Der August bleibt heiß und trocken, stellenweise droht aber auch extremer Niederschlag: Immer wieder ziehen kräftige Hitzegewitter auf. Wo sie heute drohen, und wie das Wochenende wird.

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Es bleibt heiß in Deutschland, zugleich besteht in vielen Regionen auch in den nächsten Tagen die Gefahr teils kräftiger Gewitter.

In Hessen drohen schwere Unwetter

Der Deutsche Wetterdienst in Offenbach warnt aktuell vor allem in Hessen vor Starkregen, stürmischen Böen und Hagel. Vereinzelt sei auch extremes Unwetter mit über 40 Litern Regen pro Quadratmeter in kurzer Zeit möglich. Und es bleibe weiter heiß: Die Temperaturen bewegen sich zwischen 27 und 33 Grad.

Teils werden über 40 Liter Regen pro Quadratmeter binnen kürzester Zeit erwartet. Gleichwohl besteht örtlich hohe Waldbrandgefahr, in einigen Gebieten wird das Trinkwasser knapp.

Mancherorts wird das Trinkwasser knapp

So liefen im niedersächsischen Lauenau die Trinkwasserspeicher leer, die Bevölkerung musste über Tankfahrzeuge versorgt werden.

Inzwischen sind die Menschen auch andernorts zum Wassersparen aufgerufen. So sprachen erste Kommunen in Hessen von Notständen bei der Wasserversorgung. Versorger und Verbände mahnten zum umsichtigen Gebrauch. Zum hohen Wasserverbrauch in diesem Sommer trägt die Corona-Pandemie bei, wegen der viele Menschen ihren Urlaub zuhause verbringen.

Die Trockenheit bringt außerdem eine hohe Waldbrandgefahr mit sich. Der Gefahrenindex steht vielerorts auf der höchsten Stufe fünf, insbesondere im Nordosten, aber auch im Westen und in der Mitte Deutschlands.

"Emil" und "Heike" bestimmen die Wetterlage

Die momentane Wetterlage über Deutschland bestimmen Hoch "Emil", das über Skandinavien liegt, und Tief "Heike" über Nordostfrankreich und den Benelux-Staaten.

"Emil" sorgt dafür, dass die Sonne von der Nordsee bis zur Oder nahezu ungehindert strahlen kann, wie DWD-Meteorologe Lars Kirchhübel erklärte. Ein weiterer positiver Effekt im Nordosten sei die Zufuhr trockener Luft, die dazu führe, dass es nachts allmählich stärker abkühle.

Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Portal wetter.net führte als Beispiel für die aktuelle Hitzewelle Hamburg an. In der Hansestadt klettere das Thermometer heute schon den achten Tag in Folge über 30 Grad Celsius. Daran ändere sich auch am Freitag und am Wochenende nichts. "Das ist ein denkwürdiger Abschluss für diesen Sommer 2020, der gerade im Norden im Juni und Juli doch eher wechselhaft war", so Jung.

Die feuchtheiße Luft erhöht das Risiko für Gewitter

Laut DWD-Meteorologe Kirchhübel kann sich die Tiefdruckzone um Tief "Heike" am Donnerstag und Freitag ostwärts ausbreiten und das Bundesgebiet für sich einnehmen.

"Einhergehend steigt von Südwesten her das Gewitterrisiko an. Nahezu in der gesamten Südwesthälfte des Landes kann es in der feuchtheißen Luft ordentlich krachen. Nur der Norden und Osten bleiben vorerst außen vor", so Kirchhübel.

Jung erläutert, es habe sich "eine lange Hitzewelle aufgebaut. Es gibt noch keine Entwarnung in Sachen Hitze und Schwüle. Das Wochenende bringt in vielen Landesteilen wieder Temperaturen über 30 Grad, im Südwesten und Osten sogar Höchstwerte bis zu 34 Grad."

Blaualgen-Gefahr an der Ostsee

In Mecklenburg-Vorpommern, mit seinen Stränden seit Wochen Ziel zahlreicher Touristen, beschleunigt das hochsommerliche Wetter das Wachstum von Blaualgen an der Ostseeküste und in Binnenseen.

Blaualgen - auch Cyanobakterien genannt - können Giftstoffe bilden, die Haut- und Schleimhautreizungen und bei Verschlucken großer Mengen Wasser Erbrechen und Durchfall hervorrufen können.

Aus Schleswig-Holstein hieß es hingegen, an der dortigen Ostsee und der Nordsee seien aktuell keine Beeinträchtigungen durch Algen gemeldet.

Die Aussichten für die kommenden Tage

  • Freitag: Östlich der Elbe heiter bis wolkig und oft trocken. Im übrigen Land im Tagesverlauf dichte Quellbewölkung und gebietsweise erneut Schauer und teils kräftige Gewitter mit Unwetterpotenzial. Höchstwerte 24 bis 30 Grad, an Oder und Neiße auch bis 32 Grad.
  • Samstag: Von Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen bis nach Thüringen und Sachsen gebietsweise teils kräftige Gewitter mit Unwettergefahr. Weiter nach Südwesten längere sonnige Abschnitte, vornehmlich im Bergland einzelne Gewitter. Im Norden hingegen häufig trocken und sonnig. Höchstwerte zwischen 24 und 30 Grad.
  • Sonntag: In der Südhälfte abgesehen von einzelnen Gewittern in den Alpen trocken und länger sonnig. In der Nordhälfte teils stärker bewölkt und wiederholt Schauer und teils kräftige Gewitter, lokal Unwetter. Höchstwerte 26 bis 30 Grad, am Oberrhein bis 32 Grad.

Verwendete Quellen:

  • Deutscher Wetterdienst
  • wetter.net

(hau/dpa)

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