• Seit sechs Jahren vertraut Borussia Dortmund auf Keeper Schweizer Prägung.
  • Gregor Kobel ist die neueste Version eidgenössischer Torhüter-Kunst - und wohl auch die beste.

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Wer den fast schon verbissenen Ehrgeiz von Gregor Kobel verstehen will, sollte sich vielleicht noch einmal kurz an den vergangenen Sommer zurückerinnern. Während das Gros der Dortmunder Nationalspieler - und davon hat der BVB ja eine ganze Menge - noch die Nachwehen der Europameisterschaft verarbeitete und im wohl verdienten Urlaub weilte, tauchte Kobel plötzlich am Trainingsgelände in Brackel auf: Bereit für eine erste Einheit - und mehrere Tage früher als vereinbart.

Lediglich anderthalb Wochen Pause gönnte sich der Schweizer EM-Fahrer zwischen dem Ausscheiden seiner Mannschaft und seinem Dienstbeginn in Dortmund zur Rast. Dann musste es schon wieder weitergehen.

Es sagt einiges aus über einen 23-Jährigen, der eine solche Einstellung zu seinem Beruf an den Tag legt. Und vielleicht auch deshalb das interne Rennen um die Nummer eins klar für sich entscheiden hat. Gegen seine Landsleute Marwin Hitz und Roman Bürki und Dortmunds Nachwuchshoffnung Luca Unbehaun.

Kommunikator, Persönlichkeit, potenzieller Anführer

Mit Kobel wollte sich die Borussia Stabilität und Souveränität einkaufen und hat Stabilität und Souveränität bekommen. Der Neue ist so etwas wie eine Weiterentwicklung der Kollegen Hitz und Bürki, die sich in der letzten Saison im Dortmunder Tor abwechselten, aber auch ebenso inkonstant in ihren Leistungen blieben.

Der BVB suchte nach einem Torhüter, der nicht nur in den Kernkompetenzen des Torhüterspiels überzeugt, sondern auch als Kommunikator, Persönlichkeit und irgendwann vielleicht auch als Anführer vorangehen kann. Und genau das bringt Kobel jetzt ein.

Er ist deutlich lauter und auch extrovertierter als seine Kontrahenten, nimmt im Coaching der Mitspieler einen viel aktiveren Part ein und bringt auch diese sehr überzeugte Grundhaltung mit, die man auf diesem Niveau als Torhüter offenbar braucht. Kobel hat ein gewisses Selbstvertrauen in seine eigenen Stärken, das hat er schon als Jugendlicher gezeigt.

Mit 16 Jahren verließ er Zürich, um in Hoffenheim den Sprung in die Bundesliga zu schaffen. Über Hoffenheim, Augsburg und Stuttgart ist Kobel nun bei einem deutschen Spitzenklub gelandet, in einem für Torhüter sehr jungen Alter.

Kobel: "Ein Monster im Tor"

Einen "extrem ehrgeizigen Athleten, ein Monster im Tor" erkannte Stuttgarts Trainer Pellegrino Matarazzo in Kobel, der die Zuverlässigkeit, Konstanz und Zielstrebigkeit nun auch nach Dortmund hinübergerettet hat und dort vor einer großen Zukunft steht. Was noch fehlt, ist die internationale Erfahrung.

Aber dürfte sich der Schweizer in den kommenden Monaten und Jahren schon noch aneignen. Um dann irgendwann vielleicht so gut zu werden wie eines seiner großen Idole.

Er habe sich eher immer die deutschen Torhüter genauer angeschaut, sagte Kobel neulich. Allen voran Oliver Kahn. Kahn, verbissen und ehrgeizig wie kein anderer, habe Kobel "extrem gefeiert". Wirklich überraschend kommt diese Aussage ja nun nicht.

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Verwendete Quellen:

  • sportschau.de: VfB-Keeper Gregor Kobel: Das Monster mit den tausend Händen
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