Am Wochenende ist die Schweiz von heftigen Gewittern getroffen worden. Im südlichen Tessin wurde nach einem Erdrutsch eine Suchaktion nach Vermissten in Gang gesetzt. Mittlerweile ist klar: Mindestens vier Menschen starben.
Bei schweren Unwettern in der Schweiz sind mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Im Zuge der Gewitter ging in der Nacht auf Sonntag im südlichen Kanton Tessin ein Erdrutsch in Fontana im Maggiatal ab, wie die Polizei mitteilte. Im Laufe des Tages wurden in dem Gebiet drei Leichen geborgen. Nach einer weiteren Person werde noch gesucht, hieß es.
Nach einem Bericht der Lokalzeitung "La Regione" sind unter den Todesopfern zwei Schweizer Urlauberinnen.
Kanton Wallis: Mann tot im Hotel gefunden
Im Kanton Wallis teilten die Behörden mit, dass ein Mann in Saas-Grund leblos in einem Hotel gefunden worden sei. Er wurde dort mutmaßlich von den Wassermassen überrascht, wie es weiter hieß. Eine weitere Person galt im Walliser Binntal als vermisst.
Seit Samstagnachmittag waren weite Teile der Schweiz von Gewittern und heftigen Regenfälle getroffen worden. Am frühen Sonntagmorgen wurden die Bewohner von Prato-Sornico und des Maggia-Tals im Tessin aufgerufen, Häuser in der Nähe des Flusses Maggia zu verlassen.
Ferienlager und Campingplätze evakuiert
Im Ort Mogno wurden 70 Menschen aus einem Ferienlager evakuiert. Auch Campingplätze entlang des Flusses mussten Reisende nach Angaben der Kantonspolizei verlassen. Durch das Hochwasser seien Straßen blockiert, außerdem sei eine Brücke von den Wassermassen fortgerissen worden.
Auch ein paar Täler in der Nähe des Maggia-Tals waren nicht mehr zugänglich und zudem von der Stromversorgung abgeschnitten. Der Rettungseinsatz in dem Tal gestalte sich wegen der schlechten Wetterbedingungen schwierig, hatte die Polizei zuvor mitgeteilt.
Wie der Schweizer Katastrophen-Warndienst Alertswiss mitteilte, waren zudem Teile des Tessin von der Trinkwasserversorgung abgeschnitten. Die Rettungsdienste prüften zudem, wie sie 300 Menschen evakuieren könnten, die für ein Fußballturnier in der Gemeinde Peccia angereist waren.
Flüsse treten über die Ufer
Im Kanton Wallis im Südwesten der Schweiz ließen die heftigen Regenfälle und die Schneeschmelze die Rhône und ihre Nebenflüsse über ihre Ufer treten. Nach Angaben der örtlichen Behörden mussten mehrere hunderte Menschen ihre Häuser verlassen. Betroffen seien insbesondere die Einwohner zwischen Raron und Gampel sowie in Chippis und Sierre. Im bekannten Ski-Ort Zermatt im Wallis trat der Rhône-Zufluss Vispa erneut über die Ufer, wie auf im Onlinedienst X verbreiteten Bildern zu sehen war.
Wegen der Regenfälle wurden im Wallis nach Angaben der Behörden auch zahlreiche Straßen gesperrt, darunter der Simplonpass, eine wichtige Route auch für den internationalen Verkehr. Auch der Zugverkehr war beeinträchtigt.
Schon am vorangegangenen Wochenende hatten ungewöhnlich heftige Regenfälle und Gewitter im Südosten des Landes große Schäden angerichtet. Mindestens ein Mensch kam ums Leben. (afp/dpa/ari/mbo)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.