• Julian Brandts Leistungskurve beim BVB zeigt steil nach oben, der 26-Jährige hat sich vom Sorgenkind zum Hoffnungsträger entwickelt.
  • Das soll Brandt nun auch in der Königsklasse zeigen, wo er bisher immer noch unter den Erwartungen bleibt.

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Es ist noch gar nicht so lange her, da galt Julian Brandt als Verkaufsobjekt. Der Nationalspieler stand verlässlich auf so ziemlich jeder Streichliste mit Kandidaten, von denen sich Borussia Dortmund in naher Zukunft trennen wolle. Brandt sollte demnach angeblich im letzten Sommer verkauft werden und im Sommer davor auch schon.

Aktuell ist Brandt Stammspieler beim BVB, Leistungsträger und Kandidat für eine vorzeitige Vertragsverlängerung. Brandt und der BVB haben sich bis Juni 2024 gebunden, nach Informationen von "Sport1" soll diese Verbindung nun aber recht zügig ausgeweitet werden. So schnell wird aus einem Auslaufmodell einer der heißesten Spieler im Kader.

Terzic-Lob für Brandt: "Einer unserer konstantesten Spieler"

Nach bereits zehn Scorerpunkten in der Bundesliga und einer vor und auch nach der Winterpause bestechenden Form schreiben einige Beobachter schon vom besten Spieler der Liga. Das mag noch ein wenig übertrieben klingen, tatsächlich findet sich aber beim BVB kein anderer Spieler mit derart starken Werten. Brandts Leistungen in der Rückserie liefern genug Gründe für diesen Superlativ.

Mit mittlerweile 26 Jahren schafft es Brandt in dieser Saison, den Aufwärtstrend aus der vergangenen Spielzeit nicht nur zu bestätigen, sondern weiter auszubauen. Endlich bringt er die lange vermisste Konstanz auf den Rasen, wechseln sich herausragende Leistungen nicht mehr mit merkwürdig lethargischen Auftritten ab. Brandt spielt jetzt auf einem konstant hohen Niveau.

Youssoufa Moukokos Ausfallzeit trifft Borussia Dortmund hart

Herber Rückschlag für BVB-Stürmer Youssoufa Moukoko und dessen Klub: Der Nationalspieler fällt nach dem Foul aus dem Bremen-Spiel für mehrere Wochen aus. "Das ist eine bittere Nachricht", so Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl. (Teaserbild: Leon Kügeler/Reuters)

"Jule hat sich in dieser Saison extrem entwickelt. Er ist einer unserer konstantesten Spieler. Er ist komplett fit, er ist immer einer der Laufstärksten", sagte BVB-Trainer Edin Terzic nach Dortmunds Sieg in Bremen am Samstag. Brandt schlüpfe intern immer mehr in die Rolle des Führungsspielers, in Bremen etwa übernahm er die Rolle des Heißmachers in der Kabine.

Die letzten Worte vor der Partie im Weserstadion richtete Brandt an seine Kollegen. Vielleicht, weil es für Brandt als gebürtigen Bremer eine besondere Partie war. Wohl aber auch, weil sich der Spieler selbst in der Rolle eines Anführers begreift. "Das hat er auch richtig gut gemacht. Da hat man gemerkt, dass er vorneweg gehen will", sagte Terzic weiter.

Ernährungsumstellung hilft Brandt

Der enorme Leistungsschub sei auch eine Folge einer Ernährungsumstellung, wie Brandt selbst verrät. "Seit einem Jahr habe ich bei mir etwas umgestellt: Ich verzichte auf Gluten und Histamin", sagt Brandt. Dieser Verzicht unter anderem auf Weizen- und Milchprodukte wiederum führe dazu, dass er "eine andere Fitness" habe. Allerdings, so Brandt: "Tore geschossen habe ich auch vorher. Dafür ist die Umstellung nicht ausschlaggebend." Ein Mosaiksteinchen ist es aber allemal.

Noch deutlich wichtiger dürfte aber Brandts veränderte Einstellung zu seinem Beruf und den damit verbundenen Aufgaben sein. "Seine Entwicklung freut uns natürlich, weil sie nicht nur spielerisch, sondern auch im physischen Bereich ist", deutete Terzic kürzlich schon eine veränderte Spielweise auf dem Platz an. "Julian bringt mittlerweile die nötige Härte in sein Spiel ein, da hat er einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht. Daran haben wir lange gearbeitet."

Und es spricht für den Spieler, dass sich der in der aktuellen Hochphase seines Schaffens nicht sofort zufriedengibt. "Wir haben eine Euphorie, die langsam entsteht. Wir müssen aber auch ehrlich zu uns selbst sein. Wir sind nicht die beste Mannschaft der Welt. Da müssen wir halt etwas vorsichtig sein. Es gibt Themen, die wir noch besser machen können."

Magere Bilanz in der Champions League

Denn tatsächlich sei bei aller Euphorie nach sechs Siegen aus sechs Spielen nach der Winterpause auch auf die überschaubare Stärke der Gegner verwiesen. Insofern dürfte das Hinspiel im Champions-League-Achtelfinale gegen den FC Chelsea der erste "richtige" Gradmesser für den BVB werden. Und auch für Hoffnungsträger Brandt selbst.

Der hat seine Werte in der Bundesliga schon auf ein neues Niveau gehoben, in der Königsklasse aber hat er dann doch noch einiges aufzuholen. In der Champions League stehen nach 46 Spielen erst je vier Treffer und Assists. Für einen Offensivspieler mit Brandts Können ist das immer noch deutlich zu wenig.

Verwendete Quellen:

  • sport1.de: BVB will mit diesem Star verlängern
  • transfermarkt.de: BVB-Hoffnung Brandt: Plötzlich Führungsspieler – "Einer unserer Konstantesten"
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