48 Stunden später wurde es offiziell: Claudio Pizarro ist der bislang älteste Spieler, der in der Geschichte der Bundesliga ein Tor erzielt hat. Der Last-Minute-Ausgleich des Peruaners zum 1:1 bei Hertha BSC musste noch die DFL-Prüfung bestehen.
48 Stunden nach
Pizarros Treffer in der sechsten Minute der Nachspielzeit hatte zu Diskussionen Anlass gegeben. Sein Schuss war auf seinem Weg über die Linie gleich von zwei Gegnern abgefälscht worden, erst von Karim Rekik, dann - sehr deutlich - von Valentino Lazaro.
Dardai wollte Pizarro das Tor klauen
Deren Coach Pal Dardai hatte anschließend wenig gönnerhaft bemerkt: "Das war nicht Pizarros Tor." Die DFL sah das anders. Ihre Begründung aber klingt abenteuerlich: Es habe bei Rekik und bei Lazaro "keine absichtliche Handlung" vorgelegen. Dies sei für die Wertung eines Eigentores aber maßgebend.
Pizarro kann es egal sein. Er behält sein Lächeln, das schon nach Spielschluss nicht aus seinem Gesicht verschwunden war. "Ich hoffe, er bleibt", sagte er zu diesem Zeitpunkt stolz zu seinem Rekord.
Erfahrung und Schlitzohrigkeit
Sein 195. Liga-Treffer, sein 277. wettbewerbsübergreifend, war dazu noch eine Premiere: "So ein Tor habe ich in meiner Karriere noch nicht geschossen. Ein bisschen Erfahrung und Schlitzohr" seien schon mit im Spiel gewesen, bemerkte Pizarro und lachte.
Der, dem Pizarro den Rekord nach mehr als 22 Jahren abgenommen hat, lacht mit. Auch Ex-Nationalspieler Mirko Votava ist ein Bremer Urgestein: "Ich gönne das Claudio total. Mir war nur wichtig, dass dieser Treffer kein belangloser wird", sagte der gebütige Tscheche, der vor Bremen bis 1985 für Borussia Dortmund und Atlético Madrid kickte.
Mirko Votava ist seinen Rekord los
"Gut, dass er nicht das 4:0 oder 5:0 gegen Augsburg geschossen hat, sondern sich den Rekord mit einem wichtigen Tor geholt hat. In der Endabrechnung wird dieser Punkt in Berlin bestimmt noch wichtig", wünschte sich Votava gegenüber der "Bild"-Zeitung. (hau/dpa)
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