Ob als Moderatorinnen, Expertinnen oder Kommentatorinnen: Die weibliche Sicht auf die EM ist nicht neu, aber so stark wie nie zuvor.
Esther Sedlaczek stellte Bundestrainer
"Es gab jahrzehntelang das Vorurteil, dass Frauen nicht über Sport und nicht über Männersport urteilen sollten. Das ist jetzt so langsam mal widerlegt", sagte
Denn Expertinnen wie Schult, "die sich in ihrer Sportart so gut auskennen und ihre eigenen Erfahrungen mitbringen, können Spieltaktiken, Aufstellungen, Spielertypen oder Spielzüge beim Fußball genauso analysieren wie ihre männlichen Kollegen", betonte Balkausky. Eine derartige Entwicklung ist auch beim ZDF zu erkennen.
Es sei "erfreulicherweise selbstverständlich geworden, dass die kompetente journalistische Begleitung des Profi-Fußballs keine Frage des Geschlechts ist", sagte ZDF-Sportleiter Yorck Polus dem sid. Seit mehr als 15 Jahren ist Kathrin Müller-Hohenstein ein Sport-Gesicht des Senders,
Vor allem Neumann wird immer wieder angefeindet
Doch Hass und Hetze gegen die Journalistinnen bleiben in der "Männer-Domäne" weiter nicht aus. Vor allem Neumann wird immer wieder Zielscheibe von Anfeindungen in den Sozialen Medien. "Den Austausch mit Menschen, die sich im Fußball bewegen, finde ich total spannend. Aber er muss ein gewisses Niveau und einen gewissen Anstand haben", sagt Neumann: "Und wenn das nicht funktioniert, muss ich mich selbst schützen."
So verfährt auch Schult, die in den Sozialen Medien wie Neumann gar nicht erst aktiv ist. "Deswegen ist es mir relativ egal", sagte die langjährige Nationaltorhüterin, die für ihre Auftritte als Expertin auch viel Lob erntet – und sich insgesamt über den wachsenden weiblichen Einfluss im Männer-Fußball freut.
Bald auch mehr männliche Experten im Fußball der Frauen?
"Es hat sich viel verändert, jetzt ist es mehr Normalität, dass Frauen dabei sind. Das ist schön, weil wir immer in der Gesellschaft von verschiedenen Blickwinkeln reden", sagte die dreifache Mutter, die zuletzt für den Zweitligisten Hamburger SV spielte. Und wie sieht es mit männlichen Experten im Frauenfußball aus? "Da würde ich mich freuen", sagte Schult, "wenn sich das noch mehr männliche Kollegen zutrauen und sich dafür interessieren." (sid/ms)
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