Nach dem 0:3 gegen Manchester City richtete die internationale Presse ihre Kritik am Bayernspiel vor allem an Innenverteidiger Dayot Upamecano. Trainer Thomas Tuchel zeigte allerdings Verständnis für seinen Spieler.

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Der Tag des Champions-League-Viertelfinales war ein gebrauchter für Bayern-Verteidiger Dayot Upamecano. Nicht nur war er bei der klaren 0:3-Niederlage gegen Manchester City mit einem unnötigen Dribbling vor dem eigenen Strafraum hauptverantwortlich für das 0:2 durch Bernardo Silva in der 70. Minute. Auch darüber hinaus leistete sich der Franzose einige Aussetzer und wirkte an diesem Abend alles andere als sicher. Wenig verwunderlich, dass die internationale Presse vor allem Upamecano als Schwachstelle der Bayern herausstellte.

"RMC Sport" findet Upamecanos Patzer "unverzeihlich"

"Dayot Upamecanos schlimmer Patzer beschert Man City den zweiten Treffer", schrieb etwa die britische "Daily Mail" über eine der entscheidenden Szenen des Spiels. Der französischsprachige Sender "RMC Sport" urteilte, Upamecanos Ballverlust 25 Meter vor dem Tor sei "unverzeihlich" gewesen. Und in der italienischen "Gazetta dello Sport" hieß es: "Was für eine schlimme Nacht für Upamecano."

Deutlich hämischer fiel die Beurteilung der Leistung des 24-Jährigen dagegen in der "Mundo Deportivo" aus: "Upamecano 'unterschreibt' bei Manchester City", spottete die spanische Zeitung über den Bayern-Profi und legte nach: "Das unerklärliche Spiel des Innenverteidigers war der Untergang für Bayern München. Obwohl er das Bayern-Trikot trug, hätte fast jeder Zuschauer denken können, dass er an Farbenblindheit leidet, weil er in vielen Situationen 'himmelblau' zu tragen schien. Wenn Upamecano seinen Lebenslauf an Pep Guardiola senden wollte, ist dies vielleicht nicht der richtige Weg."

Tuchel: "Niemand wird Upamecano den Kopf abreißen"

Entgegen der harten Kritik von außen nahm Bayern-Trainer Thomas Tuchel seinen Spieler in der Pressekonferenz nach dem Spiel jedoch in Schutz: "Es ist normal. Niemand wird Upamecano den Kopf abreißen, niemand ist wütend auf ihn", betonte Tuchel, der mit dem Auftritt der Mannschaft allgemein zufrieden war. Auch wenn er eingestand, dass Upamecano mit seinem Spiel zur Niederlage gegen City beigetragen hatte. "Natürlich ist das ein Fehler, der nicht auf diesem Level in diesem Teil des Feldes passieren sollte. Leider hatte Upa zwei, drei Momente, in denen er riskante Entscheidungen traf und Fehler machte. Er wird daraus lernen", stellte Tuchel klar.

Unterstützung bekam "Upa" nach seinem unglücklichen Auftritt zudem von Teamkollege Joshua Kimmich. "Es ist sehr bitter für Upa. Aber er spielt nicht ohne Grund bei uns. Er hat Top-Qualitäten und wir glauben an ihn", sagte der Mittelfeldspieler. Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidzic wollte Upamecano, der in den letzten Wochen ein wichtiger Spieler gewesen sei, keinen Vorwurf machen, kündigte aber auch an: "Wir werden darüber sprechen."

Nicht zuletzt richtete sich der FC Bayern unter einem Instagram-Post von Upamecano explizit noch gegen zahlreiche rassistische Kommentare, die den Bayern-Profi dort erreichten: "Wir alle beim FC Bayern verurteilen Rassismus aufs Schärfste! Der gesamte Klub steht hinter dir, Upa!"

Verwendete Quellen:

  • Gesammelte Pressestimmen von dpa und sid
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