- Der gescheiterte Unionskanzlerkandidat Armin Laschet hat im Polittalk von Sandra Maischberger seiner Enttäuschung über Markus Söder Luft gemacht.
- Mehrmals habe er im Wahlkampf bei Söder angerufen und ihn gebeten, die Störfeuer aus München einzustellen. Doch der habe die Schuld immer auf andere geschoben.
Der gescheiterte Unionskanzlerkandidat und scheidende CDU-Vorsitzende
"Er hat lange Zeit gesagt: Die CDU hat das erste Vorschlagsrecht. Deshalb war ich erstmal überrascht, dass er überhaupt antrat, weil er ein Jahr lang das Gegenteil gesagt hatte", sagte Laschet am Mittwoch in der ARD-Sendung "Maischberger. Die Woche".
"Noch im August 2020 war das gar kein Thema, dass es zu einem Konflikt zwischen CDU und CSU kommen könnte. Und das habe ich lange Zeit geglaubt", sagte Laschet weiter. Nach einem zehntägigen Machtkampf um die Kanzlerkandidatur im April, bei dem sich Laschet gegen Söder durchgesetzt hatte, gab es dann aber wiederholt Sticheleien und Querschüsse des bayerischen Ministerpräsidenten gegen den CDU-Chef.
Verhältnis zwischen Schwesterparteien CDU und CSU ist angespannt
Laschet machte deutlich, er habe Söder immer wieder angerufen und gesagt: "Markus, lass es! Markus, warum sagst du jetzt wieder das?" Söder habe geantwortet: "Nein, das ist falsch zitiert. So habe ich das gar nicht gesagt." Laschet kritisierte Söders Erklärungsversuche: "Es waren immer andere."
Auf die Frage, was das über sein Verhältnis zu Söder aussage, antwortete Laschet bei
Während des Bundestagswahlkampfs hatten CSU-Politiker wiederholt versteckte und weniger versteckte Kritik an der CDU und ihrem Vorsitzenden Laschet geäußert. Man komme nicht mit dem "Schlafwagen ins Kanzleramt", hatte Markus Söder unter anderem gesagt. Das Verhältnis der Schwesterparteien ist seitdem angespannt.
"Ich muss mir immer anhören: Mit Söder hätten wir die Wahl wohl gewonnen. Aber ich sage: Wegen Söder haben wir die Wahl wohl auch verloren. Denn was dieser CDU-Bajuware da von sich gegeben hat in den letzten Wochen, das war unter aller Kanone, das gehört sich nicht", sagte der Bielefelder CDU-Kreisvorsitzende Andreas Rüther vor Kurzem beim Landesparteitag in Nordrhein-Westfalen. Auch prominentere Christdemokraten machen die mangelnde Unterstützung der CSU für die Wahlschlappe mitverantwortlich.
In einer repräsentativen Civey-Umfrage im Auftrag unserer Redaktion sagten im Oktober 58 Prozent der Befragten, dass sie eine Trennung von CDU und CSU richtig fänden. (dpa/fab)
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