Schwere Unwetter fegen über Teile Frankreichs hinweg. Die Polizei meldete bisher drei Todesopfer. Auch in der Schweiz kamen mehrere Menschen infolge heftiger Regenfälle ums Leben. In Italien sorgt unterdessen ein Wasserfall, ausgelöst durch Überschwemmungen, für Angst.

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Nach heftigen Stürmen, Gewittern und starken Regenfällen haben die Behörden in Frankreich und der Schweiz mehrere Todesfälle gemeldet. Im nordostfranzösischen Département Aube kamen drei ältere Menschen ums Leben, gab die örtliche Präfektur am Sonntag gegenüber der Nachrichtenagentur AFP an.

Die drei Todesopfer in Frankreich hätten sich am Samstagabend im Auto befunden, als ein Baum infolge der starken Winde auf den Wagen krachte, erklärte die Präfektur. Ein weiterer Fahrgast sei noch in Lebensgefahr. Alle vier seien um die 70 und 80 Jahre alt, hieß es.

Vier Tote in der Schweiz

Im Nachbarland Schweiz hätten die Rettungskräfte drei Tote "in Zusammenhang mit dem Erdrutsch" in der Gegend von Fontana im Nordwesten des Tessin gefunden, hieß es am Sonntag in einer Mitteilung der Kantonspolizei.

Im Kanton Wallis teilten die Behörden mit, dass ein Mann in Saas-Grund leblos in einem Hotel gefunden wurde.

Unwetter auch in Italien: Wasserfall sorgt für Angst

Auch im Nordwesten von Italien kam es zu Überschwemmungen und Schlammlawinen im Piemont und dem Aostatal. Die Feuerwehr im Piemont zählte bis Sonntagmorgen 80 Rettungseinsätze.

Besonders spektakulär war die Lage in der kleinen Ortschaft Noasca in der Region, die einen bekannten Wasserfall hat. Das Wasser stürzte zeitweise in solch gewaltigen Mengen mehr als 30 Meter in die Tiefe, dass der eigentlich recht friedliche Bach Noaschetta bedrohlich durch die Straßen schoss. Mehr als ein Dutzend Touristen wurden vorsichtshalber in Sicherheit gebracht. Verletzt wurde nach offiziellen Angaben niemand.

Die 100-Einwohner-Gemeinde liegt auf 1.065 Metern Höhe in der Nähe eines Nationalparks. Ihr Wasserfall zieht vor allem Wanderurlauber an, auch aus dem Ausland. Bürgermeister Domenico Aimonino versicherte am Sonntag: "Die Situation war immer unter Kontrolle. Aber ich muss zugeben, dass wir Angst hatten." Die Wassermassen in den Straßen waren braun gefärbt, weil sie große Mengen Schlamm mit sich führten. Ein Handy-Video der Szenerie verbreitete sich rasch im Internet.

Nach einem Bericht der italienischen Nachrichtenagentur Ansa mussten infolge eines Erdrutsches mehrere Touristen - darunter auch Deutsche - aus einem Restaurant gerettet werden, wo sie gerade zu Abend aßen. Etwa 30 Menschen hätten die Nacht zum Sonntag in einer Notunterkunft verbracht. Die Agentur zitierte Urlauber mit den Worten: "Wir hatten Angst. Aber jetzt ist es besser. Wir wollen so schnell wie möglich nach Hause."

Unwetter in Italien: Strom und Wasserversorgung fielen teils aus

Ein Erdrutsch hat Cervinia am 30. Juni 2024 isoliert. © picture alliance / ZUMAPRESS.com/Ansa

Im Aostatal blockierte eine Schlammlawine kurzzeitig den Zugang zum Ferienort Cervinia. Die über das Ufer tretenden Fluten eines Gebirgsbachs sorgten für Überschwemmungen und schwere Schäden in der Gemeinde.

Das 1.300-Einwohner-Dorf Cogne wurde von Schlammmassen von der Außenwelt abgeschnitten. Im nahen Valnontey fielen das Stromnetz und die Wasserversorgung aus. (afp/dpa/ari)

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