Das Debüt ist missglückt. Schalke 04 verliert auch im ersten Spiel unter Trainer Christian Gross. Bei Hertha BSC reichen ein paar gute Ansätze nicht zur ersehnten Wende. Am kommenden Wochenende droht die Einstellung einer Negativmarke in der Bundesliga-Historie.

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Neuer Trainer, neues Jahr, gleiche Misere: Der FC Schalke 04 verliert auch beim Debüt von Christian Gross und ist nur noch ein siegloses Spiel vom Negativrekord von Tasmania Berlin entfernt. Trotz einiger zunächst guter Ansätze unterlag der seit nun 30 Liga-Partien sieglose Revier-Club am Samstagabend bei Hertha BSC am Ende mit zu wenig Gegenwehr 0:3 (0:1). Mattéo Guendouzi (36. Minute), Jhon Cordoba (52.) und der kurz zuvor eingewechselte Krzysztof Piatek (80.) verdarben mit ihren Treffern im Berliner Olympiastadion den Einstand von Gross als viertem Schalke-Coach und möglicherweise letztem Hoffnungsträger in dieser Saison.

Schon am kommenden Samstag droht Königsblau im Heimspiel gegen 1899 Hoffenheim als Tabellenletztem der Fußball-Bundesliga die Einstellung der fast 54 Jahre alten traurigen Tasmania-Rekordmarke. Die Hertha setzte mit dem zweiten Saison-Heimsieg das von Trainer Bruno Labbadia und Manager Michael Preetz geforderte Signal zum erhofften Anschluss an die obere Tabellenhälfte. Für das nicht mehr unumstrittene Führungsduo der Berliner waren die drei Punkte ein Befreiungsschlag.

Die Lob-Strategie von Gross scheint nicht aufzugehen

In blauer Schalke-Jacke und mit den Händen meist in den Hosentaschen stand Gross in seiner Coaching-Zone. "Ich bin in der Sache hart, aber ich weiß, was es braucht hier im Abstiegskampf. Ich muss zusprechen, sie unterstützen und natürlich in erster Linie loben", sagte der 66 Jahre alte Schweizer vor dem Anpfiff bei Sky.

Wunder konnte er nach langjähriger Bundesliga-Absenz aber nicht vollbringen. Sein Team verdiente sich aber durchaus freundliche Worte. Gegen die nach jüngsten Enttäuschungen verunsicherten Berliner hielt Schalke lange kompakt dagegen und hatte auch seine Chancen.

Der bei seinem Comeback nach schwerer Kopfverletzung recht agile Mark Uth (11.) prüfte Alexander Schwolow. Teeanger-Stürmer Matthew Hoppe (21.) bereitete dem Hertha-Schlussmann mit einem Kopfball Probleme. Glänzend reagierte Schwolow gegen Uth (28.), als dieser nach einem Konter frei vor ihm auftauchte.

Hertha-Trainer Labbadia hatte in seinem schicken sandfarbenen Wintermantel bis dahin im Vergleich zum Null-Torschuss-Spiel gegen Mainz vor Weihnachten immerhin auch schon Abschlüsse seiner Angreifer gesehen. Dodi Lukebakio (22.) scheiterte nach einem feinen Konter an Ralf Fährmann, der von Gross im Schalke-Tor den Vorzug vor Frederik Rönnow bekommen hatte. Auch den Volley-Versuch von Vladimir Darida (28.) konnte Fährmann abwehren, bei Guendouzis erstem Tor im Olympiastadion war der 32-Jährige aber machtlos.

Cordoba trifft endlich wieder

Den Berlinern gab die Führung viel Sicherheit. Auch nach dem Seitenwechsel übernahmen die Gastgeber die Initiative und belohnten sich schnell mit dem zweiten Treffer. Der zuletzt von Labbadia massiv gescholtene Matheus Cunha leitete den Angriff schnell ein. Am Ende stand Cordoba bei seinem Comeback nach Knöchelverletzung genau richtig und bewies seine lange vermissten Torjäger-Qualitäten.

Im Mittelkreis hielten mehrere Schalker später eine Art Kriegsrat. Für eine Aufholjagd fehlten aber offensichtlich Mut und Fähigkeiten. Das musste auch Gross an der Seitenlinie hinnehmen. Fährmann bewahrte seine Mannschaft sogar noch mehrfach vor einer höheren Niederlage - war aber bei Piateks viertem Saisontreffer letztlich chancenlos. (best/dpa)

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