Im Streit innerhalb der Bundesregierung um ein geplantes EU-Lieferkettengesetz hat Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) die FDP kritisiert. Baerbock sagte am Mittwoch in Berlin: "Auf Deutschland muss sich Europa verlassen können – gerade in diesen Zeiten." Deutschlands Stimme in der EU habe Gewicht. "Wenn wir unser einmal in Brüssel gegebenes Wort brechen, verspielen wir Vertrauen. Dass Deutschland sich trotz früherer Zustimmung zum Lieferkettengesetz jetzt auf den letzten Metern enthalten soll, schadet unserer Verlässlichkeit als Partner und unserem Gewicht in Europa."
Deutschland wird dem geplanten EU-Lieferkettengesetz nicht zustimmen, wie Bundesarbeitsminister
Im Gegensatz zu SPD und Grünen hatten Finanzminister Christian Lindner und Justizminister Marco Buschmann (beide FDP) schon länger Widerstand zu dem Gesetz signalisiert, weil sie Nachteile für die deutsche Wirtschaft befürchten.
Durch das europäische Lieferkettengesetz sollen große Unternehmen zur Rechenschaft gezogen werden, wenn sie etwa von Kinder- oder Zwangsarbeit außerhalb der EU profitieren. Eine deutsche Enthaltung könnte jedoch das gesamte Regelwerk scheitern lassen, weil in Brüssel die dafür notwendige Mehrheit auf der Kippe steht. © dpa
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