Nach dem harten Warnstreik bei der Lufthansa steigt an diesem Mittwoch die Hoffnung auf Verhandlungslösungen.
Der Betrieb bei Deutschlands größter Fluggesellschaft soll sich am Mittwoch normalisieren. "Lufthansa plant, nach Ende des Verdi-Streiks am Mittwochmorgen ihren Flugbetrieb in Frankfurt und München sukzessive wieder hochzufahren", sagte ein Unternehmenssprecher. Wegen der Auswirkungen des 35-stündigen Ausstands des Bodenpersonals könne es im Laufe des Tages vereinzelt zu Verspätungen oder Ausfällen kommen, hieß es.
In Frankfurt und Berlin kommen Vertreter der Gewerkschaft Verdi mit den Arbeitgebern von der Lufthansa und der privaten Unternehmen der Luftsicherheit zusammen. In beiden Runden scheint ein Durchbruch möglich, wenn die Gespräche am Donnerstag noch fortgesetzt werden sollten.
Vor den beiden Warnstreiks des Lufthansa-Bodenpersonals hatte Verdi am 1. Februar einen bundesweiten Warnstreik der Luftsicherheitsleute organisiert, der ebenfalls zu rund 1100 Flugausfällen geführt hatte.
Das Unternehmen bittet Kunden, sich online regelmäßig über den Flugstatus zu informieren. Am gestrigen Dienstag waren hunderte Flüge aufgrund des Warnstreiks ausgefallen. Der Ausstand von Technikern, Logistikern und Schalterpersonal war besonders an den Drehkreuzen München und Frankfurt zu spüren, wo am Mittwoch noch Flüge abgesagt wurden. Streikaktionen gab es auch in Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Köln/Bonn und Stuttgart. Flüge der Austrian Airlines (AUA) waren nicht betroffen. An weiteren Flughäfen fielen Flüge zu den beiden Lufthansa-Drehkreuzen ebenfalls aus.
Verdi verlangt für die mehr als 20.000 Bodenbeschäftigten 12,5 Prozent mehr Geld sowie eine Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro bei einer Laufzeit von einem Jahr. Lufthansa hat die Prämie in gestückelter Form sowie rund 10 Prozent mehr Gehalt angeboten, allerdings wesentlich später und auf eine mehr als doppelt so lange Laufzeit gerechnet. Es scheint nur noch um Zahlpunkte und Laufzeit zu gehen, aber ein Lufthansa-Sprecher ließ offen, ob das Unternehmen das Angebot erhöht.
Ähnlich stellt sich die Lage in der Luftsicherheit nach fünf ergebnislosen Verhandlungsrunden dar. Die Tarifpartner haben sich für die sechste Runde von vornherein auf zwei Tage verabredet. Für die Passagier- und Gepäckkontrolleure fordert Verdi pauschal 2,80 Euro mehr Stundenlohn. Zusammen mit weiteren Forderungen ergebe das ein Volumen zwischen 13,6 und 20,25 Prozent, haben die Arbeitgeber vom Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen errechnet und abgelehnt. © dpa
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