Für die US-Demokraten hat die heiße Phase des Wahlkampfs bereits begonnen. Das erklärte Ziel: Donald Trump aus dem Weißen Haus zu verdrängen. Zuvor müssen die Demokraten allerdings entscheiden, welchen Kandidaten sie gegen den amtierenden US-Präsidenten ins Rennen schicken. Wir haben die ersten Ergebnisse und den weiteren Verlauf der Vorwahlen für Sie zusammengefasst.

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US-Vorwahl: Bisherige Ergebnisse

Bereits am 3. Februar starteten die US-Vorwahlen in Iowa. Während auf Seiten der Republikaner kein wirklich aussichtsreicher Gegenkandidat zu Trump kandidiert, sieht es auf Seiten der Demokraten gänzlich anders aus. Die ersten Ergebnisse lassen auf ein enges Rennen schließen. Bernie Sanders (26,1%) unterliegt in Iowa knapp dem Bürgermeister aus South Bend (Indiana), Pete Buttigieg (26,2%). In New Hampshire setzte sich Sanders (25,9%) dann wiederum knapp gegen Buttigieg (24,4%) durch.

Überraschend weit abgeschlagen ist hingegen der ehemalige Vizepräsident Joe Biden. Sowohl in Iowa als auch in New Hampshire blieb der Politveteran weit hinter den eigenen Erwartungen zurück. Von seinem schlechten Abschneiden profitiert Amy Klobuchar. In New Hampshire belegt sie sogar den dritten Platz, noch vor Elizabeth Warren und Joe Biden.

Wann finden die nächsten Vorwahlen statt?

Die nächste Vorwahl findet am 22. Februar in Nevada statt. Im Format der "Caucuses" (Caucuses und Primaries - so funktionieren die Vorwahlen) entscheiden dann die Parteimitglieder, auf wen die insgesamt 48 Delegierten entfallen werden. Alle weiteren Vorwahltermine hier in der Übersicht:

  • 29. Februar - South Carolina
  • 3. März - Super Tuesday (Kalifornien, Alabama, Arkansas, Colorado, Maine, Massachusetts, Minnesota, North Carolina, Oklahoma, Tennessee, Texas, Utah, Vermont, Virginia, Demokraten im Ausland und Amerikanisch-Samoa [caucus])
  • 10. März - Idaho, Michigan, Mississippi, Missouri, North Dakota [caucus], Washington
  • 14. März - Nördliche Marianen
  • 17. März - Ohio, Arizona, Florida, Illinois
  • 24. März - Georgia
  • 29. März - Puerto Rico
  • 4. April - Wyoming [caucus], Hawaii, Alaska, Louisiana
  • 7. April - Wisconsin
  • 28. April - Connecticut, Delaware, New York, Maryland, Pennsylvania, Rhode Island
  • 2. Mai - Guam [caucus], Kansas
  • 5. Mai - Indiana
  • 12. Mai - Nebraska, West Virginia
  • 19. Mai - Kentucky, Oregon
  • 2. Juni - Montana, New Jersey, New Mexico, South Dakota, Washington D.C.
  • 6. Juni - Amerikanische Jungferninseln [caucus]

Primaries versus Caucuses: Was ist der Unterschied?

Die Wahlsysteme in den einzelnen Bundesstaaten und Wahlbezirken unterscheiden sich zum Teil deutlich. In einigen wenigen Staaten wird über die sogenannten "Caucuses" gewählt. Diese "Caucuses" werden von den Parteien organisiert und durchgeführt. In diesem Prozess gilt eine 15 Prozent-Hürde und es sind nur Parteimitglieder stimmberechtigt. In der Regel kommt es zu mehreren Wahlgängen. Wähler, deren Kandidaten an der 15-Prozent-Hürde scheitern, können so erneut für einen anderen Kandidaten stimmen.

In den meisten Staaten kommt es allerdings zu den bekannten "Primaries". Diese werden von staatlichen Behörden organisiert und durchgeführt. Man unterscheidet hier zwischen offenen und geschlossenen Primaries. In den geschlossenen Primaries dürfen registrierte Wähler einer Partei ausschließlich für einen Bewerber ihrer eigenen Partei stimmen. In den offenen Primaries hingegen können registrierte Wähler einen Kandidaten aus beiden Parteien wählen. Bei beiden Varianten besitzen die Wähler jedoch nur eine einzige Stimme.

Der neue super "Super Tuesday"

Ein großer Teil der Bundesstaaten wählt traditionell am sogenannten "Super Tuesday". Er gilt als Richtungsweisend im Kampf um die Delegierten. In diesem Jahr ist er sogar noch etwas wichtiger als in den vergangenen Wahlkämpfen. Während Georgia nicht länger am "Super Tuesday" wählt, wird mit Kalifornien erstmals der bevölkerungsreichste Bundesstaat abstimmen. Dadurch werden am 3. März ganze 1.357 Delegiertenstimmen (von insgesamt 3979) vergeben. Alleine in Kalifornien stehen dabei 415 Delegierte auf dem Spiel.

So ergibt es sich, dass nach dem "Super Tuesday" ganze 40 Prozent der Delegiertenstimmen verteilt sind. Das spricht für eine schnelle Entscheidung im Rennen um die demokratische Nominierung, sollte einer der Kandidaten als klarer Favorit aus den Wahlen hervorgehen.

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