leckerbissen.
- Aber auch die Bundesliga hat neben internationalem Top-Niveau einiges zu bieten.
In Katar verkauft die FIFA gerade ihre Werte. Das führt bei nicht wenigen Fans dazu, dass sie keine Lust mehr auf das Turnier haben. Ihnen fällt der Boykott so ganz ohne Profifußball schwer? Hier haben wir Highlights aus dem Fußball der Frauen, die Sie in den kommenden Wochen keinesfalls verpassen dürfen.
FC Bayern: Mammutaufgabe gegen den FC Barcelona
Zumindest im Fußball der Frauen ist der FC Barcelona noch das Maß aller Dinge. 2021 gewannen sie die Champions League, 2022 erreichten sie immerhin das Finale. Auf dem Weg dorthin schlugen sie die Frauen des VfL Wolfsburg mit 5:1 im eigenen Stadion. Es war ein Höllenritt für den VfL. Und dieser Höllenritt erwartet nun auch den FC Bayern (Donnerstag, 18:45 Uhr, DAZN).
Noch ist unklar, wie viele Zuschauerinnen und Zuschauer das Camp Nou füllen werden, aber wenn die Münchnerinnen am Donnerstagabend kurz vor 18:45 Uhr aus den Katakomben auf das Spielfeld laufen, wird sie eine beeindruckende Atmosphäre erwarten. Bayern-Trainer Alexander Straus bezeichnete das Camp Nou im Gespräch mit "Miasanrot.de" als "ikonisches Stadion. Es ist ein Highlight in der Karriere eines jeden, der oder die dort spielt oder coacht." Er werde sich bis an sein Lebensende daran erinnern.
Sportlich ist es im Moment womöglich ein etwas ungleiches Duell. Während Barça wie schon in der Vorsaison alles zu Kleinholz verarbeitet, befinden sich die Münchnerinnen in einem Aufbauprozess unter ihrem neuen Coach. Trotz einiger Ausfälle befinden sich aber auch die Bayern in einer guten Form. Und so gibt es die berechtigte Hoffnung, dass dieses Duell nicht nur atmosphärisch, sondern auch sportlich spektakulär wird.
Anfang Dezember treffen die beiden Klubs dann in der Allianz Arena aufeinander (7.12., 21:00 Uhr, DAZN). In München wurden bereits über 10.000 Tickets verkauft – Tendenz: steigend. Für den FC Bayern sind diese beiden Spiele ein echter Härtetest. Die Zuschauerinnen und Zuschauer dürfen sich auf zwei Fußballfeste freuen.
Champions League: Internationaler Spitzenfußball
Sichtbarkeit ist im Fußball der Frauen ein großes Thema. Durch die Reform in der Champions League, die letztes Jahr unter anderem eine Gruppenphase eingeführt hat, gibt es nun aber nicht nur mehr Spiele auf Spitzenniveau, sondern diese sind auch noch leichter zugänglich. Zumindest noch in dieser Saison, wo "DAZN" die Champions League auf YouTube frei zugänglich macht.
Nicht nur die Spiele des FC Bayern lohnen sich in den kommenden Wochen. Auch die Duelle zwischen Benfica und dem schwedischen Meister FC Rosengard sind in der FCB-Gruppe hochinteressant. Außerdem gibt es echte Spitzenspiele zwischen dem FC Arsenal und Juventus Turin. Beide haben jeweils gegen die amtierenden Champions-League-Siegerinnen Olympique Lyon gezeigt, dass sie über eine hohe fußballerische Qualität verfügen. Während Arsenal vor allem offensiv begeisternden Fußball zeigt, ist Juve defensiv nur schwer zu knacken und brandgefährlich in Umschaltsituationen.
Großen Spaß verspricht zudem die Gruppe A, in der der FC Chelsea aktuell mit 9:0 Toren aus zwei Partien durchmarschiert. Jetzt wartet mit Real Madrid aber ein Team, das anders als im Fußball der Männer zwar noch nicht zur Spitzenklasse zählt, allerdings sehr ambitioniert am Aufstieg arbeitet. Dagegen wirkt die Aufgabe des VfL Wolfsburg gegen die AS Roma deutlich kleiner, aber auch die Italienerinnen haben sich in den letzten Jahren gut entwickelt. Es ist angerichtet: Die Champions League hat in den kommenden Tagen und Wochen einiges vor.
Bundesliga: Zwei Kracher zum Start in den Dezember
Und auch in der Bundesliga wird der Ball schon ab dem nächsten Wochenende wieder rollen. Bereits Anfang Dezember könnte es dabei zu einer kleinen Vorentscheidung auf unterschiedlichen Ebenen des oberen Tabellendrittels kommen. Dann nämlich eröffnen die Bayern in Hoffenheim den neunten Spieltag. Und nur einen Tag später legt Wolfsburg daheim gegen Frankfurt nach.
Es sind die vier Klubs, die in den letzten Monaten den deutschen Fußball international vertreten und gewissermaßen auch national geprägt haben. Zwar ist die TSG schwer in die Saison gekommen, doch mittlerweile hat sich das Team von Trainer Gabor Gallai wieder gefangen. Mit einem Sieg könnten sie wieder Anschluss an die drei Champions-League-Plätze herstellen.
Auch für den FC Bayern wird diese Partie eine große Bedeutung haben. Je nachdem, wie der Spieltag am letzten November-Wochenende läuft, könnten die Münchnerinnen spätestens in Hoffenheim an Eintracht Frankfurt vorbeiziehen, die in Wolfsburg die wohl aktuell schwerste Aufgabe des deutschen Fußballs der Frauen erwartet.
Bundesliga: Mehr als der FC Bayern und der VfL Wolfsburg
Doch wer glaubt, dass das Einschalten nur für diese beiden Partien lohnt, irrt sich gewaltig. Die Teams dahinter haben in den letzten Jahren einen großen Qualitätssprung gemacht. Wer Spektakel liebt, sollte sich beispielsweise mal den SC Freiburg ansehen. Einerseits besteht das Team von Theresa Merk zu großen Teilen aus vielversprechenden Talenten, denen die Zukunft gehört, andererseits steht die Trainerin für einen sehr offensiven Spielstil.
Freiburg hat aktuell 19 Tore erzielt und 15 kassiert. Das Konzept, dass Angriff die beste Verteidigung ist, ging bisher bei vier Siegen auf, allerdings auch schon dreimal in die Hose. Ein Unentschieden war noch nicht dabei.
Wer wiederum dem Drama zugeneigt ist, sollte sich Turbine Potsdam anschauen. Die Kickerinnen aus der Landeshauptstadt waren einst eine große Nummer im Fußball und schafften es in der vergangenen Saison beinahe in die Champions League. Dann aber fielen sie auseinander. Nahezu der ganze Kader ergriff die Flucht und auch auf der Trainerbank gab es tiefgreifende Veränderungen.
Die Bundesliga der Frauen hat alles zu bieten: Fußball auf internationalem Top-Niveau, spektakuläre und unbekümmerte Teams mit vielen Talenten und Drama im Abstiegskampf. Wer das ablehnt, hat den Fußball nie geliebt.
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.