Underdog Leicester City hatte vor der Saison niemand auf der Rechnung. Doch am Wochenende feierte das Überraschungsteam der Premier League mit einem 3:0 gegen Swansea City bereits den neunten Liga-Erfolg. Damit führen die "Foxes" sensationell die Tabelle an: vor den Spitzenklubs FC Arsenal, Manchester City und Manchester United.

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Es ist die größte Überraschung in Europas Top-Ligen: Leicester City ist nach 15 Spieltagen Tabellenführer der englischen Premier League.

Dabei entgingen die "Foxes" in der vergangenen Saison nur gerade so dem Abstieg aus der ersten englischen Liga. Doch in dieser Spielzeit ist alles anders. Gegen Swansea City feierte Leicester am Wochenende bereits seinen neunten Sieg der Saison. Die einzige Niederlage kassierte der Klub, bei dem die Ex-Bundesligaprofis Shinji Okazaki und Christian Fuchs unter Vertrag stehen, gegen den FC Arsenal. Die "Gunners" liegen mit zwei Punkten Rückstand auf Platz zwei der Tabelle.

Der Höhenflug des Underdogs aus Leicester geht auch an der Konkurrenz nicht spurlos vorbei. Manchester Uniteds Trainer Louis van Gaal rechnet dem Überraschungsteam sogar eine Meisterschafts-Chance aus: "Ich glaube, das ist möglich."

Auch Liverpool-Coach Jürgen Klopp lobt Leicester über den grünen Klee: "Es sieht so aus, als können sie alles. Sie fliegen derzeit durch die Liga, und es ist verdient. Sie machen einen brillanten Job."

Tor-Garant Jamie Vardy

Der Garant für den anhaltenden Erfolg ist Stürmer Jamie Vardy. Mit 14 Toren führt er die Torschützenliste an.

Im Spiel gegen Manchester United (1:1) brach er den zwölf Jahre alten Torrekord von Ruud van Nistelrooy. Der Stürmer der "Foxes" traf gegen die "Red Devils" im elften Ligaspiel in Folge mindestens einmal. Van Nistelrooy gelang 2003 in zehn aufeinanderfolgenden Partien mindestens ein Tor.

Die Geschichte des 28 Jahre alten Torjägers Vardy ist ohnehin beeindruckend. 2010 spielte er noch in der achten Liga und musste wegen einer Kneipenschlägerei eine Fußfessel tragen. Das hielt ihn nicht davon ab, auf dem Fußballplatz zu stehen. Allerdings musste er ab und zu vorzeitig ausgewechselt werden, weil er pünktlich um 18:00 Uhr zu Hause zu sein hatte, um nicht gegen seine Bewährungsauflagen zu verstoßen.

FC Chelsea an Jamie Vardy interessiert

Fünf Jahre später ist Vardy viermaliger Nationalspieler und die Top-Klubs jagen ihn. Der im Moment gebeutelte FC Chelsea will angeblich 30 Millionen Euro zahlen, um den Stürmer im Winter zu verpflichten. Die Londoner belegen derzeit nur den 14. Tabellenplatz und haben lediglich zwei Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Die Tore des Toptorjägers könnten sie demnach gut gebrauchen.

Leicester-Trainer Claudio Ranieri hofft auf einen Verbleib Vardys und dessen Sturmkollegen Riyad Mahrez, der mit zehn Toren auf Platz zwei der Torschützenliste liegt. "Ich kann jeden verstehen, der gehen möchte. Allerdings glaube ich, dass Leicester in den nächsten Jahren sich langsam, langsam an die Spitzen kämpfen kann", sagt der Italiener.

Topspiele am Jahresende

Abzuwarten bleibt, ob der Höhenflug des Überraschungsteams weiter anhält. Bis zum Jahreswechsel warten in der Premier League noch vier Kracher.

Zuerst ist der FC Chelsea im King Power Stadium zu Gast. Dann folgen Auswärtsspiele in Liverpool, einmal beim FC Everton und einmal beim FC Liverpool, bevor es zum Abschluss im Topspiel gegen Manchester City geht.

In diesen Partien muss Leicester beweisen, dass es in diesem Jahr um die Meisterschaft spielen kann. Wenn Vardy weiterhin so trifft, ist es den "Foxes" auf jeden Fall zuzutrauen.

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