Der Absturz ist besiegelt, die Rettung nicht mehr möglich: Hertha BSC hat sein blau-weißes Fußball-Wunder verpasst und steht am Ende einer weiteren chaotischen Saison als erster Absteiger aus der Fußball-Bundesliga fest.
Die Berliner kamen am 33. Spieltag im Alles-oder-Nichts-Spiel gegen den VfL Bochum nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus und besiegelten den siebten Bundesliga-Abstieg der Klub-Geschichte.
Lucas Tousart (63.) hatte Hertha in Führung gebracht, Keven Schlotterbeck (90.+4)schoss Hertha in die 2. Liga.
Letztmals hatte Hertha in der Saison 2011/12 den Gang in die Zweitklassigkeit antreten müssen. In der Vorsaison hatte sich die Alte Dame erst in der Relegation gerettet. Mit 26 Punkten ist auch der 16. Platz ein Spiel vor Saisonende nicht mehr zu erreichen. Bochum hat den Klassenerhalt noch nicht sicher.
Lizenz ist für Hertha in Gefahr
Der Abstieg verschärft die großen strukturellen Probleme der Hertha. Aufgrund der bedrohlichen Finanzlage ist aktuell die Lizenz in Gefahr. Bis zum 7. Juni muss der Verein bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) die Finanzierung für die kommende Saison nachweisen.
Hertha begann mit der richtigen Körpersprache und ging hart in die Zweikämpfe. Die Abstimmung war im Duell der zweitschwächsten Defensiven der Liga aber ausbaufähig. VfL-Angreifer Philipp Hofmann kam aus elf Metern unbedrängt zum Kopfball - sein Abschluss verfehlte das Tor von Oliver Christensen nur knapp (5.).
Die Berliner wurden in der Folge zunächst stabiler und verlagerten das Spiel verstärkt in die gegnerische Hälfte. Ein erster Abschluss von Lucas Tousart (14.) war harmlos, kurz darauf brach jedoch Jubel im mit 70.692 Zuschauern gut besuchten Olympiastadion aus.
Verwehrtes Tor bringt Berliner aus dem Konzept
Dodi Lukebakio traf nach einem Konter zum 1:0 (17.). Das Tor wurde von Schiedsrichter Felix Brych wegen eines vorangegangenen Foulspiels aber zu Recht annulliert. Herthas Stevan Jovetic hatte Ivan Ordets am Trikot gezogen und zu Fall gebracht.
Der verwehrte Befreiungsschlag brachte Hertha aus dem Konzept. Die Ordnung in einer sehr intensiven Begegnung ging zunehmend verloren. Bochum nutzte die Räume und kam zu Großchancen. Takuma Asano (30.) scheiterte am starken Christensen, kurz darauf hatte Philipp Förster (34.) die Führung auf dem Fuß. Im Gegenzug verpasste Lukebakio (39.) die Führung aus spitzem Winkel.
Nach der Pause blieb das Spiel äußerst intensiv. Die zum Siegen verdammte Hertha verstärkte nach ihre Offensivbemühungen, auch Bochum wollte den Sieg. Tousart sorgte per Kopf nach einer Ecke für kollektive Erleichterung. Christensen ließ Berlin mit einer weiteren starken Parade gegen Asano (68.) durchatmen. Es gab zum Schluss aber kein Happy End für die Alte Dame. (sid/fte)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.