- Der FC Augsburg sorgt nur drei Spieltage vor Saisonende für den 13. Trainerwechsel 2020/21.
- Die Schwaben trennen sich von Heiko Herrlich. Es ist die Reaktion auf nur einen Sieg aus den vergangenen sechs Partien. Augsburgs Vorsprung auf den Relegationsrang schmolz durch das 2:3 gegen Köln auf vier Punkte zusammen.
- Herrlichs Nachfolger hat bereits in der Vergangenheit sehr erfolgreich in Augsburg gearbeitet.
Der FC Augsburg hat sich von Trainer Heiko Herrlich getrennt. Der neue Trainer ist ein alter Bekannter. Er heißt Markus Weinzierl.
Der abstiegsbedrohte Fußball-Bundesligist reagierte damit auch auf die jüngste 2:3-Niederlage gegen den direkten Mitkonkurrenten 1. FC Köln am 30. Spieltag. Neben Herrlich muss demnach auch Co-Trainer Iraklis Metaxas gehen.
"Ich freue mich riesig wieder mit Stefan Reuter und der Mannschaft zusammenzuarbeiten und an die erfolgreichen gemeinsamen Jahre anknüpfen zu können", sagte Weinzierl nach Informationen des Klubs. "Ich habe dem Verein viel zu verdanken und möchte den FCA wieder in die Erfolgsspur führen!"
In der Saison 2013/14 wurde der gebürtige Straubinger von der Vereinigung der Vertragsfußballspieler sogar vor Pep Guardiola und Jürgen Klopp zum besten Trainer gewählt. Mit Platz fünf ein Jahr darauf und dem erstmaligen Einzug in die Europa League setzte sich Weinzierl beim FC Augsburgein Denkmal, ehe er 2016 den Klub in Richtung Schalke verließ.
Dort - und in der Saison 2018/19 auch beim VfB Stuttgart - arbeitete Weinzierl glücklos und wurde von beiden Vereinen jeweils beurlaubt. Kurioserweise hatte der VfB Weinzierl am 20. April 2019 nach einem 0:6 in Augsburg freigestellt. Seitdem war er ohne Job.
Nach der Niederlage gegen Köln rückt FCA-Manager Reuter von Trainer Herrlich ab
Jetzt muss Weinzierl als Retter sofort funktionieren. Die FCA-Führung sieht den Verbleib in der Bundesliga gefährdet. Gegen Köln zeigte das Team in der ersten Hälfte eine "erschreckende" Leistung, wie Manager Stefan Reuter anschließend sagte. Er lehnte nach dem Spiel ein Bekenntnis zu Herrlich, den er zuvor stets gestützt hatte, ab. Man müsse das Erlebte "sacken lassen und verarbeiten", sagte Ex-Nationalspieler Reuter. "Dann überlegen wir, was die richtigen Schritte für die letzten drei Spiele sind", ergänzte der Weltmeister von 1990. Die letzten drei Augsburger Gegner heißen VfB Stuttgart, Werder Bremen und am letzten Spieltag Bayern München.
Der FCA hatte kürzlich noch neun Punkte vor den Abstiegsrängen gelegen, doch nach nur einem Zähler aus den vergangenen vier Spielen ist der Vorsprung auf den Relegationsplatz auf vier Punkte geschrumpft.
Stefan Reuter: "Markus Weinzierl ist jetzt der absolut richtige Trainer"
Der Klub, der seit seinem erstmaligen Aufstieg 2011 ununterbrochen in der Bundesliga spielt, sei laut Reuter "zur Überzeugung gelangt, dass Markus Weinzierl der absolut richtige Trainer für die jetzige Situation ist. Wir bedanken uns bei Heiko Herrlich und Iraklis Metaxas für ihr Engagement und wünschen ihnen alles erdenklich Gute!"
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Herrlich hatte in Augsburg im März 2020 die Nachfolge von Martin Schmidt angetreten. Mit seiner "Zahnpasta-Affäre", als er gegen die Quarantäne-Maßnahmen verstieß und seinen Einstand verpasste, hatte der frühere Torjäger schon einen unglücklichen Start in Augsburg.
Dem 49-Jährigen gelang es in der vergangenen Saison dann noch, das Team in der Eliteliga zu halten. Die von Reuter geforderte spielerische Entwicklung blieb unter Herrlich jedoch aus. Sein Vertrag wäre am 30. Juni 2022 ausgelaufen. Den Augsburgern droht nach inzwischen einem Jahrzehnt in der Bundesliga der erste Abstieg. (dpa/AFP/hau)
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