Mit dem Rückenwind der deutlichen gewonnenen Parlamentswahl will Großbritanniens Premierminister Boris Johnson das Vereinigte Königreich so schnell wie möglich aus der EU führen. Am 20. Dezember wird im Parlament erneut über den Brexit abgestimmt.
Der britische Premierminister Boris Johnson will seinen Brexit-Deal bereits an diesem Freitag den Abgeordneten zur Abstimmung vorlegen. Das bestätigte eine Regierungssprecherin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Montag.
Boris Johnsons Mehrheit im Parlament ist komfortabel
Das Parlament in London tritt am Dienstag erstmals wieder zusammen.
Das Ratifizierungsgesetz für den Brexit-Deal soll nach den Plänen der Regierung bereits am Freitag die erste und zweite Lesung im Unterhaus durchlaufen. Formell genehmigen muss diesen Zeitplan aber noch Parlamentspräsident Lindsay Hoyle. Dessen Wiederwahl am Dienstag galt ebenfalls als gesetzt.
Außerdem steht noch die Vereidigung der 650 Abgeordneten an, bevor Königin Elizabeth II. am Donnerstag das Parlament mit der Queen's Speech offiziell wiedereröffnet. Die Königin verliest bei der feierlichen Zeremonie das Regierungsprogramm des Premierministers.
Im Januar soll der Gesetzentwurf dann durch die dritte Lesung und das Oberhaus gehen, damit Großbritannien rechtzeitig zum Fristende am 31. Januar aus der Europäischen Union austreten kann.
Bis Ende 2020 gilt dann eine Übergangsfrist, während der sich in den Beziehungen zwischen der EU und Großbritannien zunächst so gut wie nichts ändert. Bis dahin wollen beide Seiten ein Abkommen über die künftigen Beziehungen aushandeln. Die Zeit dafür gilt jedoch als äußerst knapp.
Drei erfolglose Abstimmungen im Parlament unter Theresa May
Johnsons Vorgängerin als Premierminister, Theresa May, hatte im Laufe des Jahres drei Abstimmungen über das Brexit-Abkommen im britischen Parlament verloren: am 15. Januar, am 12. März und am 29. März. Am 24. Mai 2019 gab
Ursprünglich hatte Großbritanniens Austritt aus der EU am 29. März erfolgen sollen, wurde jedoch zunächst auf den 12. April und schließlich auf den 31. Oktober verschoben. (hau/dpa)
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