Es sind die großen Geschichten und die großen Namen, die derzeit die Schlagzeilen rund um Borussia Dortmund bestimmen. Das 5:2 vom Wochenende gegen Borussia Mönchengladbach war nun schon das elfte Spiel mit drei oder mehr Dortmunder Toren, allein in den letzten drei Heimspielen erzielte der BVB 15 Treffer.

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Die Offensivstärke der Mannschaft kommt aktuell mehr denn je zum Vorschein, der Druck auf den FC Bayern bleibt dadurch konstant hoch und das Titelrennen damit womöglich bis zum letzten Spieltag spannend. Schon etwas früher soll eine der beiden wichtigsten Personalentscheidungen gefallen sein.

"Wir wollen gerne mit Mats verlängern, das weiß er auch. Und Mats weiß auch, dass wir diesbezüglich bald eine Entscheidung brauchen – und am besten vor Saisonende", sagte Sportchef Sebastian Kehl am Sonntag in der Sendung "Sky90" über die Zukunft von Abwehrchef Mats Hummels.

Die zweite überragende Personalie soll dagegen erst nach dem Ende der Saison geregelt werden, obwohl die Debatten schon seit Wochen mitschwingen. Jude Bellinghams Zukunft bleibt ungewiss und auch gekoppelt an das sportliche Abschneiden in dieser Saison. "Ich sehe uns nach wie vor nicht chancenlos. Wenn wir Meister werden und die Bayern schlagen, wäre das ein Zeichen. Am Ende hängt es aber auch vom Spieler ab", so Kehl.

Kobel hat in dieser Saison zehnmal zu null gehalten

Der Titelkampf, die herausragende Dortmunder Offensive und die Diskussionen um zwei bedeutsame Spieler überlagern ein wenig das restliche Kerngeschäft, zu dem unter anderem die Dortmunder Verteidigungsleistung gehört. Und mit ihr in letzter Instanz auch Torhüter Gregor Kobel.

Der hat in dieser Saison schon zehn Spiele zu null gehalten, in der Liga übertreffen dies nur Freiburgs Mark Flekken und der Wolfsburger Koen Casteels (beide je zwölf Spiele). Allerdings haben Flekken und Casteels dafür auch sieben Spiele mehr absolvieren können als Kobel, der zwischenzeitlich wegen diverser Verletzungen sogar elf Pflichtspiele verpasst hatte und "nur" bei 25 Einsätzen in der Liga steht.

Wichtige Rettungstaten von Kobel

Nach dreieinhalb unglaublich stabilen Defensivleistungen der Mannschaft mit nur einem Gegentor bis zur Halbzeit gegen Mönchengladbach verspürte Mittelfeldspieler Julian Brandt ein paar "Stuttgart-Vibes" in den zweiten 45 Minuten gegen die Gladbacher. Wie beim letzten Spiel mit mehr als einem Gegentor gegen den Abstiegskandidaten VfB Stuttgart vor rund einem Monat drohte die Borussia einen sicher geglaubten Sieg gegen Gladbach noch einmal zu gefährden.

"Wir wollten das Spiel sauber und kontrolliert zu Ende spielen. Das hat nicht so gut funktioniert", monierte Trainer Edin Terzic. Nach zwei Gegentoren in der zweiten Halbzeit zum zwischenzeitlichen 4:2 hatten die Gäste plötzlich durch Lars Stindl die Chance auf den Anschlusstreffer. Aber wie schon in den schwächeren Phasen gegen Frankfurt und gegen Wolfsburg war es eine Rettungstat ihres Keepers, die das Spiel wieder in die richtige Bahn lenkte.

"In der zweiten Halbzeit wurde es ein bisschen fahrig, gegen Ende ein bisschen leichtsinnig. Das müssen wir abstellen und eine gute erste und eine gute zweite Halbzeit spielen. Im Fußball kann es schnell in beide Richtungen gehen, selbst bei einer 4:0-Führung...", sagte Kobel selbst – ohne sich und seine wichtige Parade dabei in den Mittelpunkt zu stellen.

Kleiner Vorteil für den BVB?

In den letzten Wochen beschränkten sich die spektakulären Aktionen des 25-Jährigen auf ein überschaubares Maß. Umso schwieriger ist es für Torhüter dann, trotzdem sofort zur Stelle und verlässlich zu sein. Für die letzten beiden Saisonspiele in Augsburg und gegen Mainz stehen ähnliche Aufgaben in Aussicht.

Der BVB wird in beiden Spielen der große Favorit sein, mit seiner Offensivwucht versuchen, die Dinge zu regeln – bei gleichzeitig größtmöglicher Sicherung des eigenen Tores. Besonders beim Angstgegner FC Augsburg mit dessen gefährlichen Kontern und Standardsituationen ist da Vorsicht geboten.

Im Vergleich zum FC Bayern, wo die Diskussionen um den aktuellen Stammkeeper Yann Sommer wochenlang omnipräsent waren, scheint die Borussia hier einen kleinen Vorteil zu haben. Nicht nur für den Endspurt in dieser Saison, sondern auch darüber hinaus: Gregor Kobels Vertrag in Dortmund läuft noch bis Sommer 2026, an seinem Status als Nummer eins gibt es nichts zu rütteln. Und angebliche Avancen aus der Premier League spielen offenbar auch keine Rolle mehr.

Verwendete Quellen:

  • sport.sky.de: "Ruhiger" Kehl sieht BVB-Chancen für Bellingham-Verbleib
  • bvb.de: "2023 sind wir das beste Team in Deutschland"
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