Lange Zeit herrscht Unklarheit, wann die vereinbarten Arbeitsgespräche zwischen den USA und Nordkorea zustande kommen. Jetzt gibt es einen Termin.
Nach monatelangem Stillstand in den Verhandlungen über sein Atomwaffenprogramm will Nordkorea noch diese Woche mit den USA neue Gespräche auf Arbeitsebene führen. Die Sprecherin des US-Außenministeriums, Morgan Ortagus, teilte am Dienstag mit, Vertreter der USA und Nordkoreas wollten "innerhalb der nächsten Woche" zusammenkommen. Weitere Einzelheiten nannte sie nicht.
Auch Nordkorea bestätigte ein bevorstehendes Treffen. Beide Länder hätten vereinbart, an diesem Samstag mit Gesprächen zu beginnen, wurde Nordkoreas Erste Vizeaußenministerin Choe Son Hui am Dienstag von den staatlichen Medien des international isolierten Landes zitiert.
Am Freitag gebe es vorbereitende Kontakte. Wo die Unterredungen stattfinden, blieb zunächst unklar. Südkoreas Präsidialamt begrüßte die Ankündigung.
Choe äußerte die Hoffnung, dass die Arbeitsgespräche die positive Entwicklung in den Beziehungen beschleunigen. Zuletzt hatte die kommunistische Führung in Pjöngjang signalisiert, zu neuen Gesprächen bereit zu sein.
Choe hatte aber im vergangenen Monat in einer Erklärung auch gefordert, Washington müsse neue Vorschläge präsentieren, die Pjöngjang zufrieden stellen sollten.
Gespräche kamen bisher nicht zustande
US-Präsident
US-Außenminister Mike Pompeo hatte am vergangenen Donnerstag bekräftigt, die USA seien bereit für ein Treffen. Man warte nun auf einen Vorschlag der Nordkoreaner für einen Termin.
Im Februar war ein Gipfeltreffen zwischen Kim und Trump in Vietnam gescheitert. Beide konnten sich in der zentralen Frage der atomaren Abrüstung durch Pjöngjang und bei den Gegenleistungen der USA nicht einigen.
Bei ihrem ersten Gipfel im Juni 2018 in Singapur hatte sich Kim zu einer "kompletten Denuklearisierung" bereiterklärt. Es gab aber keine konkreten Zusagen, bis wann das Land sein Atomwaffenarsenal abrüsten will.
Nordkorea hatte im September den Erfolg künftiger Verhandlungen mit den USA auch von Sicherheitgarantien für sein System abhängig gemacht. In Südkorea wurde die Erklärung als weiteren Versuch gewertet, die eigene Verhandlungsposition zu stärken und den Druck auf die USA zu erhöhen. Ebenso fordert Pjöngjang eine Lockerung der Sanktionen. © dpa
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