Aitana Bonmatí wird zum zweiten Mal in Folge mit dem Ballon d'Or ausgezeichnet. Keine andere Spielerin hat den Fußball der Frauen in den vergangenen Jahren so geprägt wie die Spanierin.

Ein Porträt
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Als Pep Guardiola Aitana Bonmatí den "weiblichen Iniesta" nannte, war das zweifellos als Kompliment gedacht. Allerdings braucht Bonmatí keinen männlichen Gegenpart, das sollte der Fußballwelt inzwischen klar sein. Einem, dem das in jedem Fall klar ist, ist Andrés Iniesta. "Ich bin stolz, dass Guardiola mich mit der besten Fußballerin der Welt heutzutage vergleicht", erklärte er auf Nachfrage gegenüber "El Pais".

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Iniestas Reaktion ist wenig verwunderlich, denn in Spanien ist Bonmatí längst ein Superstar. Einer, der in den letzten zwei Jahren fast alles gewonnen hat, was man gewinnen kann. 2023 führte sie die spanische Nationalmannschaft zur Weltmeisterschaft, 2024 zum Gewinn der Nations League. Mit dem FC Barcelona gewann sie im selben Jahr die spanische Meisterschaft, den spanischen Pokal, den spanischen Supercup und natürlich auch die Champions League. Sowohl im CL-Finale, als auch im Finale der Nations League gelang ihr der Führungstreffer.

Für immer Barça?

Mit ihren 26 Jahren ist Bonmatí auf dem Höhepunkt ihres Schaffens angekommen, vielen gilt sie als technisch versierteste Spielerin der Welt. Die offensive Mittelfeldspielerin hat den Barça-Fußball so verinnerlicht wie kaum ein Spieler oder eine Spielerin vor ihr. Zu ihren Vorbildern gehören die großen Legenden des Klubs: Als Kind und Jugendliche verehrte sie Xavi Hernández, doch noch mehr scheint sie sich mit inzwischen mit Johan Cruyff verbunden zu fühlen.

Das sieht man nicht nur an ihrem Spielstil, sondern auch in ihrer Autobiografie "Totes unides fem força!" (dt. Gemeinsam sind wir stärker"), die sie bereits im zarten Alter von 24 Jahren veröffentlichte. Das Buch hat 14 Kapitel, ein Verweis auf Cruyffs Rückennummer bei Ajax Amsterdam und ihre eigene beim FC Barcelona. Dass ausgerechnet sie, die seit 2016 für die Profis des FC Barcelona spielt, jemals nochmal für einen anderen Verein auflaufen wird, ist kaum vorstellbar. Erst im September verlängerte sie ihren Vertrag um weitere drei Jahre.

Bonmatí stellt das Team in den Mittelpunkt

Auch auf dem Platz verkörpert die nur 1,62 Meter große Bonmatí die Cruyffsche Fußballlehre in Perfektion. Sie liest das Spiel, sieht und kreiert Räume, hat Spaß am Risiko und strahlt Torgefahr aus. Dabei ist sie jedoch nicht "nur" eine ballverliebte Dribbelkünstlerin, sondern auch eine Führungsspielerin, die ihre Mitspielerinnen anleitet und vorangeht.

Teamgeist ist ihr wichtig und so stellte sie auch in ihrer Ballon-D'Or-Dankesrede ihre Mitspielerinnen in den Mittelpunkt: "Ich habe das Glück, von wunderbaren Spielerinnen umgeben zu sein, die mir helfen, weiterzuwachsen und eine bessere Spielerin zu werden. Ohne sie wäre ich nicht in der Lage, hier zu sein."

Bonmatí ist im Begriff eine Ära zu prägen, sie ist noch lange nicht am Ende angekommen. Neben dem FC Barcelona dürfte der Fokus für die Spanierin auf der EM 2025 in der Schweiz liegen. Ihre Gegnerinnen sind in jedem Fall gewarnt vor der zweifachen Ballon-d'Or-Gewinnerin – und das nicht nur wegen Guardiolas Vergleich.

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