- Die Positivserie von Eintracht Frankfurt in der Fußball-Bundesliga ist vorbei.
- Der Champions-League-Kandidat verlor am Freitagabend mit 1:2 bei Werder Bremen.
- Alle drei Tore sorgten aber für Gesprächsstoff. Nach dem Spiel kam es zu hitzigen Diskussionen.
Die stolze Erfolgsserie von Eintracht Frankfurt ist Geschichte. Nach elf Bundesliga-Spielen ohne Niederlage verlor der Champions-League-Kandidat am Freitagabend mit einem 1:2 (1:0) bei Werder Bremen zum ersten Mal in diesem Jahr. Alle drei Tore dieses Spiels sorgten dabei für Gesprächsstoff. Das frühe Frankfurter 1:0 durch André Silva hätte in der 9. Minute eigentlich nicht fallen dürfen, da es vor dem 19. Saisontreffer des Portugiesen einen unberechtigten Eckball für die Hessen gab.
Sowohl das 1:1 durch Theodor Gebre Selassie (47.) als auch das 2:1 durch Joshua Sargent (62.) riefen danach den Video-Assistenten auf den Plan. Beim ersten Treffer korrigierte er eine falsche Abseits-Entscheidung des Schiedsrichter-Gespanns. Das Siegtor überprüfte er zur Sicherheit auch noch einmal. Zudem wurden zwei weitere Bremer Tore wegen Abseitsstellungen nicht gegeben.
Unter dem Strich hatte sich die Eintracht diesen Rückschlag nach starkem Beginn selbst zuzuschreiben. Die Bremer dagegen gaben eine überzeugende Antwort auf das 0:4-Debakel in Hoffenheim.
Nach zehn Minuten trifft Silva zur Eintracht-Führung
Knapp fünf Jahre nach ihrem Abstiegskampf-Endspiel trafen beide Teams diesmal unter völlig anderen Umständen aufeinander. Waren Eintracht und Werder 2016 noch Konkurrenten gegen den Abstieg, trat nun ein Champions-League-Kandidat im Weserstadion an - und auch entsprechend selbstbewusst auf. Keine zehn Minuten waren gespielt, als Silva zur Führung traf. Der 25 Jahre alte Portugiese hatte zuletzt beim 2:1-Sieg gegen Bayern München wegen Rückenbeschwerden gefehlt.
Amin Younes spielte einen Eckball, der aber nach Studium der Fernsehbilder unberechtigt zu sein schien, kurz auf Filip Kostic, dessen Flanke Silva per Kopf ins lange Eck verwertete. Für den Torschützen hatte Real-Madrid-Leihgabe
Die Eintracht trat zunächst kombinationssicher auf, ließ den Ball und Werder laufen. "Ich bin sehr gespannt auf heute und bin sicher, dass wir eine Reaktion zeigen", hatte Werder-Trainer
Verdienter Ausgleich kurz nach dem Wechsel
Milot Rashica hatte zwei gute Chancen (26./28.) - und wenig später eine noch bessere, als er von einem Fehler Hasebes profitierte und mit seinem gefühlvollen Schuss an der Latte scheiterte (34.). Die Werder-Strategie, das Zentrum dichtzumachen und auf Rashicas Tempo zu setzen, ging mit zunehmender Spielzeit immer besser auf.
Am letzten Spieltag der Saison 2015/16 waren Bremen und Frankfurt im direkten Duell aufeinandergetroffen. Werder siegte damals durch ein Tor in der 88. Minute mit 1:0 und rettete sich vor dem Abstieg. Die Frankfurter mussten in die Relegation und setzten sich dort nur mit viel Mühe gegen den 1. FC Nürnberg durch. Seitdem ging die Entwicklung auseinander - doch am Freitagabend näherte sich Werder nach der verhaltenen Anfangsphase dem Gegner immer mehr an.
"Mehr Mut" forderte Bremens Lizenzspieler-Leiter Clemens Fritz in seiner Halbzeit-Analyse. Prompt fiel kurz nach dem Wechsel der verdiente Ausgleich. Nach einem feinen Pass von Rashica überwand Gebre Selassie den Frankfurter Torwart Kevin Trapp - und nach Videobeweis wurde der Treffer anerkannt. Ebenso wie wenig später das Tor Sergents, das ebenfalls überprüft wurde und Bestand hatte.
Eintracht-Trainer Adi Hütter reagierte in der 65. Minute mit einem Dreier-Wechsel und brachte Jovic, Ajdin Hrustic und Aymen Barkok. Wieder fiel ein Tor für Werder, diesmal jedoch ergab die Überprüfung aus dem Kölner Keller: kein Tor. Die Frankfurter stemmten sich gegen die Niederlage und drängten auf den Ausgleich - am Ende vergebens.
Hitzige Diskussionen und Handgemenge nach dem Spiel
Nach dem Spiel zwischen ist es zu zeitweise hitzigen Diskussionen und auch Auseinandersetzungen zwischen beiden Teams gekommen. Die beiden Trainer Florian Kohfeldt und Adi Hütter gerieten bereits an der Seitenlinie verbal aneinander und stritten nach dem Schlusspfiff auch beim Verlassen des Spielfelds noch weiter.
Frankfurts Martin Hinteregger und der Bremer Niklas Füllkrug lieferten sich auf dem Weg in die Kabinen sogar ein kleines Handgemenge. "Gegen Bremen ist es immer so kämpferisch und emotional. Am Ende war es viel zu viel. Zu viel Gerede auf dem Platz und außerhalb des Platzes auf der Tribüne", sagte Eintracht-Kapitän Makoto Hasebe hinterher in einem DAZN-Interview. (dpa/fra)
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