- Die USA und andere Länder im UN-Sicherheitsrat kritisieren Nordkoreas Raketentest von vergangener Woche.
- Pjöngjang antwortet offenbar mit einem neuen Waffentest.
Die selbsterklärte Atommacht Nordkorea hat nach Angaben seiner Nachbarländer Südkorea und Japan offenbar erneut eine potenziell atomwaffenfähige Rakete getestet. Nordkorea habe am Dienstagmorgen (Ortszeit) im Landesinneren eine Rakete in Richtung offenes Meer abgefeuert, teilte der Generalstab des südkoreanischen Militärs mit.
Dabei habe es sich möglicherweise um eine ballistische Rakete gehandelt. Wie weit der Flugkörper flog, war zunächst unklar. UN-Resolution untersagen Nordkorea Tests mit ballistischen Raketen, die je nach Bauart auch einen Atomsprengkopf tragen können.
Auch Japan bestätigt erneuten Waffentest
Auch Japan bestätigte den neuen Waffentest durch Nordkorea. Regierungsbeamte hätten von einer mutmaßlichen ballistischen Rakete gesprochen, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo.
Die Rakete stürzte demnach außerhalb Japans "exklusiver Wirtschaftszone" ins Japanische Meer (koreanisch: Ostmeer). Nach Angaben des südkoreanischen Militärs sollte der jüngste Raketentest zusammen mit Behörden der USA noch genauer analysiert werden.
Das politisch weitgehend isolierte Nordkorea hatte bereits in der vergangenen Wochen einen erneuten Raketentest unternommen und später von einem erfolgreichen zweiten Test einer Hyperschall-Rakete innerhalb von vier Monaten gesprochen. Südkoreas Verteidigungsministerium bezweifelte jedoch die Angaben Nordkoreas, wonach die Rakete 700 Kilometer weit flog.
Im Vergleich zum Raketenstart im September stelle der Test keinen technologischen Fortschritt dar. Mit Hyperschall werden Geschwindigkeiten oberhalb der fünffachen Schallgeschwindigkeit bezeichnet, also rund 6.180 Kilometer pro Stunde. Auch Hyperschall-Raketen können potenziell eine Nuklearwaffe befördern.
Länder des UN-Sicherheitsrats sehen Raketentest als Gefahr
Die USA und andere Länder des UN-Sicherheitsrats sahen den Raketentest Nordkoreas von vergangener Woche als Gefahr für die regionale Stabilität. Die Schritte der Autokratie in Pjöngjang "erhöhen das Risiko von Fehleinschätzungen und Eskalationen", hieß es am Montag in einer gemeinsamen Stellungnahme der USA, Großbritanniens, Frankreichs, Irlands und Albaniens zusammen mit Japan.
Pjöngjang treibt seit Jahren die Entwicklung von Raketen voran, die nicht nur Südkorea und Japan treffen, sondern auch Atomsprengköpfe bis in die USA tragen können. Das Land hat sich selbst zu einer Atommacht erklärt. Sein Status wird aber vor dem Hintergrund der Verhandlungen über sein umstrittenes Atomwaffenprogramm eher offen gehalten. Die Verhandlungen der USA mit Nordkorea kommen jedoch seit fast drei Jahren nicht mehr voran. (dpa/ank)
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