• Teamchef Toto Wolff betont nochmals, dass der Stachel des verlorenen WM-Finales bei allen Beteiligten bei Mercedes tief sitzt.
  • Der Automobil-Weltverband verkündet den Fahrplan der WM-Untersuchung.
  • Außerdem soll es zu einem Treffen zwischen Wolff und FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem kommen. Ein Thema: Die Zukunft Hamiltons.

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Toto Wolff bleibt unerbittlich. Auch vier Wochen Abstand haben nicht dafür gesorgt, dass der Mercedes-Teamchef Milde walten lässt. Im Gegenteil: Das WM-Finale der Formel 1 in Abu Dhabi mit dem verlorenen Titel ist immer noch eine offene Wunde – sowohl bei ihm, als auch bei Lewis Hamilton. "Das wird niemals vergessen sein. Weil es einfach Unrecht war, was Lewis widerfahren ist", sagte Wolff der österreichischen "Kronen-Zeitung".

Deshalb ist auch weiterhin offen, ob der siebenmalige Weltmeister seine Karriere fortsetzt. Zuletzt verdichteten sich die Gerüchte, dass Hamilton weiter mit sich ringt und über ein Ende seiner Laufbahn nachdenkt. "Ich hoffe sehr, dass wir ihn wieder sehen. Er ist der wichtigste Part unseres Sports", betonte Wolff und lässt durchblicken, dass ein Abgang Hamiltons offenbar tatsächlich noch nicht vom Tisch ist: "Es wäre ein Armutszeugnis für die ganze Formel 1, wenn der beste Fahrer wegen hanebüchener Entscheidungen beschließt, aufzuhören."

FIA startet die Untersuchung des WM-Finales

Mit den hanebüchenen Entscheidungen meint Wolff die letzten Minuten des Rennens in Abu Dhabi. Rennleiter Michael Masi befolgte damals das Safety-Car-Protokoll nicht zu 100 Prozent, was wiederum Max Verstappen in die Position brachte, den Führenden Hamilton beim Restart zu überholen und sich so den Titel zu sichern. Mercedes war unmittelbar nach dem Rennen mit Protesten gescheitert, auf eine Berufung hatte Hamiltons Rennstall im Hinblick auf eine angekündigte Untersuchung des Automobil-Weltverbandes FIA, mögliche Rückschlüsse und anschließende Verbesserungen verzichtet.

Und es kommt Bewegung in die Sache, denn die FIA hat sich nach langem Schweigen endlich geäußert: Die Verantwortlichen haben die Untersuchung aufgenommen. Sie wird das Ergebnis von Abu Dhabi nicht mehr verändern, aber Hamilton das verlorene Vertrauen in den Verband womöglich zurückgeben. Genau das ist offenbar ein wichtiger Knackpunkt bei seinen Gedanken über die Zukunft. "Es ist für ihn unglaublich schwierig, bis er einen Weg zwischen Recht- und Unrechtverständnis gefunden hat. Das dauert eben seine Zeit", sagte Wolff.

Fahrplan steht: Verkündung kurz vor Saisonstart

Der Fahrplan steht auch: Der neue FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem wird nun in einem ersten Schritt Gespräche mit allen Rennställen führen. Am kommenden Mittwoch wird beim Beratenden Sportausschuss der Einsatz des Safety Cars auf der Agenda stehen.

Anschließend wird es eine Diskussion mit den Fahrern geben. Außerdem hat Ben Sulayem den Generalsekretär für den Motorsport, Peter Bayer, um Vorschläge zur Überprüfung und Optimierung der Formel-1-Struktur des Verbandes für 2022 gebeten.

"Das Ergebnis der detaillierten Analyse wird der F1-Kommission im Februar vorgelegt und die endgültigen Entscheidungen werden beim World Motor Sport Council am 18. März in Bahrain bekannt gegeben", hieß es in der Mitteilung der FIA. Das wäre unmittelbar vor dem Saisonstart am 20. März.

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Gipfeltreffen der Bosse

Ob Hamilton weitermacht, wird er freilich früher entscheiden, schließlich stehen bereits ab dem 23. Februar die ersten Testfahrten der neuen Saison auf dem Programm. Wolff will angeblich schon an diesem Freitag erste Weichen stellen, denn dann soll es laut der "Daily Mail" zum Gipfeltreffen mit Ben Sulayem kommen.

Dabei soll es auch um Masi und dessen Zukunft gehen. Gerüchte, dass Mercedes den Berufungs-Rückzug mit einer Entlassung des Rennleiters verknüpft haben soll, wies der Rennstall zurück. Im FIA-Organigramm für 2022 ist der Australier aber schon nicht mehr dabei. "Ich erwarte, dass die Kommission nicht nur Worte als Ergebnisse vorlegt, sondern auch Taten folgen lässt. Und wir werden sie an ihren Taten messen", hatte Wolff im Dezember erklärt. Keine Frage: Er wird unerbittlich bleiben.

Verwendete Quellen:

  • Daily Mail Online: EXCLUSIVE: D-Day for Lewis Hamilton as Mercedes chief Toto Wolff prepares to meet new F1 ruler Mohammed Ben Sulayem and DEMAND that race director Michael Masi is axed from his role in light of Abu Dhabi controversy... or Brit could QUIT
  • Interview Kronen-Zeitung: Wolff: "Wäre Armutszeugnis für die ganze Formel 1"

Formel 1: Mercedes verzichtet auf Berufung - Verstappen bleibt Weltmeister

Lewis Hamiltons Mercedes-Team verzichtet nach dem umstrittenen Formel-1-Finale nun doch auf eine Berufung, Max Verstappens erster Weltmeistertitel gerät damit nicht mehr in Gefahr. Wie die Silberpfeile am Donnerstag mitteilten, werden sie nicht mehr gegen das Ergebnis des letzten Saisonrennens in Abu Dhabi vorgehen. © ProSiebenSat.1
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