Je näher die Rückkehr ins Weserstadion und zum SV Werder Bremen rückt, desto mehr Gedanken schießen Niclas Füllkrug durch den Kopf. Der Nationalstürmer in Diensten Borussia Dortmunds wird emotional und revidiert anlässlich des Samstagabendspiels des 25. Spieltags seine Einstellung zu einem oft beobachteten Phänomen.

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Eigentlich findet Niclas Füllkrug dieses Gehabe affig. Zwei, drei langsame Schritte, die Hände entschuldigend über den Kopf heben, den Blick senken: "Ich halte nichts von dem Nicht-Jubeln." So viel dazu. Eigentlich. Doch jetzt, wo seine Rückkehr zu Werder Bremen immer näher rückt, zu seiner Fußball-Liebe für die Ewigkeit, da merkt Niclas Füllkrug, dass alles ein wenig komplizierter ist als gedacht.

"Ich glaube nicht, dass ich jubeln werde."

Niclas Füllkrug vor seiner Rückkehr als BVB-Stürmer zu seinem Ex-Klub Werder Bremen

"Ich habe immer gesagt, ich würde jubeln, und habe mich geärgert, wenn andere eine stille Show abgezogen haben", sagte der Nationalstürmer von Borussia Dortmund dem Portal Deichstube. "Aber je mehr ich mich da reindenke und mich im Weserstadion stehen sehe, desto schwieriger wird es. Mein Respekt und die Dankbarkeit dem Verein und den Menschen gegenüber ist enorm. Deswegen glaube ich nicht, dass ich jubeln werde."

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Am 9. März (18:30 Uhr/Sky), 294 Tage nach seinem letzten Auftritt für Werder, spielt Füllkrug wieder in jenem Weserstadion, in dem sie ihn weiterhin verehren. Für Füllkrug hat sich durch den Wechsel kurz vor dem Schließen des Transferfensters einiges verändert - er ging als ordentlicher Bundesligastürmer, er kommt zurück als unumstrittene Nummer eins eines Topklubs und der deutschen Fußball-Nationalmannschaft im Jahr der Heim-EM. Sein Herz aber schlägt weiterhin grün-weiß: "Ich werde immer Fan dieser Mannschaft und dieses Vereins sein."

Wiedersehen mit dem "hässlichen Vogel" Marvin Ducksch

Mit Werders Profifußball-Leiter Clemens Fritz hat sich Füllkrug einst beinahe in der Kabine geprügelt. Zudem kommt es zur Wiedervereinigung der "hässlichen Vögel": So nannten sich einst Füllkrug und sein in Bremen verbliebener Sturmpartner Marvin Ducksch. Besonderen Wert legt Füllkrug jedoch auf seine Beziehung zu den Bremer Fans.

"Ich möchte mich unbedingt noch bei der Ostkurve bedanken", sagte er. Der Grund: Die Ultras hatten beim Hinspiel in Dortmund ein Banner präsentiert. "Danke für deinen Einsatz, Lücke!", stand darauf. "Es tut mir wirklich leid: Ich habe diese tolle Geste leider nicht gesehen. Das wäre ein megaschöner Moment für mich gewesen. Den würde ich gerne nachholen."

Werder Bremen plant nachträgliche Verabschiedung von Niclas Füllkrug

Die Gelegenheit wird er bekommen, vor dem Anpfiff ist eine nachträgliche Verabschiedung geplant. Es wird wohl das Übliche sein, mit Collage und Blumenstrauß - und in diesem Fall großem Applaus. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass da etwas Negatives kommt", sagte Füllkrug: "So eine Verabschiedung ist quasi der letzte Akt und gehört dazu."

Zur Freundlichkeit wird auch beitragen, wie sich Werder entwickelt hat. Der Verein ist überraschend Achter und kann sogar vom Europapokal träumen, obwohl er eben den Torschützenkönig der Vorsaison nach Dortmund verkauft hat. Füllkrug rät seinem Ex-Klub allerdings, nicht abzuheben: "Die Mannschaft hat viel von Demut gelebt und nicht von einer großen Klappe." (sid/hau)

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