China treibt das Projekt der "Neuen Seidenstraße" weiter voran. In Peking treffen sich dazu Vertreter aus mehr als 140 Staaten – darunter auch Russlands Präsident Putin und der ungarische Staatschef Orban.
Trotz schwerer internationaler Konflikte und Spannungen zwischen den großen Volkswirtschaften sieht China seine "Neue Seidenstraße" auf Erfolgskurs. "Sie ist der richtige Pfad voran", sagte Staats- und Parteichef
Vertreter aus mehr als 140 solcher Staaten etwa in Afrika, Südamerika oder Asien, aber auch die Taliban aus Afghanistan sind seit Dienstag zu Gast in Peking. China vergibt in deren Ländern mit der Initiative Kredite und setzt milliardenschwere Bauprojekte um, unter anderem in Verkehrsnetze oder Häfen.
Kritisch äußerte sich Xi in Richtung der USA und EU-Staaten wie Deutschland, die keine Seidenstraßenmitglieder sind, aber Sanktionen gegen China verhängt oder Untersuchungen gegen chinesische Produkte laufen haben. "Wir sind gegen einseitige Sanktionen, wirtschaftliche Zwänge, Entkopplung und Unterbrechungen von Lieferketten." China werde sich nicht an ideologischer Konfrontation, geopolitischen Spielen oder Konfrontation durch Block-Politik beteiligen.
Nahost-Konflikt auch Thema
Auf den Nahost-Konflikt ging Xi nicht ein. Dennoch war der Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel sowie die laufendenden israelischen Gegenangriffe im Gazastreifen Thema bei der Eröffnung. UN-Generalsekretär António Guterres forderte in seiner Rede eine Feuerpause, "um genug Zeit und Platz bereitzustellen, damit meine beiden Aufrufe realisiert und das epische menschliche Leid gelindert werden kann". Seine beiden Aufrufen waren die Forderung an die Hamas, Geiseln freizulassen, und an Israel, humanitäre Hilfe im abgeriegelten Gaza-Streifen zuzulassen.
Russlands
Eisenbahnlinie bis nach Duisburg
Zudem kündigte Xi einen Acht-Punkte-Plan an, mit dem China weitere Kooperationen eingehen will, der aber eher vage blieb. Dazu zählt ihm zufolge der Ausbau der chinesisch-europäischen Express-Eisenbahnlinie. Die Verbindung zieht sich von China bis ins nordrhein-westfälische Duisburg, wo sich laut Pekinger Angaben mehr als 100 chinesische Logistik-Unternehmen niederließen. Insgesamt durchquert die Linie laut offiziellen Angaben 200 Städte in 25 europäischen Ländern. Xi will außerdem den Austausch Chinas mit anderen Staaten im Bereich Künstliche Intelligenz ausbauen.
Ein großes Thema des Gipfels war umwelt- und klimafreundliches Wirtschaften. Laut Teilnehmern einer Manager-Konferenz am Dienstag wurden dort 150 Verträge und Absichtserklärungen unterzeichnet, viele davon im Bereich Energie. China, das Strom noch hauptsächlich aus Kohleverbrennung gewinnt, sieht in erneuerbaren Energien für die "Neue Seidenstraße" Chancen, etwa durch den Bau von Wind- und Solarparks.
Xi hatte die "Neue Seidenstraße" 2013 ins Leben gerufen. Seither steckte Peking fast eine Billion US-Dollar in Projekte weltweit. In vielen Entwicklungsländern entstanden dadurch Straßen, Eisenbahnlinien, Flug- und Seehäfen, wo es vorher keine gab. Kritiker sagen jedoch, viele ärmere Staaten rutschen wegen der Schulden, die sie dadurch bei der Volksrepublik haben, in eine starke Abhängigkeit von Peking. China argumentiert dagegen, dass Entwicklungsländer so eine Chance haben, von der globalen Entwicklung profitieren zu können. (dpa/faha)
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