- Nach der Trennung von Otmar Szafnauer hat Aston Martin einen neuen Teamchef vorgestellt: Mike Krack.
- Der 49-Jährige kommt von BMW und kennt Sebastian Vettel aus gemeinsamen Zeiten bei Sauber.
- Das Ziel ist klar: Krack soll Aston Martin im Rahmen eines Fünfjahres-Plans an die Spitze der Formel 1 führen.
Das Verhältnis zwischen einem Formel-1-Teamchef und seinen Fahrern beeinflusst den Erfolg maßgeblich. Eine gestörte Beziehung kann hemmen, eine vertrauensvolle und freundschaftliche Zusammenarbeit beflügeln. Die gleiche Wellenlänge ist daher unerlässlich, sie ist die Grundlage und eine Triebfeder für den Erfolg.
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Nur wenige hatten den Luxemburger Krack auf dem Schirm, als es um die Nachfolge von Otmar Szafnauer ging, der Aston Martin Anfang Januar verlassen hatte. Für Vettel war die Nachricht ein Schlag, denn Szafnauer war ein Vertrauter des Deutschen und mit ein Grund für den Wechsel von Ferrari zu dem britischen Rennstall. Wichtige Bezugspersonen sorgen für ein stimmiges Umfeld, auf das Vettel bekanntlich viel Wert legt.
Jede Menge fachliche Fähigkeiten
Die fachlichen Fähigkeiten Kracks sind unbestritten. Bei Aston Martin erhofft man sich eine Mischung aus Erfahrung und Know-how, eine Art "Fahrerflüsterer", der auch die Sprache der Ingenieure spricht. Krack kommt von BMW, war dort zuletzt Motorsportchef und damit für die Programme in der Formel E sowie im Langstreckensport in der IMSA und der WEC verantwortlich.
Dabei baute er zu den Fahrern ein inniges Verhältnis auf, wie zahlreiche emotionale Posts der Piloten in den sozialen Medien beweisen. "Ich werde dich vermissen, mein Freund!", schrieb zum Beispiel der Brasilianer Augusto Farfus. "Aber du verdienst es wirklich!" Der Tenor: Krack ist ein großartiger Neuzugang für Aston Martin.
Mit Vettel in der Formel 1 zusammengearbeitet
Für den 49-Jährigen ist es eine Rückkehr in die Motorsport-Königsklasse, und Vettel kennt er daher bereits. "Ich habe 2006 und 2007 mit Seb in der Formel 1 zusammengearbeitet, als ich Ingenieur bei BMW-Sauber und er Testfahrer des Teams war", sagte Krack, der die Erfahrung von über 20 Jahren im Motorsport mitbringt: "Ich habe großen Respekt vor seiner Schnelligkeit und seinen Fähigkeiten, und es wird fantastisch sein, wieder mit ihm zusammenzukommen."
Daneben lobt er auch sein neues Team, das "voll von talentierten Leuten und echten Racern" sei, so Krack: "Diese Rennfahrerkultur und -werte sind das, was man braucht, um im Motorsport erfolgreich zu sein - ich weiß das und meine neuen Kollegen bei Aston Martin wissen das auch", sagte er und schickte eine Ansage an seine neuen Kollegen - und an die Konkurrenz: "Wir werden unglaublich hart arbeiten. Wir wollen gewinnen. Und zusammen werden wir das auch schaffen."
Dynamischer und moderner Teamchef
Erstmals in Erscheinung treten dürfte er bei der offiziellen Vorstellung des neuen Autos am 10. Februar, am 23. Februar steigen dann die ersten Testfahrten. Krack sei genau die richtige Art von "dynamischem und modernem Teamchef", der den Erfolg in der Formel 1 erzielen werde, den man so sehr anstrebe, sagte Geschäftsführer Martin Whitmarsh.
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Aston Martin schlägt dabei einen ähnlichen Weg wie McLaren ein. Der Traditionsrennstall hatte 2019 den Deutschen Andreas Seidl zum Teamchef gemacht, er kam auch als leitender Ingenieur aus dem Langstreckensport in die Königsklasse. Seidl hat McLaren seitdem aus dem sportlichen Tal der Tränen zurück in die Erfolgsspur geführt.
Die simple Erfolgsspur reicht Teambesitzer Lawrence Stroll bei Aston Martin allerdings nicht. Er erinnerte bei der Vorstellung Kracks an den ehrgeizigen Fünfjahres-Plan, mit dem man spätestens 2025 Titel gewinnen will. "Wenn man in der Formel 1 gewinnen will, muss man von den wichtigen Playern die beste Leistung abrufen – Fahrer, Ingenieure, Mechaniker, jeder – und Mike ist genau der richtige, der das kann", sagte Stroll.
Stroll sieht Aston Martin auf dem richtigen Weg
Er zog vor dem Start in das zweite Jahr des Plans eine kleine Zwischenbilanz. "Wir stellen jede Woche hervorragende neue Mitarbeiter ein. Unser neues Werk entwickelt sich sehr gut. Wir haben eine fantastische Liste hervorragender Sponsorenpartner. Alle Zutaten, die wir benötigen, kommen zusammen", so Stroll: "Wir sind auf dem richtigen Weg."
Dieser Weg führte Vettel 2021, neben dem Erreichen von Gesamtplatz 12, immerhin zu einem Trostpreis: Er gewann den "Crypto.com Overtake Award", nachdem er 132 Überholmanöver und damit die meisten aller Fahrer hinlegte, gefolgt von Fernando Alonso (128). "Ich habe es sehr genossen. Das Mittelfeld war sehr eng, und natürlich ist es etwas Besonderes, mit Fernando zu kämpfen", sagte Vettel: "Es hat viel Spaß gemacht, aber wir wollen im nächsten Jahr um größere Trophäen kämpfen."
Natürlich ruhen dabei die Hoffnungen auf dem neuen Auto, dem neuen Reglement. "Und dem Team, das hoffentlich stärker wird", sagte Vettel vor der Verpflichtung seines neuen Chefs. Aus fachlicher Sicht ist das bei Krack keine Frage. Fehlt jetzt nur noch die Wellenlänge.
Verwendete Quelle:
- Pressemitteilung Aston Martin
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